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… und der Preis ist dein Leben - Mächtiger als der Tod (German Edition)

… und der Preis ist dein Leben - Mächtiger als der Tod (German Edition)

Titel: … und der Preis ist dein Leben - Mächtiger als der Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. M. Singer
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Anschließend nahm sie eine neue Tasse aus dem Schrank, brühte Jasmintee auf und stellte sich neben Daniel.
    „Morgenmuffel?“, fragte er amüsiert.
    „Nur wenn ich noch vor meiner ersten Tasse Tee einem Herzinfarkt erliege.“
    „Du solltest dir ein Katerfrühstück machen. Was mir immer hilft, ich meine natürlich half, ist Kaffee mit Zitrone und Schwarzbrot mit Spiegelei.“
    Elizabeth schüttelte sich. „Nein, danke. Tee, Tabletten und eine lange Dusche sind alles, was ich brauche. In einer halben Stunde bin ich so gut wie neu.“
    „Hast du wenigstens gut geschlafen?“
    „Wie to- … Wie ein Stein.“ Schnell nahm sie einen Schluck Tee. „Was hast du heute Nacht getrieben?“
    „Ich habe ein paar Dinge ausprobiert.“
    Daniels schelmisches Grinsen machte Elizabeth neugierig. Fragend sah sie zu ihm auf. Nachdem keine weitere Erklärung folgte, hakte sie nach. „Und was für Dinge?“
    „Zum Beispiel die Sache mit dem Springen . Sieht so aus, als gäbe es keine räumlichen Beschränkungen. Ich kann mich an alle Orte versetzen, die ich mir vorstellen kann. Ich war in Sydney, Rio, New York, San Francisco und Tokio“, verkündete er stolz.
    „Beeindruckend. In acht Stunden um die Welt. Jules Verne wäre stolz auf dich. Und trotzdem bist du wieder ins langweilige alte London zurückgekommen?“
    Daniel legte den Kopf schief und sah ihr abwägend in die Augen. Der Ausdruck auf seinem Gesicht war unergründlich. „Home, sweet home“, war alles, was er entgegnete, auch wenn Elizabeth das deutliche Gefühl hatte, dass ihm eigentlich noch mehr auf der Zunge lag.
    Unbehaglich räusperte sie sich. „Apropos springen: Ich springe dann mal schnell unter die Dusche. Bis gleich.“
    „Alles klar. Ach, und Liz …“ Sie drehte sich noch mal zu ihm um. „Es sieht wirklich gut an dir aus.“
    Elizabeth begriff nicht sofort, dass Daniel den Anhänger meinte, den sie gestern, ehe sie ins Bett gegangen war, auf ein Lederband gezogen und angelegt hatte. Ihre Hand wanderte unbewusst zu der kleinen Sonne. „Danke. Ist es dir überhaupt recht, dass ich es trage? Ich kann es auch abnehmen.“
    Auch Daniel legte eine Hand an das Amulett auf seiner Brust. „Nein, es gehört dir. Ich freue mich, wenn du es trägst.“
    Die Zärtlichkeit in seiner Stimme und seinen Augen entfachte ein kleines Feuer in ihr, dessen wohlige Wärme sich in Elizabeths gesamten Körper ausbreitete.
    Erschrocken drehte sie sich um und flüchtete ins Bad.
    Nachdem sie die Badezimmertüre hinter sich geschlossen hatte, sank sie auf den Wannenrand und vergrub den Kopf in ihren Händen.
    Das ist doch alles völlig absurd , dachte sie. Noch gestern hatte sie um Daniel getrauert und die Ungerechtigkeit des Schicksals bejammert. Und heute akzeptierte sie ohne Wenn und Aber die Existenz von Geistern! Und sie beide taten fast so, als wäre alles ganz normal und machten da weiter, wo sie vor drei Tagen aufgehört hatten. Was dachte sie sich nur dabei? Das war doch Wahnsinn!
    Elizabeth erhob sich, drehte die Dusche auf und zog sich aus. Sie seufzte, als sie ihre Brust im Spiegel erblickte, denn wie sie befürchtet hatte, sahen die Blutergüsse noch schlimmer aus als am Tag zuvor. Geradezu Furcht einflößend. Das Farbenspiel ließ von Gelb, über Grün bis Blauschwarz kaum eine Schattierung vermissen.
    Bevor sie unter die Dusche stieg, nahm sie das Plastikröhrchen mit den Schmerztabletten, die sie im Krankenhaus bekommen hatte, aus dem Badschrank und überlegte, ob eine Tablette wohl ausreichen würde. Schulterzuckend entschied sie sich für zwei, die sie mit Wasser aus dem Hahn hinunterspülte.
    Die lange, heiße Dusche wirkte wahre Wunder, und als sie sich schließlich in ein flauschiges Handtuch wickelte, fühlte sie sich schon viel besser. Von den Kopfschmerzen war lediglich ein leichtes Pochen geblieben, und auch ihre Gefühlswelt befand sich wieder deutlich mehr im Gleichgewicht.
    Gut, die Situation war in der Tat bizarr, gleichzeitig aber auch interessant und aufregend. Und auf jeden Fall stellte sie eine Verbesserung zum Vortag dar, als sie Daniel für sich verloren geglaubt hatte. Fast dreißig Jahre lang hatte Elizabeth ein eher unspektakuläres Leben geführt, aber hier war ihre Chance auf etwas Einmaliges, etwas Großartiges. Allerdings musste sie verdammt gut aufpassen, dass ihr Herz bei der ganzen Sache keinen Schaden nahm, denn die romantische Beziehung, die sich vor drei Tagen angebahnt hatte, stand nun eindeutig außer Frage. Was aber

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