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… und der Preis ist dein Leben - Mächtiger als der Tod (German Edition)

… und der Preis ist dein Leben - Mächtiger als der Tod (German Edition)

Titel: … und der Preis ist dein Leben - Mächtiger als der Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. M. Singer
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…“
    „Davon rede ich doch gar nicht!“, fuhr er auf und fügte dann leiser hinzu: „Obwohl wir das auch nicht gänzlich außer Acht lassen sollten …“ War da etwa für den Bruchteil einer Sekunde ein belustigtes Glitzern in seine Augen getreten, und hatten seine Mundwinkel nicht ganz leicht nach oben gezuckt? Vielleicht war ja doch noch nicht alles verloren. Auf jeden Fall würde Elizabeth nicht kampflos aufgeben, ganz egal wie sehr sich Daniel darauf versteift haben mochte, dass es keine gemeinsame Zukunft für sie gab.
    „Liz, ich werde dir nie Halt und Geborgenheit bieten können. Geschweige denn Sicherheit. Du kannst mich nie deinen Freunden und deiner Familie vorstellen, du kannst mit ihnen noch nicht mal über mich reden. Willst du ein Leben lang Geheimnisse vor ihnen haben? Und … und was ist mit einer eigenen Familie, Liz? Was ist mit Kindern?“
    Sie hatte nie zu dem Typ Frau gehört, für die eine Familie den Inbegriff eines erfüllten Lebens darstellte. Zwar hatte sie diese Möglichkeit prinzipiell niemals ausgeschlossen, aber im Grunde sah sie sich einfach nicht in der Mutterrolle. Dieses Opfer dürfte ihr also nicht allzu schwer fallen.
    „Danny“, sagte sie und schloss mit einem weiteren Schritt die Lücke zwischen ihnen. Sie standen sich nun ganz nah gegenüber und sahen sich fest in die Augen. „Mein allerwichtigstes Bedürfnis befriedigst du, allein in dem du bei mir bist. Und ja, deine körperlichen Berührungen mögen vielleicht nicht mit denen eines … eines gewöhnlichen Mannes mithalten können, aber dafür berührst du mein Herz und meine Seele. Auch wenn ich mir sehnlichst wünsche, dich richtig anfassen zu können, deine Wärme zu spüren, dich zu schmecken und dich zu riechen, so bin ich mehr als dankbar für jede noch so winzige Kleinigkeit, die du mir geben kannst, denn allein deine Anwesenheit hier ist ein Wunder, auf das ich niemals zu hoffen gewagt hätte.
    Und im Gegensatz zu Eleonor habe ich Menschen, mit denen ich über dich und unsere Beziehung reden kann. Da sind Tony, Riley, Nan und sogar Kim, wenn du es zulässt. Sollen die anderen doch denken, ich sei ein überzeugter Single. Das ist heutzutage doch nun wirklich keine große Sache mehr. Du musst dir also überhaupt keine Sorgen machen, dass ich mich selbst sozial isoliere.“
    Daniels Blick war nach wie vor gequält, als wäre Elizabeth überhaupt nicht zu ihm durchgedrungen.
    „Danny, ich liebe dich von ganzem Herzen. Genauso wie du bist. Auch wenn es vielleicht unlogisch und dumm erscheinen mag, doch seit wann hat Liebe etwas mit Logik zu tun? Du bist ein Geschenk, ein Wunder, und ich habe nicht den Hauch eines Zweifels, dass unser Band stark genug ist, damit diese Beziehung, so außergewöhnlich, bizarr und unerhört sie auch sein mag, wirklich funktionieren kann.“
    Noch während sie sprach, schoss ihr plötzlich ein erschreckender Gedanke durch den Kopf, und Elizabeth machte einen jähen Schritt zurück. Alles, was sie gesagt hatte, traf mit unerschütterlicher Sicherheit auf sie selbst zu. Aber was, wenn Daniels Gefühle für sie nicht genauso stark waren? Nicht stark genug jedenfalls, um die Hürden, die sich ihnen in den Weg stellten, zu meistern. Was, wenn Daniel das, was sie ihm bieten konnte, nicht genug war? Elizabeth senkte den Kopf, und ihre Stimme klang mit einem Mal sehr dumpf.
    „Ich kann natürlich nur für mich selbst sprechen. Vielleicht ziehst du es ja doch vor weiterzuziehen, anstatt hier mit mir auf unbestimmte Zeit festzuhängen. Das, was ich dir bieten kann, ist bestimmt nichts im Vergleich zu dem, was auf der anderen Seite auf dich wartet …“
    „Gott, Liz“, stöhnte Daniel und schüttelte frustriert den Kopf. Zu der Pein in seinen Augen hatte sich zu allem Überfluss auch noch Wut gesellt. Ob die Wut auf sich selbst oder auf Elizabeth gerichtet war, vermochte sie nicht zu sagen. Es sah aus, als suchte er nach den richtigen Worten, doch bevor auch nur eine weitere Silbe über seine Lippen kam, war er, begleitet von einem wilden Flackern der Stehleuchte hinter ihm, verschwunden.
     
    Mittlerweile war die Sonne untergegangen, und Elizabeth lag zu einer kleinen Kugel zusammengerollt unter ihrer Kuscheldecke auf der Couch.
    Daniel war noch immer nicht zurückgekommen.
    Irgendwann war sie wie in Trance ins Schlafzimmer getaumelt, hatte die lange Silberkette, die sie über dem Rolli getragen hatte, verknäult neben ihre Schmuckschatulle auf das Nachttischchen geworfen, und ihre

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