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Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Titel: Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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selbstverständlich so gut wie gar nicht vorkam, während wohl niemand auf der Welt Alec als attraktiv bezeichnet hätte.
    Daß sie aus demselben Stall kamen, ließ sich jedoch nicht verleugnen. Beide wandten dieselbe Taktik an, um unschuldige Ladies in Angst und Schrecken zu versetzen. Ihr Auftreten war entsetzlich anmaßend und unverschämt, aber was das Ganze noch schlimmer machte: Keiner der beiden schien sich des Effekts, den er auf andere Menschen hatte, bewußt zu sein.
    Brenna fragte sich unwillkürlich, ob ihr Haar wohl jetzt weiß werden würde. Sie hatte von Frauen gehört, denen genau das passiert war, als sie einem namenlosen Schrecken gegenübertreten mußten. Doch dann versuchte sie, sich zu beruhigen. Auch Alec war nur ein Mensch, nicht mehr oder weniger bedrohlich als Connor. Wenn sie diese Tatsache doch nur als wirklich tröstlich hätte empfinden können!
    Ihr Ehemann trug auch nicht viel zu ihrem Seelenfrieden bei. Als sie ihren Blick endlich von dem menschgewordenen Alptraum losreißen konnte und zu Connor aufschaute, stellte sie fest, daß er sie ignorierte. Schlimmer konnte es wohl nicht kommen! Doch dann schob Connor sie hinter seinen Rücken, und sie überlegte, ob sie ihm einen Tritt verpassen sollte.
    Alec fand Connors Frau auf den ersten Blick enttäuschend. Offenbar war sie ein ängstliches Mäuschen, und als solches hatte sie bei Connor keine Chance. Sein Bruder würde sie in allerkürzester Zeit vernichten, wenn auch nicht mit Absicht.
    »Ich werde mit ihr reden, Connor«, grollte Alec. »Geh verdammt noch mal aus dem Weg, oder ich lasse dich aus dem Saal entfernen.«
    Connor zuckte nicht einmal zusammen. Sie schon. Gleichzeitig spürte sie aber auch Zorn in sich aufkommen: Seit wann gehörte es sich, daß Brüder sich so feindselig verhielten?
    »Du kannst natürlich mit ihr reden, Alec, aber du wirst sie nicht anschreien. Ich will nicht, daß du sie erschreckst.«
    Brennas Wut wechselte augenblicklich die Richtung. Wie konnte Connor sie nur vor seinem Bruder lächerlich machen? Nun mußte Alec sie doch für ein zitterndes Nervenbündel halten, und das war wirklich ein schlechter Anfang für eine freundschaftliche Beziehung. Sie piekte Connor in den Rücken, und er zog sie stirnrunzelnd an seine Seite. Brenna zauberte, nur um ihn zu ärgern, ein Lächeln auf ihre Lippen.
    In diesem Moment ertönte eine weibliche Stimme vom Eingang her. Connor wandte den Blick nicht, doch Brenna sah zur Tür hinüber. Die Frau, die dort stand, war so umwerfend schön, daß Brenna unwillkürlich blinzelte – es konnte sich nur um eine Vision handeln! Doch die Frau verschwand nicht. Im Gegenteil. Mit der Würde einer Königin betrat sie die Halle und marschierte selbstbewußt auf Alec zu.
    Laird Kincaids Reaktion auf die Vision war wie ein Wunder. Seine Stimme hatte jegliche Schärfe verloren, als er die Frau zu sich bat. Er lächelte sogar, als er den Kopf neigte, um ihr zuzuhören. Bei allen Heiligen, dachte Brenna, er ist tatsächlich ein Mensch.
    Unglücklicherweise hielt das Wunder nicht lange an. Brenna starrte der Vision hinterher, als diese sich verbeugte und dann verschwand. Sie wußte, daß es überaus unhöflich war, eine Person so anzuglotzen, doch sie konnte sich einfach nicht dazu durchringen, wegzuschauen. Neben dieser Frau fühlte sie sich so attraktiv wie eine Strohblume vom letzten Jahr. Alec mußte Connor für verrückt halten, daß er Brenna geheiratet hatte, wenn er eine dieser Highland-Schönheiten hätte haben können. Wahrscheinlich wuchsen die hier so üppig wie Heidekraut.
    »Connor, ist deine Frau schüchtern?«
    »Ein wenig vielleicht«, antwortete Connor.
    »Ich möchte Euch ein paar Fragen stellen, Lady Brenna«, wandte Alec sich nun an sie. »Ich erwarte, daß Ihr mir die Wahrheit sagt. Ihr habt nichts zu befürchten. Habt Ihr meinen Bruder gebeten, Euch zu heiraten?«
    Sie würde Connor umbringen, das stand fest. Wie hatte er seinem Bruder von diesem peinlichen Kindergeschwätz erzählen können? Gut, er hatte sie vorgewarnt, aber sie hatte ihm nicht geglaubt, da sie davon ausgegangen war, daß er die Geschichte genauso lächerlich fand wie sie.
    »Ja, Laird. Ich habe tatsächlich um seine Hand angehalten.«
    »Habt Ihr mir etwas zu sagen?« fragte er in der Annahme, daß sie diesen Satz genauer ausführen würde.
    »Das habe ich.«
    »Dann sagt es.«
    »Ich bin nicht schüchtern.«
    Alec hätte beinahe gelächelt. Ihre Stimme hatte einen definitiv trotzigen Unterton

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