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und der verschwiegene Verdacht

und der verschwiegene Verdacht

Titel: und der verschwiegene Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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das sich zwischen Ginsterbüschen und Tamarisken hindurchwand. Jenseits des Pfades fiel das Gelände steil ab und stürzte in das schäumende Meer, das fast siebzig Meter tiefer lag.
    »Der Küstenweg«, sagte Emma. Sie drehte sich zu Bantry um. »War Peter heute Morgen nicht dort?«
    »Ja«, sagte Bantry, »aber Master Peter weiß, dass er nicht über den Pfad hinausgehen darf. Und Lady Nell darf allein gar nicht außerhalb der Burgmauer sein.«
    Emma nickte geistesabwesend und hörte, wie Peter Nell zurief, sie solle ihm die Rosenschere bringen. Vom Küstenweg bis zur Ostmauer des Kapellgartens waren es nur etwa fünfzig Meter. Wenn Susannah geschrien hätte, dann hätte Peter es sicher gehört. Sie musste also ohne einen Laut von sich zu geben gefallen sein, dachte Emma erschaudernd, verdrängte den Gedanken aber schnell wieder.
    Es war fast ein Uhr, als ein untersetzter Mann mit einem borstigen roten Schnurrbart in der Tür des Kapellgartens erschien. Emma erkannte ihn, es war einer der Männer, die in der Küche gefrühstückt hatten. Wie die anderen hatte auch er ein Funkgerät an seinen Gürtel geklemmt, außerdem war er jetzt mit einem großen Picknickkorb beladen.
    »Mr Bantry, Sir!«, rief er respektvoll, indem er die Treppe herunterkam, »Madame dachte, dass Sie vielleicht hungrig sind.«
    »Da hatte Madame ganz Recht, Tom«, sagte Bantry. Er sprang von der niedrigen Mauer und ging hinüber, um Tom den Korb abzunehmen. »Ist alles ruhig?«
    »Bis jetzt ja«, sagte der Mann. Er nickte Emma und den Kindern zu, dann ging er wieder.
    Emma stieß die Grabgabel in die Erde, Peter warf noch eine Hand voll toter Ranken in den Schubkarren, und Nell holte Bertie, ehe sie sich zu den anderen auf die Treppe setzte. Nachdem Bantry Teller und Gläser ausgeteilt hatte, holte er einen Krug Apfelwein aus dem Korb, legte Trauben, einen runden Käse und eine Stange knuspriges Weißbrot auf eine Stufe. In einer Schale mit Deckel befand sich ein zerlegtes Rosmarin-Huhn, und schließlich kamen noch ein Dutzend Erdbeertörtchen zum Vorschein.
    »Gott segne Madame«, sagte Bantry andächtig, worauf Emma mit einem tiefen, wohligen Seufzer antwortete. Sie musste lachen, als Nell ihre Hand blitzschnell in Richtung der Erdbeertörtchen ausstreckte. Bantry machte ein missbilligendes Ge-räusch, worauf die Hand zögerte, um dann an den Weintrauben zu zupfen.
    »Wer war der Mann?«, fragte Emma, als sie die Gläser mit Apfelwein füllte. »Der Mann, der den Korb gebracht hat.«
    »Tom Trevoy«, erwiderte Bantry. »Er ist der Polizei-Oberwachtmeister in Penford Harbour.«
    »Er ist der einzige Polizist in Penford Harbour«, fügte Nell hinzu.

    »Trevoy?«, sagte Emma. »Ich glaube, ich habe eine Verwandte von ihm kennen gelernt. Sie hat eine Pension, in der ich übernachtet habe, in der Nähe von Exeter.«
    »Das wird Toms Tante Mavis sein«, bestätigte Bantry.
    »Warum hat Tom das Ding in seinem Ohr?«, fragte Nell.
    »Das ist der Ohrhörer eines Funkgeräts«, erklärte Peter. »Damit er mit den anderen Männern sprechen kann. Stimmt doch, Mr Bantry, oder?«
    »Ja«, sagte Bantry kurz. »Und wer möchte jetzt noch ein leckeres Stück Käse?«
    Emma hatte den Apfelwein ausgeschenkt und stellte den Krug hin. Dann lehnte sie sich zurück und betrachtete das Ergebnis der bisherigen Arbeit.
    Jetzt, wo das tote Gestrüpp weggeräumt war, hatte sie eine bessere Vorstellung vom Grundriss des Kapellgartens. Zwar gab es immer noch Ranken, die man ausreißen, und Unkraut, dem man zu Leibe rücken musste, aber ihre nächste Arbeit würde jetzt am Zeichentisch sein, wo sie ein paar erste Skizzen machen wollte. Als sie das Mittagessen beendet hatten, verkündete Emma, dass der Nachmittag frei sei. »Ihr habt es verdient«, sagte sie, indem sie ein paar trockene Halme aus Nells Locken fischte. »Ihr wart sehr fleißig, und ihr sollt wissen, dass ich mich sehr über eure Hilfe freue.«

    »Keiner ist so fleißig wie Peter«, ließ Nell sie wissen. »Zu Hause, wenn Papa weg ist, macht Peter …«
    »Soll ich mit Nell zusammen den Korb wegbrin-gen, Mr Bantry?«, unterbrach Peter die Ausführungen seiner Schwester und stand auf.
    »Miss Emma und ich machen das schon«, sagte Bantry. »Geht ihr beiden ruhig spielen.«
    »Aber ich wollte Emma doch noch erzählen …«, fing Nell wieder an.
    »Hier, Nell, willst du das letzte Törtchen?«, sagte Peter, indem er es ihr in die Hand drückte und sie zur Treppe drängte. »Du hast doch gehört, was Mr Bantry

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