Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
und der verschwiegene Verdacht

und der verschwiegene Verdacht

Titel: und der verschwiegene Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
Vom Netzwerk:
für uns alle.«
    Dieser schlagfertigen Antwort hatte Susannah nichts entgegenzusetzen. Sie war überrumpelt und schwieg.
    »Ja, wo war ich stehen geblieben?«, sagte der Herzog. »Ach ja, meine Schutzengel. Du würdest dich auch in sie verlieben, Derek. Sie wohnen in den Cotswolds, in einem winzigen Dorf namens Finch, und sie sehen einander so ähnlich, dass es ganz unglaublich …«
    »Du meinst nicht zufällig Ruth und Louise Pym?«, unterbrach Derek ihn.
    »Derek, ich bin sprachlos«, sagte der Herzog.
    »Willst du etwa sagen, dass du die beiden kennst?«
    »Und ob ich sie kenne. Ich habe letzten Winter in der Kirche von Finch ein paar Fresken freigelegt.
    Zwölftes Jahrhundert. Sehr interessant.« Er bedachte Emma mit einem flüchtigen Blick und fragte höflich: »Wie geht es den Damen?«
    Wie diese blauen Augen im Kerzenlicht glänzten
    … Emmas Suppenlöffel fiel ihr aus der Hand und schlug laut gegen das Stuhlbein, ehe er auf dem Teppich landete. Sie wollte sich gerade danach bücken, als der Herzog ihr leicht die Hand auf den Arm legte, um zu verhindern, dass sie mit Hallard zusammenstieß, der bereits dafür sorgte, dass der Gegenstand des Anstoßes entfernt wurde, während Crowley ihr einen neuen Löffel hinlegte, der allerdings sogleich Emmas Ellbogen zum Opfer fiel, mit dem sie ihn versehentlich von der Tafel wischte.
    Wiederum mussten Hallard und Crowley in Aktion treten, während Emma unter Susannahs Ki-chern so rot wurde, dass sie für das gedämpfte Licht dankbar war. Der Herzog rettete die Situation, indem er Crowley seine Bereitschaft für den nächsten Gang signalisierte und im Gespräch fortfuhr, als ob es keine Unterbrechung gegeben hätte.                       
    »Wie sollte es ihnen gehen, mein Lieber? Es gibt wenige Dinge auf der Welt, auf die man sich ganz fest verlassen kann. Aber die Schwestern Pym – und ich sage das ohne, jede Einschränkung – gehören dazu.«                  
    »Erzähle doch mal, wie du sie kennen gelernt hast«, sagte Kate.
    Bereitwillig begann der Herzog. »Mein rechter Vorderreifen platzte direkt vor ihrem Häuschen.
    Die Straße machte eine Kurve, mein Wagen nicht.
    Stattdessen landete er in ihrem Vogelbad, wenn ich mich recht erinnere. Die beiden waren absolut reizend. Baten mich ins Haus, machten mir Suppe, gaben mir ein Kätzchen zum Spielen – es war ganz wie früher im Kinderzimmer bei Nanny Cole. Seitdem sind wir dicke Freunde. Immer wenn ich nach London fahre, schaue ich bei ihnen vorbei.«
    »Und Sie, Miss Porter?«, fragte Derek.
    »Es war ein Irr … ein Irr …«, stotterte Emma, die nach ihrem Missgeschick ihr seelisches Gleichgewicht noch immer nicht ganz wiedergefunden hatte.
    »Ich weiß, was Sie meinen«, sagte der Herzog, indem er sich von Lachs und Seezunge bediente, die Hallard ihm auf einem silbernen Tablett anbot.
    »Aber wer würde nicht an einen Irrtum glauben?
    Als ich die beiden zum ersten Mal sah, Seite an Seite, wie sie mich durch die Autoscheibe anstarrten, dachte ich zunächst, ich sei mit dem Kopf auf das Lenkrad geknallt.«
    »Würdest du die Güte haben, mir zu sagen, von wem du sprichst?«, fragte Susannah und sah den Herzog missmutig an.
    »Ruth und Louise Pym, meine liebe Susannah, zwei unbezahlbare und völlig identische Zwillings-schwestern aus einer anderen Zeit.«
    »Ich kannte auch mal Zwillinge«, sagte Syd. Der Herzog wartete, dass er fortfahren würde, aber Syd sah gedankenverloren in den Raum, und um seine Lippen spielte ein Lächeln.
    »Identische Zwillinge?« Susannah zog ein Gesicht. »Wie absolut fürchterlich. Ich fände es ent-setzlich, eine Zwillingsschwester zu haben.«

    »Der Gedanke ist in der Tat beunruhigend«, pflichtete ihr der Herzog höflich bei. »Ich würde sogar sagen …«
    »  In  einem Irrgarten«, sagte Emma plötzlich mit Nachdruck. Das Gespräch stockte, und alle, einschließlich Crowley, sahen sie an.
    »Wie bitte?«, sagte der Herzog. »Ich habe nicht ganz …«
    »Ich habe sie in einem Irrgarten getroffen. Die Pyms. Einem Irrgarten mit hohen Hecken. In Mans-ley Bran …« Emma räusperte sich. »In Bransley Manor.«
    »Ach, in Bransley Manor.« Der Herzog nickte.
    »Kate und ich waren als Kinder mit meiner Groß-
    mutter einmal in Bransley Manor, als die Saint Johns noch dort wohnten. Das ist natürlich viele Jahre her. Jetzt gehört es wohl dem National Trust?« Mit unendlicher Geduld gelang es dem Herzog, Emma eine Beschreibung der Gärten in Bransley Manor zu

Weitere Kostenlose Bücher