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und der tote Richter

und der tote Richter

Titel: und der tote Richter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. C. Beaton
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den Küchentisch gelegt.«
    Es war das erste Mal, dass Agatha Post ins Cottage bekam: einen flachen braunen Umschlag. Sie riss ihn auf und fand darin einen großen Ausdruck von der Frau auf dem Turm. Agatha fröstelte. Diese starrenden Augen und dieser Hass erinnerten sie an Mrs. Barr. Auf der Vergrößerung klebte ein Post-it: Vielen Dank für das fantastische Wochenende, Steve.
    Sie legte das Bild in die Küchenschublade, doch selbst durch die geschlossene Schublade fühlte sie den starren Blick noch.
    Etwas Zerstreuungsliteratur würde helfen, beschloss sie und fuhr hinunter nach Moreton-in-Marsh. Leider hatte sie vergessen, dass Markttag war, wie sie bei ihrer Ankunft feststellte. Sie drehte mehrere Runden um den Parkplatz, bis schließlich jemand wegfuhr und eine Lücke frei wurde.
    Nachdem sie durch den Old Market Place gegangen war – so hieß das neue Minieinkaufszentrum –, überquerte sie die Straße und bahnte sich einen Weg durch das Gedrängel zwischen den Marktständen hindurch zum Buchantiquariat aufder anderen Seite. Im hinteren Raum standen Taschenbücher dicht an dicht. Agatha kaufte sich drei Krimis – einen von Ruth Rendell, einen von Colin Dexter und einen von Colin Watson. Anschließend ging sie zurück zu ihrem Wagen. Kaum hatte sie Platz genommen, schlug sie das Buch von Colin Watson auf, dessen Geschichte sie sofort gefangen nahm. Was für ein Segen, dass es Krimis gab! Sie merkte gar nicht, wie die Zeit verging, während sie in ihrem Wagen hockte und las. Irgendwann dämmerte ihr, wie albern es war, hier auf einem Parkplatz zu stehen, wo sie es doch zu Hause viel bequemer hatte. Sie legte das Buch beiseite und fuhr zurück nach Carsely. Dort erwartete sie Bill Wong vor ihrer Haustür.
    »Was ist los?«, fragte sie beunruhigt.
    Bill lächelte. »Ich wollte nur sehen, wie es Ihnen geht.«
    Im ersten Moment war sie dankbar, als sie die Tür aufschloss und voraus ins Haus ging. Drinnen hob sie den Ersatzschlüssel vom Fußboden auf, den Mrs. Simpson reichlich schwungvoll durch den Briefschlitz geworfen haben musste, denn er war bis in die Küche geflogen. Ihr wurde mulmig zumute. Sah Bill Wong aus einem bestimmten Grund nach ihr?
    »Kaffee?«, fragte sie.
    »Tee wäre mir lieber.« Im Wohnzimmer blickte Bill sich um. »Wo sind die ganzen Sachen hin?«
    »Ich fand, dass sie nicht zu mir passen«, sagte Agatha, »deshalb habe ich sie der Kirche gegeben. Sie können sie verkaufen und das Geld für wohltätige Zwecke haben.«
    »Und was passt zu Ihnen, wenn nicht Figurenkrüge und Farmwerkzeug?«
    »Weiß ich nicht«, murmelte Agatha. »Irgendetwas Wohnlicheres.«
    »Die Beleuchtung ist falsch«, sagte Bill, der zu den Deckenstrahlern aufsah. »Strahler sind nicht mehr in.«
    »Sie hören sich an wie jemand, der über Akne redet«, konterte Agatha schnippisch. »Und wieso hält sich heute jeder für einen gottverdammten Innenarchitekten?«
    »Ah, Sie meinen Ihre Freunde, die übers Wochenende hier waren? Der Fatzke und der mit den Cowboystiefeln?«
    »Spionieren Sie mir nach?«
    »Ich nicht. Ich hatte frei und war mit einer Freundin in Bourton-on-the-Water. Ein böser Fehler. Ich hatte nicht bedacht, wie voll es dort an einem Feiertag ist.«
    »Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass Sie eine Freundin haben.«
    »Ach, nein? Warum nicht?«
    »Ich weiß nicht. Vielleicht weil ich den Eindruck habe, dass Sie ständig im Dienst sind.«
    »Nun, jedenfalls hoffe ich, dass Sie nicht vorhaben, die Miss Marple von Carsely zu werden, und immer noch einen Mord aus dem Unfall machen wollen.«
    Agatha öffnete den Mund, um ihm von Mrs. Cartwright zu erzählen, überlegte es sich jedoch anders. Sicher würde es Bill nicht gefallen, dass sie sich einmischte, und ihr wohl zu Recht sagen, dass Mrs. Cartwright rein gar nichts zu erzählen hatte, sondern ihr bloß Geld abknöpfen wollte.
    Stattdessen sagte sie: »Auf Warwick Castle ist etwas Komisches passiert. Steve, der junge Mann mit den Cowboystiefeln, hat oben auf dem Turm einen Videofilm von Roy, dem anderen jungen Mann, und mir gedreht. Abends, als wir uns die Aufnahmen ansahen, war auf den Bildern eine Frau zu sehen, die mich voller Hass anstarrte.«
    »Interessant. Nun, sie könnte sauer gewesen sein, weil Siesie auf der Treppe angerempelt haben oder ihr versehentlich auf den Fuß getreten sind.«
    »Er hat einen Ausdruck gemacht, der ziemlich scharf ist. Wir haben über den Todesfall geredet, als er filmte. Wollen Sie das Bild mal sehen?«
    »Ja,

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