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und der tanzende Derwisch

und der tanzende Derwisch

Titel: und der tanzende Derwisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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frei von Schutt war und blieb unweit vom hinteren Fenster stehen. Erst dann drehte sie sich zu Janko um. Sein Blick schweifte durch die Hütte, schätzte ihre Größe und Möglichkeiten ab, ehe er sich zu ihr wandte und ausdruckslos sagte: »Sie werden mir jetzt die Bilder aushändigen.«
Er stand wenigstens drei Meter von ihr entfernt - viel zu weit sie mußte sich rasch etwas einfallen lassen, um näher an ihn heranzukommen, so daß jeder Schlag, jede Abblockung und jeder Gegenschlag in einem gewaltigen jiyu kumite kommen konnte, denn es dürstete sie danach, ihn überrascht zu sehen, überwältigt, seine Arroganz zerquetscht, seine Pläne zerschmettert, seinen Körper am Boden. Die Heftigkeit dieses Verlangens erstaunte sie, aber das Problem war, an ihn heranzukommen, bis ihr einfiel, daß sie ja immer noch Cyrus' Geldgürtel um die Taille trug, so leer er jetzt auch war. »Ja, natürlich, die Fotos.« Sie öffnete den Bund ihrer Khakihose, langte unter das Hemd, schnallte den Gürtel auf, ohne den Blick von Janko zu lassen, um sofort zu merken, wenn sein Finger am Abzug zuckte, falls er vorhatte, sie sogleich zu töten, da er nun ja das Versteck der Bilder zu kennen glaubte. Sie nahm den Gürtel ab und ging mit ausgestreckter Hand auf Janko zu. Er argwöhnte nichts. Als sie vor ihm stehenblieb, streckte er die Hand nach dem Gürtel aus, doch kurz ehe er ihn fassen konnte, ließ sie ihn fallen und keuchte: »Oh, Entschuldigung!«
Automatisch bückte er sich danach, da setzte sie mit der Rechten zu einem Seitenhammerschlag auf seine Schläfe an.
Aber sie hatte sich verschätzt. Er war so schnell gewesen, daß der Schlag, als er sich mit dem Gürtel in der Hand wieder aufrichtete, seine Schläfe verfehlte und nur die Kopfseite traf. Er stürzte der Länge nach auf den Schutt, aber er verlor das Bewußtsein nicht. Nur einen Augenblick lag er ein wenig benommen da, aber er hielt die Pistole noch fest in der Hand. »Miststück!« schrie er und hob die M-52.
Sie sagte rasch: »Die Fotografien sind nicht im Geldgürtel.«
»Nicht im... Marsch, zurück!« brüllte er, stolperte auf die Füße, fuchtelte mit der Pistole in ihre Richtung, während er mit der anderen Hand an den Taschen des Geldgürtels herumfummelte. »Zurück!« brüllte er aufs neue, und um seinem Befehl Nachdruck zu verleihen, drückte er den Abzug, und eine Kugel zischte über ihren Kopf hinweg.
Sie machte ein paar Schritte seitwärts, denn sie hatte nicht die Absicht, zum Fenster hinter sich zurückzuweichen. Sie plante ihren nächsten Zug, bereitete sich auf den Aufwärtstritt mit der Ferse vor, ein Tritt in die Weichteile, der ihr Leben vielleicht noch retten konnte; nur war Janko jetzt wachsam und wußte, daß sie nicht wehrlos war. Sie mußte sehr schnell vorgehen. Er ließ den Blick nicht von ihr, während er den Reißverschluß einer Tasche des Gürtels nach der anderen unbeholfen aufzog. Und als er erkennen mußte, daß sie alle leer waren, fuchtelte er noch heftiger mit der Pistole herum. » Wo ?« brüllte er rasend vor Wut. » Wo sind die Fotos? «
»Ich zeige es Ihnen«, sagte sie. Sie machte einen Schritt auf ihn zu und konzentrierte Verstand, Körper und ihre ganze List auf einen Sprung, mit dem sie ihn ausschalten konnte. Aber Jankos Blick war an ihr vorbei zum offenen Fenster hinter ihr gewandert, und sie sah, daß er plötzlich mit ungläubiger, verwirrter Miene starrte. »Nein!« keuchte er. Dann schrillte er: »Nein! Unmöglich! Sie sind tot!«
»Isadda Glaube!« ertönte eine Stimme hinter Mrs. Pollifax, und sie wirbelte erstaunt herum.

7
    Ein Mann schaute durch das Fenster, und noch überraschender als seine Anwesenheit war die Tatsache, daß sie ihn kannte: Sie war ihm gestern in dem kleinen Laden in Er Rachidia begegnet, wo er ihr beim Kauf der Koranschatulle geholfen hatte. Es war der Mann mit den blauen Augen. Jetzt stand er draußen mit einer Pistole in der Hand. Er hob sie und schoß zweimal. Janko fiel getroffen auf den Boden, keuchte einmal, dann war er still. Der Mann kletterte durchs Fenster und kniete sich neben Janko, um ihn zu untersuchen. »Er ist tot«, stellte er fest.
    »T-t-tot«, wiederholte sie und sank auf den schuttüberzogenen Boden.
»Mausetot, ja.« Der Mann nickte grimmig. »Ich laufe
gewöhnlich nicht herum und erschieße Leute, aber dieser
Hundesohn hat sich vor ein paar Tagen redlich bemüht, mich
umzubringen, und ich wollte nicht, daß er es noch einmal
versucht.« Er musterte sie durch

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