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und der sizilianische Dieb

und der sizilianische Dieb

Titel: und der sizilianische Dieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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eine Villa, je ein Haus in Mexiko City und in Paris sowie ein Apartment in Rom.«
    »Und Farrell kann solche Dinge wie eine Unterschrift Julius Cäsars auf ihre Echtheit überprüfen?«
    Carstairs lächelte. »Er ist ohne Zweifel in der Lage, eine Fälschung zu erkennen. Ehe Sie ihn kennenlernten, hat er sich in seiner Galerie einen beachtlichen Ruf als Kapazität in der Authentifizierung alter Meister und der Restaurierung wertvoller Gemälde gemacht.«
    »Ein Mann mit vielen Talenten, o ja«, murmelte Mrs. Pollifax, »aber dieses SOS?«
    Carstairs setzte seine Kaffeetasse ab und schaute sie an. »Ein Telegramm. Es lautete, wenn ich mich recht entsinne...« Er schloß kurz die Augen und zitierte: »DRINGEND
    POLLIFAX UND REED ERSUCHEN STOP MITTAG MARKTPLATZ ERICE SIZILIEN
    UNBEDINGT MIT MIETWAGEN MAYDAY MAYDAY SOS FARRELL.«
    »Mir gefällt das gar nicht«, sagte Mrs. Pollifax. »Er muß sich dort irgendwo versteckt haben.
    Sagten Sie nicht, daß er bei seinem Anruf vor vier Tagen um zweierlei gebeten hat: Auskunft über Ambrose Vica und...?« Bishop unterbrach sie: »Es hängt mit dem Begräbnis und den Fotos zusammen - er bat um Schnappschüsse der Trauergäste bei der Beerdigung einer Mrs. Estelle Blaise in Reston in Virginia. Er betonte, ohne jegliche Erklärung, daß dies sehr wichtig sei. Es kostete uns viel Mühe, das richtige Bestattungsinstitut zu finden. Sein SOS
    kam erst gestern nacht. Jetzt können Sie ihm die Fotos natürlich persönlich übergeben.«
    »Mehr wissen Sie nicht?« fragte Mrs. Pollifax mißtrauisch.
    Carstairs lächelte sie an. »Ich brauche Sie nicht zu erinnern, daß Farrell fast zwanzig Jahre einer unserer besten Agenten war, und wir hätten ihn verdammt gern wieder bei uns. Sagen wir, wir bedrängten ihn aus Höflichkeit nicht, uns Näheres mitzuteilen, immer in der Hoffnung, daß er überredet werden kann, wieder für uns zu arbeiten.«
    Keine sehr überzeugende Antwort, dachte Mrs. Pollifax, aber sie lächelte ihn an. »Ich glaube, es wird Zeit, daß ich mich umziehe. Bleibt noch die Frage, wie -« sie blickte auf ihre Uhr »- wie ich nach New York komme.«
    Bishop lächelte. »Privilegiert. Wieder mit Privatflugzeug, direkt bis zum Kennedy Airport.«
    »Und ich nehme an - allein?« fragte sie schließlich.
    Carstairs und Bishop wechselten Blicke. »Bis Sizilien, ja«, antwortete Carstairs taktvoll, »aber am Punta-Raisi-Flughafen werden Sie von jemandem abgeholt, der sich auf der Insel auskennt und bereits einen Mietwagen genommen hat.«
    Verärgert fragte sie: »Und wer ist...«
    »Ihr Koffer ist im Vorzimmer«, unterbrach sie Bishop betont freundlich, »und Sie werden sich wieder mit diesem schicken Hut mit der roten Feder schmücken können.« Als sie ihn mit einem finsteren Blick bedachte, fügte er fast kleinlaut hinzu: »Der Name des Agenten ist Rossiter. Und Sie werden zufrieden sein. Schließlich verstehen und sprechen Sie doch nicht Italienisch, oder?«
    Etwas betroffen, denn natürlich konnte sie kein Italienisch, erhob sich Mrs. Pollifax und sagte würdevoll: »Wenn Sie mir das Zimmer dann überlassen würden, damit ich mich umkleiden kann?«
    Carstairs stand ebenfalls auf, aber er war noch nicht fertig mit ihr. Er sagte fest: »Wir möchten so hilfsbereit wie nur möglich sein, Mrs. Pollifax. Diese Sache hat offensichtlich nichts mit dem Department zu tun, dennoch ist es das Department, das Sie zu Farrell schickt, und wir möchten, daß Sie uns auf dem laufenden halten. Sie haben doch noch unsere Geheimnummern für Fernschreiber, Fax und Telefon in Baltimore?« Als sie nickte, fuhr er fort: »Schön, dann wünschen wir Ihnen noch eine gute Reise, und grüßen Sie Farrell von uns.«
    Carstairs schaute Bishop und Mrs. Pollifax nach, bis sie die Tür hinter sich geschlossen hatten. Dann sagte er sich, daß er seine Verpflichtung gegenüber Farrell erfüllt hatte, und kehrte zu den Geheimberichten auf seinem Schreibtisch zurück. Er wunderte sich, daß es ihm schwerfiel, sich zu konzentrieren, denn er fragte sich jetzt erst, was eine Beerdigung und Fotos mit der möglichen Entdeckung einer Unterschrift von Julius Cäsar zu tun haben könnten, und was Farrell möglicherweise veranlaßt hatte, sich irgendwo zu verkriechen, falls Mrs. Pollifax' mit ihrer Annahme recht hatte. Dann war da auch noch Ambrose Vica, über den er nicht ganz offen gewesen war, obwohl das Dossier über ihn lediglich zwei Sätze beinhaltete. Er wandte sich wieder den Berichten zu, aber nachdem er eine

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