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und der verrueckte Maler

und der verrueckte Maler

Titel: und der verrueckte Maler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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marschierte los. Bob und Peter gingen indie entgegengesetzte Richtung.
    »Was machen wir eigentlich, wenn wir ihn finden?«, fragte Peter, während die beiden auf die nächste Bar zusteuerten. Sie hieß »Las Vegas« und lockte die Passanten mit einer Leuchtreklame, auf der ein Glücksspielautomat unentwegt Münzen ausspuckte.
    »Keine Ahnung«, sagte Bob. »Fragen, ob er uns nicht zu einer doppelten Cola einladen will.«
    Drinnen standen ein paar ältere Männer an der Theke und hielten sich stumm an ihren Gläsern fest. Zwei unterhielten sich über die letzten Baseball-Ergebnisse. Ansonsten herrschte gähnende Leere. »In solchen Kneipen finden wir unseren Mann nie«, brummte Peter.
    »Genau. Dafür bist du noch entschieden zu jung, mein Junge, würde meine Mutter sagen.« Bob zog seinen Freund am Ärmel wieder hinaus.
    In den nächsten drei Straßen war keine Kneipe, dann folgte eine Gasse, in der sich eine an die andere drängte. Von Alex keine Spur. Als Nächstes war eine Disco an der Reihe. Sie war rappelvoll von jungen Leuten, auf der Tanzfläche drängten sich dutzende von Pärchen. Das ohrenbetäubende Gestampfe der Musik schlug über Bob und Peter zusammen wie die Wellen des Pazifiks.
    Peter legte die Hände an den Mund. »Da müssen wir durch!«, brüllte er Bob ins Ohr. Der nickte bloß und fing schon an, sich einen Weg durch die Menge zu bahnen. Nach ein paar Metern kam Peter im Menschenstrom an einem Mädchen vorbei, das die Augen ein wenig aufriss, als sie sich notgedrungen berührten, aber zwischen zwei anderen Tänzern kam in diesem Augenblick Bobs Hand hervor und zog Peter zu sich.
    »Ich hab’s mir überlegt«, schrie Bob in Peters Ohr. »Was soll ich hier drin, ich habe doch keine Ahnung, wie der Kerl aussieht.«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, drehte er sich um und ruderte zurück Richtung Eingang.
    Peter umrundete den dicken Bauch eines Jünglings, gegen den selbst Justus in seinen schlimmsten Zeiten eher hager gewirkt hätte. Er erreichte eine Säule, hinter der so etwas wie ein toter Winkel war und das Gedränge nicht mehr ganz so stark. Er stellte sich auf die Zehenspitzen. Von hier aus konnte er das Lokal gut überblicken. Die Musik war zu Ende, drüben in der Ecke legte ein nicht mehr ganz junger Disc-Jockey in einem geschmacklosen schwarz-weiß karierten Jackett eine neue CD auf. Die Leiber begannen wieder, sich zu wiegen, und Peter ertappte sich dabei, wie er mit dem rechten Fuß den Rhythmus tippte.
    In dem Augenblick, in dem er Bob kurz vor dem Ausgang erspähte, tauchte in der Tür Alex Hamilton auf. Peter erkannte ihn sofort. Er trug graue Jeans und einen schäbigen grauen Pullover. Die roten Haare hingen ihm nass ins Gesicht.
    »Bob!«, brüllte Peter aus Leibeskräften. Aber der sah sich nur noch mal um, als ob er froh wäre, dem Geschiebe glücklich entronnen zu sein, und war im nächsten Moment verschwunden.
    Peter wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn und starrte zu dem jungen Hamilton hinüber. Der warf einen kurzen Blick in die wogende Runde und ging wieder hinaus.
    »Verdammter Mist!« Peter fluchte so laut, dass ihn einige der Besucher erstaunt ansahen. Aber er kümmerte sich nicht darum, sondern streckte die Arme nach vorn wie ein Brustschwimmer und drückte die Menschenmenge auseinander.
    Eine Minute später stand er draußen, nass geschwitzt. Bob empfing ihn mit mattem Grinsen. »Hab schon gehofft, duwürdest ein bisschen tanzen. Hab keinen Bock mehr auf Kneipenbummel.«
    150 Meter weiter ging Alex Hamilton quer über die Straße. »Los!«, rief Peter. »Da hinten ist er.« Er legte einen Sprint hin, dass Bob der Mund offen stehen blieb. »Wer?«, rief er Peter verwirrt nach und setzte sich in Bewegung. Peter erreichte den blauen Ford gerade, als Alex einstieg. Er wartete, bis Alex hinter dem Steuer saß, sprang zur Fahrertür, riss sie auf und quetschte sich neben ihn.
    »Tag, Al«, keuchte er. Der junge Hamilton sagte gar nichts, sah ihn bloß vollkommen überrascht an. »Ich glaube, wir sollten uns ein bisschen unterhalten.« Peter wählte den höflichsten Tonfall, zu dem er in der Lage war. Allerdings drückte er seine Hand dabei so fest auf den Oberschenkel des Jungen, dass der jeden Gedanken daran aufgab, sich durch die Beifahrertür aus dem Staub zu machen.
    Alex sah Peter ins Gesicht. »Ach, du bist es«, sagte er. Er war matt und müde. Er ließ sich ein wenig nach hinten fallen. »Aber ich will mich nicht mit dir unterhalten.«
    Bob kam, sah

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