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Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Titel: Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Atem.«
    Dann fiel ihr ein, daß sie vielleicht noch etwas Nettes hinzufügen sollte. Er war doch so stolz auf sein Haus.
    »Es ist sehr groß.«
    Connor fiel nichts ein, was er darauf hätte sagen sollen.
    »Also, ich glaube nicht, daß ich schon einmal ein so großes Haus gesehen habe. Und es ist auch sehr hoch, findet Ihr nicht?«
    Auch dazu fiel Connor nichts ein.
    »Ist es fertig?«
    »Willst du wissen, ob die Rückseite steht?«
    Nein, daran hatte sie nicht einmal gedacht. Sie hatte wissen wollen, ob das, was sie sah, das Endstadium der Fassade sein sollte. »Genau.«
    »Ist es.«
    »Aha«, meinte sie in Ermangelung einer intelligenten Antwort. »Die Brustwehr ist recht beeindruckend, denkt Ihr nicht auch?«
    »Mag sein.«
    »Mindestens fünfzehn Fuß hoch. Seltsam, daß das Holz so komisch braungrau geworden ist, nicht?«
    Er schlang seinen Arm fester um ihre Taille und zog sie an seine Brust. Dann neigte er den Kopf und flüsterte ihr ins Ohr: »Brenna?«
    »Ja, Connor?«
    »Es wird alles gut.«
    Sie brauchte eine ganze Weile, bis sie zustimmend nicken konnte. Dann fügte sie ein stummes Gebet um Kraft und Leidensfähigkeit hinzu und schwor sich, das Beste aus den Umständen zu machen. Sie war noch nie vor einer schwierigen Aufgabe davongelaufen, und auch wenn dieser Gedanke im Augenblick eine gewisse Attraktivität besaß, würde sie nicht resignieren. Nichts war hoffnungslos, wenn man nur zielstrebig genug war und den Verstand gebrauchte, den Gott einem geschenkt hatte.
    Sobald ihre Entschlossenheit zurückgekehrt war, ging es ihr besser, und nachdem sie die Zugbrücke überquert hatten, betrachtete sie ihr neues Zuhause wieder mit Interesse. Um der Leute im Hof willen zauberte sie ein Lächeln auf ihr Gesicht. Doch genau wie die Soldaten draußen erwiderte keiner ihr Lächeln. Immerhin runzelte niemand die Stirn oder wandte ihr demonstrativ den Rücken zu. Vielleicht wußten sie einfach nicht, was von ihr zu halten war? Nun, sie würde ihnen schon beweisen, daß sie ihren Respekt verdient hatte.
    »Ihr habt den halben Berg ummauert, nicht wahr?«
    »Das ist kein Berg, sondern ein Hügel, Frau.«
    »Himmel, hier im äußeren Hof stehen ja mindestens dreißig Hütten, obwohl Platz für weitere dreißig wäre! Üben Eure Krieger im inneren Hof?«
    »Manchmal«, antwortete er.
    Kurz bevor sie den Innenhof erreicht hatten, befahl Connor zu halten. Er stieg ab und streckte Brenna die Arme entgegen, um ihr herabzuhelfen.
    Er hatte seine Frau kaum losgelassen, als die Männer ihn schon umringten. Connor nahm die Zügel und machte sich an den Anstieg zum Tor. Er ging davon aus, daß Brenna direkt hinter ihm war, und als ihm jemand die Zügel aus seiner Hand löste, nahm er an, daß Quinlan oder Owen sich seines Pferds angenommen hätte; nur die beiden Soldaten konnten es wagen, sich dem temperamentvollen Hengst zu nähern.
    Männer und Frauen drängten sich um ihn, um ihren Laird zu begrüßen. Brenna blieb absichtlich zurück, damit sie nicht niedergetrampelt wurde. Der Hengst mochte das Menschenaufkommen genausowenig wie sie und warf unruhig den Kopf. Sie packte seine Zügel, bevor er irgendeinen Schaden anrichtete, und drängte das Tier behutsam zurück. Ein paarmal wurde sie fast vom Boden gezerrt, als das Tier empört stieg, im nächsten Moment versuchte es, sie mit wildem Kopfwerfen loszuwerden. Nun kam ihr das Training zugute, daß ihre Brüder ihr aufgezwungen hatten. Statt die Zügel loszulassen, hielt sie eisern fest, und als sie wieder sicher stand, ruckte sie hart am Zaumzeug. Nach einem kurzen Moment des Kampfes begriff das Tier, daß Brenna entschlossen war, diese Meinungsverschiedenheit für sich zu entscheiden.
    Als es ruhig, wenn auch leicht bebend vor ihr stand, klopfte Brenna ihm den Hals, um ihm zu zeigen, daß sie seine Mitarbeit zu schätzen wußte. Dann schlug sie den Weg zu den Stallungen ein.
    Ein Soldat stand an der Treppe, die zum Eingang führte, und wartete, bis sein Clansherr ihn zu sich winkte.
    »Alles in Ordnung, Connor.«
    Die Menge verstummte augenblicklich. Jedermann wollte dem Gespräch lauschen.
    »Das habe ich auch erwartet, Crispin. Sonst hätte ich dir nicht die Aufsicht gegeben.«
    Die zwei Krieger standen in der Mitte des Innenhofs und starrten sich eine Weile schweigend an. Crispin war der erste, der das Wort wieder ergriff.
    »Außerdem gibt es eine gute Nachricht. Eure Stiefmutter wartet im großen Saal, um Euch zu begrüßen.«
    Connor lächelte. »Das ist wirklich

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