und der verrueckte Maler
Peter um die Wette über den Schrottplatz.
Von dem Film, den sich Justus an diesem Abend noch zusammen mit Lys ansah, bekamen beide nicht allzu viel mit. Es war eine Science-Fiction-Liebesgeschichte voller Klischees, in der Lys ursprünglich die Schwester der Heldin spielen sollte. Aber nachdem sie das Drehbuch gelesen hatte, hatte sie abgewinkt, obwohl der Produzent mit einer stattlichen Gage gelockt hatte. Justus fand das toll und war stolz auf seine Freundin. Jetzt, da sie den fertigen Film begutachten konnten, war schon nacheiner Viertelstunde klar, dass es ein mieser Streifen geworden war.
»Den hätte nicht mal ich gerettet«, flachste Lys und nahm eine letzte Praline aus der Schachtel. »Erzähl mir lieber, was es Neues gibt in eurem Fall.« Sie kuschelte sich an Justus’ Seite und der war froh, dass sie im dunklen Kino niemand sehen konnte.
»Ist ziemlich kompliziert«, sagte er und begann flüsternd zu erzählen. Schließlich war er bei ihrem Entschluss angekommen, morgen Silberhaars Atelier einen unangemeldeten Besuch abzustatten, per Bootsfahrt entlang der Küste.
»Was hältst du davon?«, fragte Justus und hoffte insgeheim, sie würde fragen, wie es wäre, wenn sie kurzerhand mitkäme. Aber sie gab keine Antwort. Lys de Kerk war eingeschlafen.
Justus tröstete sich mit dem Anblick ihres schönen Gesichts an seiner Schulter und den langen blonden Haaren auf seinem Pullover, den er sich extra für dieses Rendezvous besorgt hatte.
D etektive über Bord
Die Probleme fingen schon an, als sie aus dem Käfer stiegen und sich herausstellte, dass der Bootsverleiher, bei dem Justus am Vormittag telefonisch ein Boot gemietet hatte, nicht da war. Sein Vertreter, ein pickliger Dickwanst, der aus unerfindlichen Gründen eine Blumenkette um den Hals trug wie ein Hawaii-Mädchen, hatte zwar ein Boot für die drei ???. Aber der Preis, den er dafür wollte, war mehr als zwölf Dollar höher als vereinbart.
»Daran können wir die Sache nicht scheitern lassen«, meinte Bob. Er holte seine Geldbörse heraus und zückte einen Zehn-Dollar-Schein. »Hier, eine Spende für den guten Zweck. Sax Sendler war in letzter Zeit sehr großzügig.«
Justus warf dem Freund einen anerkennenden Blick zu. Während er zahlte, überlegte er schon, wie sie sich bei dem raffgierigen Verleiher-Vertreter revanchieren konnten. Aber es fiel ihm so schnell nichts ein. Sie konnten ja nicht gut ein Leck in den Boden bohren, bevor sie das Boot zurückgaben.
Das größere Unheil zeichnete sich ab, als sie zweihundert Meter zwischen sich und den Bootssteg gelegt hatten und Bob und Peter gerade begannen, Spaß am Rudern zu finden. Sie legten sich mächtig in die Riemen. Es war mehr als ein Jahr her, dass sie zuletzt in einem solchen Boot gesessen hatten, aber verlernt hatten sie nichts. Justus, der schlecht und recht die Aufgabe des Steuermanns erfüllte, beneidete die beiden wieder mal um ihre Kraft. Wenn sie so weitermachten, würden sie die paar Meilen zur Bucht in einer guten Stunde schaffen.
Bob sah die dunklen Wolken als Erster. »Dreh dich um«, rief er Justus zu.
Den Horizont kroch eine graue, ins Blauschwarze übergehende Wand hoch. Erst in diesem Augenblick fiel Justus ein, dass er sich nicht um die Wettervorhersage gekümmert hatte. Und dass schon den ganzen Tag über ein ziemlich starker Wind wehte. Aber es war kein Regentropfen gefallen, also hatte keiner gefragt, ob der Wettergott dem Unternehmen der drei ??? wohlgesonnen war. Bob und Peter ruderten aus Leibeskräften.
»Beeilt euch!«, rief Justus.
Nach ein paar Minuten blickte er über die Schulter zurück und schöpfte Hoffnung. Es sah so aus, als wäre die Wand kurz über dem Horizont stehen geblieben. Natürlich, sie hätten umkehren können. Aber jetzt, nachdem sie schon einmal so weit waren? Allerdings, wenn das Unwetter schneller war als sie, konnten sie nicht an Land. Von hier bis zur Bucht waren die Felsen schon zu steil.
Bald brauchte Justus sich gar nicht mehr umzudrehen. An den Gesichtern der beiden Freunde konnte er ablesen, was hinter ihm geschah. Die Wellen wurden langsam höher und die Schaumkronen immer spitzer. Es waren nicht nur Wasserspritzer, die ihre T-Shirts und die Jeans-Jacken durchnässten. Sie schwitzten wie schon lange nicht mehr. »Wir schaffen es nicht!«, schrie Bob.
Nach einer Stunde war der ganze Himmel schwarz. Und der Wind wurde zum Sturm, der mal vom Meer und mal von der Küste her auf das Ruderboot zusprang. Wie eine Raubkatze, die mit
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