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und der verschwiegene Verdacht

und der verschwiegene Verdacht

Titel: und der verschwiegene Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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Susannah. »Das überrascht mich etwas, da du dir jetzt gut eine leisten könntest.« Sie trank ein weiteres Glas Wein und lehnte sich zu Emma hinüber. »Penford Hall war nicht immer so ein Vorzeigebesitz. Als meine Mutter und ich das erste Mal hier waren, war es ein ziemlicher Verhau.«
    »Ja, das Haus hat schwere Zeiten hinter sich«, bestätigte Grayson.
    »Aber die sind vorüber«, sagte Susannah und schwenkte ihr Weinglas. »Also, warum hast du dir keine neue Yacht gekauft? Du bist so gern gesegelt, und auch sehr gut. Nicht wie der arme alte Lex.«
    Syd sah von seinem Teller auf. »Ach Susie, hör doch endlich damit auf.«
    »Ist schon in Ordnung, Syd«, sagte der Herzog.
    »Es stimmt, dass ich früher gern gesegelt bin. Aber irgendwie habe ich die Lust daran verloren, seit Lex und die anderen ertrunken sind.«
    »Hat dir den Spaß verdorben, nicht?«, sagte Susannah mit schwerer Zunge. »Hast sicher ein paar Tränen vergossen um den armen alten Lex?«
    »Hör endlich auf damit, Susannah«, sagte Kate ungehalten.
    »Der Tod von Lex hat mir in der Tat einige Zeit ganz schön zugesetzt«, entgegnete der Herzog knapp. »Es mag dich interessieren, liebe Cousine, dass Ertrinken nicht die leichte Todesart ist, als die es oft dargestellt wird. Ganz das Gegenteil ist nämlich der Fall. Versuche dir vorzustellen, wenn du dazu fähig bist, wie jemand, den du gern hast, im Wasser versinkt, hilflos kämpfend, um Atem ringend …«
    Derek stand abrupt auf. Sein Gesicht war blass, und kleine Schweißperlen standen ihm auf der Stirn. »Entschuldigt mich bitte«, sagte er kurz, indem er auf den Tisch sah. »Es ist ziemlich schwül hier drinnen. Ich glaube, ich gehe nach oben.«
    Emma hatte keine Ahnung, was diese Reaktion bei Derek ausgelöst hatte, aber der gequälte Ausdruck in seinem Gesicht traf sie wie ein Schlag.
    Unwillkürlich stand sie ebenfalls auf, doch dann hielt sie inne und wusste nicht, was sie sagen sollte, peinlich berührt, dass sie erneut die Aufmerksamkeit auf sich gelenkt hatte.
    Wieder kam der Herzog ihr zu Hilfe. Er warf seine Serviette auf den Tisch, schob seinen Stuhl zu-rück und erhob sich ebenfalls. »Ich habe eine groß-
    artige Idee«, verkündete er. Seine Stimme war fröhlich, aber der Blick, mit dem er Susannah bedachte, hätte töten können. »Es ist Emmas erster Abend in Penford Hall. Warum feiern wir das nicht? Crowley, Dom Pérignon! Bitte ins Musikzimmer, und öffnen Sie den Flügel. Es geht nichts über ein paar Takte Mozart und ein Gläschen Schampus, um so einen verregneten Abend aufzuheitern.« Und ohne Pause fügte er hinzu: »Und du bleibst doch auch noch da, Derek, nicht wahr?«
    Derek hob langsam den Kopf, und etwas verwundert sah er Emma an. Dann senkte er erneut die Augen und zuckte die Schultern. »Na ja, vielleicht auf ein Glas«, meinte er.

8
    ES WAR NICHT bei einem Glas Champagner geblieben, und als Emma im Morgengrauen erwachte, fühlte sie sich noch immer leicht be-schwipst.
    Der Abend war schließlich noch sehr nett geworden. Der Herzog hatte sich als begabter Pianist ent-puppt, und als Susannah merkte, dass sie nicht mehr im Mittelpunkt stand, hatte sie sich zurückgezogen. Syd war ihr bald gefolgt, und die Atmosphä-
    re hatte sich entspannt. In Susannahs Abwesenheit hatte der Herzog mit neuem Schwung gespielt und den versprochenen Mozart mit spritzigen Musical-Melodien gespickt.
    Derek jedoch hatte die düsteren Gedanken nicht ganz vertreiben können, die ihn beim Essen überfal-len hatten. Er hatte seinen Champagner getrunken und aufmerksam der Musik gelauscht, aber er hatte wenig gesprochen und noch weniger gelacht.
    Emma fragte sich, was die Ursache sein mochte.
    Hatte er Lex Rex ebenfalls gekannt? Hatte das Gespräch über den Tod des Rocksängers alte Wunden aufgerissen? Vielleicht hatte Kate sie deshalb ge-warnt, das Thema anzuschneiden, um gerade eine solche Szene zu vermeiden. Es war offensichtlich, dass dem Herzog das Wohlbefinden seiner Gäste am Herzen lag. Am vergangenen Abend hatte sich sogar Emma gefühlt … wie ein verliebter Teenager, dachte sie jetzt ironisch, genau wie es ihr mit Derek zuvor schon im Kapellgarten gegangen war. Das musste sich ändern. Sie hatte jetzt in Penford Hall eine Aufgabe, und diese Aufgabe würde nicht erledigt werden, wenn sie hier mit Schulmädchenträumen im Bett lag.
    Emma warf die Decke zurück, angelte nach ihrer Brille und zog den blauen Bademantel an. Dann trat sie auf den Balkon hinaus. Es hatte die ganze Nacht

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