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… und der Preis ist dein Leben II - Ruf der anderen Seite (German Edition)

… und der Preis ist dein Leben II - Ruf der anderen Seite (German Edition)

Titel: … und der Preis ist dein Leben II - Ruf der anderen Seite (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. M. Singer
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Straßen weiter, und den möchte sie auf keinen Fall aufgeben. Ich glaube, sie befürchtet, wenn sie den Laden zumacht und wegzieht, geht das Viertel ganz den Bach runter.“
    „Eine Kämpferin wie ihre Kinder“, murmelte Elizabeth voller Hochachtung. „Wollen wir sie im Laden besuchen?“
    „Lieber nicht“, entgegnete er leise und sah an ihr vorbei die Straße hinunter.
    Elizabeth beschloss, dass sie lange genug hier gewesen waren. Sie wollte Daniel nicht schwermütig machen, sondern ihn fröhlich sehen! Sie wollte sein umwerfendes Lächeln und das Glitzern in seinen Augen. „Jetzt zeig mir deine Lieblingsplätze. Wo warst du immer am glücklichsten?“
    „Dafür sollten wir nach Highgate fahren“, entgegnete er. „Allerdings müssen wir wohl den Bus nehmen, denn Taxis gibt es hier nicht.“
    „Highgate?“, fragte Elizabeth bestürzt. „Auf den Friedhof?“
    „Nein, nicht auf den Friedhof, Liz“, lachte Daniel. „In den Park. Hampstead Heath. Wo ich die meisten freien Samstage verbracht habe. Und ich zeige dir den Pub, wo die Jungs und ich gefeiert haben. Und wo ich mit meiner vorherigen Band ziemlich gute Gigs hatte.“
    Also gingen sie zur nächsten Haltestelle und nahmen einen Bus Richtung Norden.
    „Von hier hat man ja einen richtig guten Blick über die Stadt“, staunte Elizabeth, als sie nach zweimal Umsteigen in der Highgate High Street ausstiegen.
    „Und das ist dir bei der Beerdigung nicht aufgefallen?“, wunderte sich Daniel.
    „An dem Tag hatte ich für solche Dinge keinen Blick“, murmelte Elizabeth und folgte ihm über die Straße.
    „In dem kleinen Tea House dort drüben gibt es gute Scones. Nimm dir doch welche mit in den Park, falls du Hunger bekommst.“
    „Gute Idee“, sagte Elizabeth und steuerte auf besagten Laden zu, auch wenn sie eigentlich überhaupt keinen Appetit verspürte. Tatsächlich fühlte sich ihr Magen an, als würde er jede Art von Nahrungsaufnahme strikt verweigern.
    Ausgerüstet mit einem Papiertütchen voll Proviant, folgten sie der Straße hinauf bis in den weitläufigen und wunderschön angelegten Park. Die Laubbäume begannen bereits, sich herbstlich zu verfärben und schafften so, trotz geschlossener Wolkendecke, die Illusion von warmem, beinahe goldenem Licht.
    „Hier ist es viel schöner als im Hyde Park“, bemerkte Elizabeth.
    „Und nicht so überlaufen. Deshalb kann man hier am Wochenende auch wunderbar Fußballspielen. Da hinten bei der Eiche war immer unser Spielfeld.“ Nachdenklich zog Daniel die Stirn in Falten. „Ich muss Tony fragen, wann die Jungs wieder spielen. Wir könnten ja mal herkommen und ihnen zusehen.“
    Sie steuerten auf einen mit weißen Seerosen bedeckten Teich zu und setzten sich unter die überhängenden Äste einer Weide ans Ufer. Elizabeth nahm einen der Scones aus der Tüte und begann, unter Daniels missbilligendem Blick, das Gebäck an die Enten zu verfüttern.
    „Wie weit ist es von hier bis zu deiner Wohnung?“, fragte sie, die Augen auf die um die Krümel kämpfenden Enten gerichtet.
    „Sie liegt etwa zwei Meilen westlich. Ich bin immer hergelaufen.“ Elizabeth spürte seinen studierenden Blick auf sich ruhen. „Liz, was ist los mit dir?“, fragte er unvermittelt. „Ich sehe doch, dass dich etwas beschäftigt.“
    Gerade noch rechtzeitig bemerkte Elizabeth, dass ihre Hände zu zittern begonnen hatten. Eilends warf sie den Rest des Gebäcks in den Teich und verschränkte ihre Finger um ihr angewinkeltes Knie. Ihr war klar, dass ihre Stimme versagen würde, deshalb schüttelte sie nur den Kopf.
    „Baby, du weißt, du kannst mit mir über alles reden“, versuchte es Daniel erneut und legte einen Arm um sie.
    „Ich …“ Nein, das durfte sie nicht. Sie war eben wieder kurz davor gewesen, ihm von ihrem Gespräch mit Sir Thomas zu erzählen. Ihn zu warnen und auf das Kommende vorzubereiten. Es war nicht fair, es ihm weiter vorzuenthalten, aber das musste sie! Daniels Schicksal war zu wichtig, als dass sie es mit ihrer Schwäche aufs Spiel setzen durfte. Wenn sie ihm erst einmal die Gelegenheit gab, mit ihr darüber zu debattieren, dann würde sie einknicken. „Ich frage mich gerade, ob wir auch zusammengekommen wären, wenn … wenn der Abend im Club ein anderes Ende gehabt hätte.“
    „Was für eine Frage.“ Lächelnd lehnte er seinen Kopf an ihren. „Natürlich wären wir das. Wir sind füreinander bestimmt.“ Er strich über ihr Haar, während seine Lippen flüchtig über ihre Wange glitten. „Das

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