und der rote Rächer
hinüber in die Zentrale und kam schon wenige Augenblicke später zurück. Stolz trug er ein dickes Buch über Symbole in den Händen. »Feuer, Feuer …«, murmelte er, während er im Buch herumblätterte. »Der Drache vereint alle vier Elemente – Feuer, Wasser, Luft, Erde –, aber ein Drache, das ist es nicht.«
Peter stand auf und sah ihm über die Schulter.
»Die Sonne als Feuersymbol, nun ja, damit können wir nichts anfangen, oder?«
»Sonne – eine Kreisform«, überlegte Justus, »aber das gibt keinen Sinn. Um einen Kreis zu ziehen, brauchen wir einen weiteren Punkt, und ein Kreis hat kein Ziel.«
Plötzlich schien Peter etwas entdeckt zu haben und fuhr mit dem Zeigefinger in Bobs Buch herum. »Schau da doch mal.«
»He, Peter, was soll das!«, empörte sich der Experte für Recherche und Archiv und zog das Buch zur Seite. »Nimm deine fettigen Finger da weg!«
»Die Alchimie«, beharrte Peter. »Die hat doch bestimmt was mit Feuer zu tun!«
»Richtig, Peter«, sagte Justus wie aus der Pistole geschossen, »allerdings wiederum auch mit Erde, Luft und Wasser. Eine mittelalterliche Lehre der Vervollkommnung. Aristoteles’ These von den vier Elementen wirkt in ihr genauso fort wie die Idee eines Stufenweges zur Vollkommenheit. Platon war, wie ihr wisst …«
»Platon?« Bob sah Peter entgeistert an. »Wo hat Justus eigentlich den Knopf zum Abstellen? Ich verstehe kein Wort.«
»Wahrscheinlich hat seine Mutter Philosophie studiert«, vermutete Peter, »und zwar als sie mit ihm schwanger war.«
»Dann ist deine wohl von morgens bis abends im Fitnessstudio gewesen«, gab Justus leicht verärgert zurück.
Bob grinste und blätterte weiter zum Register. »Da! Ich habe es! Alchimie. Seite 117. Ah ja. Hört zu! Die Alchimisten aus dem Mittelalter hatten ein Symbol für Feuer. Was glaubt ihr, was es ist? Ein Dreieck natürlich! Und zwar meist ein gleichseitiges!«
»Wow!«, sagte Justus. »Das habe ich nicht gewusst! Da muss meine Mutter wohl gerade gefehlt haben!«
Er beugte sich über die Karte. Obwohl er sehr ungeduldig war, maß Justus in Ruhe ein Dreieck aus, bei dem alle drei Seiten gleich lang waren. »Schaut! Jetzt landen wir ungefähr bei der Tankstelle, die Jimmy Stewart geerbt hat. Ob sie das nächste Ziel des Brandstifters ist?«
»Tankstelle?« Peter wurde blass. »Wenn die brennt! Dann geht aber die Post ab!«
Justus nickte. »Das wäre ein kleines Inferno!« Er sah auf den Plan. »Zum Glück sind keine anderen Gebäude in der Nähe.«
»Das Dreieck könnte man aber auch zur anderen Seite zeichnen«, warf Bob aufgeregt ein. »Just, ich fürchte, dann trifft es genau hier auf den Schrottplatz!«
Justus zuckte erschrocken zusammen und maß die Linien nach. Plötzlich wurde er blass und blickte auf. Bob hatte recht. Das nächste Ziel konnte die Tankstelle sein. Genauso aber auch der Schrottplatz.
Da schellte das Telefon.
»Bestimmt Detective Franks«, sagte Justus und riss den Hörer von der Gabel. Doch es war Mrs Ferguson. »Entschuldige bitte die Störung«, sagte sie, »aber da ist er wieder, dieser Mann, du weißt schon, der mich angefahren hat: Er läuft gerade vor eurem Lager herum. Jetzt kannst du endlich meinen Auftrag ausführen und ihn zur Rede stellen.«
»Danke, Mrs Ferguson«, rief Justus. »Bleiben Sie im Haus. Es ist sicherer so. Wir kümmern uns sofort darum.« Er legte auf. »Los«, rief er, »der rothaarige Kerl ist wieder da! Schnappen wir ihn uns!«
Sprung in den Abgrund
Die drei Detektive ließen alles stehen und liegen und rannten hinaus. Nachdem sie das Haupttor passiert hatten, stoppten sie und sahen sich um.
»Da ist er«, rief Justus. Der Mann kam gerade um die Ecke gebogen. Seine roten Haare glänzten in der Vormittagssonne.
Augenblicklich setzten sich die drei Jungen in Bewegung. Der Mann bemerkte sie, drehte sich um und rannte los.
»Den haben wir gleich«, keuchte Peter und gab richtig Gas. Da er der schnellste Läufer unter den drei Detektiven war, hatte er Bob und besonders Justus bald hinter sich gelassen. Als er um die Ecke schoss, sah er, wie der Rothaarige durch ein Tor auf den Innenhof eines Gärtnereibetriebes lief.
Da sitzt er in der Falle, jubilierte Peter innerlich und legte noch einen Zahn zu. Die Gärtnerei hatte keinen Hinterausgang, nur hohe Zäune.
Er sprintete durch das Tor und bremste ab. Obwohl die Gärtnerei keinen Fluchtweg bot, konnte man sich hier immerhin gut verstecken. Der Zweite Detektiv blickte sich suchend um. Zum
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