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und die feurige Flut

und die feurige Flut

Titel: und die feurige Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kari Erlhoff
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huschte wieder hinaus auf den Flur. Er dankte dem Zufall, dass niemand dort war. Ungesehen gelangte er zurück in den Raum mit dem Zimmerbrunnen. Doch auch dort war kein Telefon, ebenso wenig wie in der Küche. Und Justus war nirgends zu sehen.
    Bob zückte den Peilsender. Er drehte den Regler für das Signal runter, damit es nicht plötzlich laut lospiepste. Erst jetzt schaltete er den Sender ein. Einen Augenblick lang geschah nichts. Dann bewegte sich die Richtungsnadel und ein leises Signal ertönte. Justus war ganz in der Nähe! Auf dem Flur schlug die Nadel nach links aus. Bob öffnete eine Tür. Dahinter lag ein Arbeitsraum. Eine nackte Glühbirne warf kaltes Licht auf eine Waschmaschine und ein altes Bügelbrett. Es sah aus, als würde dieser Raum nicht oft benutzt werden. Bob blickte hinab auf den Peilsender. Die rote Lampe glühte kurz auf: ein Hilferuf von Justus! Aber wo war er? Die Nadel schlug wild nach beiden Seiten aus, als könne sie sich nicht entscheiden, wo sich der andere Peilsender befand. Vielleicht war Justus im Stockwerk über ihm? Bob wollte gerade zurück auf den Flur gehen, als er etwas entdeckte: Im Arbeitsraum gab es, genau wie im Laden und in Carls Zimmer, eine Luke im Boden. Und diese hier war mit einem Besenstiel versperrt! Einer Eingebung folgend kniete Bob sich nieder und riss den Besen aus seiner Verankerung.
     
    Justus trieb durch die Dunkelheit. Er hatte es nicht gewagt, ein weiteres Streichholz anzuzünden. Das letzte hätte ihn fast das Leben gekostet. Besorgt stellte er fest, dass die Flut noch stieg. Justus schwor sich, nie wieder auf eigene Faust zu ermitteln. Schon mehrfach hatte er einen Hilferuf in seinen Peilsender gesprochen, doch nichts war passiert. Vermutlich war das Gerät längst zerstört von all dem salzigen Wasser. Wenn er nur endlich aus diesem Keller rauskäme! Er paddelte in eine neue Richtung. Oder war er eben aus dieser Ecke gekommen? Wahrscheinlich schwamm er im Kreis. Die Kreidepfeile waren ohne Licht nutzlos. Zu allem Übel bekam er den Kopf unter Wasser und verschluckte sich. Er hustete.
    »Hallo? Justus? Bist du da irgendwo?«
    Der Erste Detektiv fuhr herum. Die Stimme war leise gewesen, aber er hatte sie gehört! Keine fünf Meter von ihm entfernt sah er einen schwachen Lichtschein. Er schwamm eilig darauf zu.
    »Bob!«, blubberte er mehr, als er sprach.
    Das schmale Gesicht des dritten Detektivs sah ihm durch eine Luke in der Decke entgegen.
    »Gib mir deine Hand!«, sagte Bob. »Ich helfe dir hoch!«
    Obwohl das Wasser nun fast bis an die Luke reichte, dauerte es eine ganze Weile, bis Justus endlich auf dem Fußboden im Haushaltszimmer saß. Erleichtert fuhr er sich über die Stirn.
    »Was machst du für Sachen!«, sagte Bob halb belustigt, halb entsetzt.
    »Na ja«, antwortete der Erste Detektiv, »ich dachte, ich nutze die Wartezeit für ein kleines Bad.«
    »Dir ist aber klar, dass es da unten irgendwo brennt?«, fragte Bob. »Ich wollte schon die Feuerwehr rufen. Doch ich weiß nicht, wo hier das Telefon steht.«
    »Das Feuer hat bislang nur einen Raum erfasst, aber es könnte sich ausbreiten.« Justus schüttelte sich. »Wer weiß, was diese Zauberer alles da unten lagern! Nicht, dass sich da noch etwas anderes entzündet und am Ende das ganze Haus in die Luft fliegt!«
    »Dann müssen wir schnell zur Telefonzelle laufen!«
    »Ich habe eine bessere Idee: Bei Allie im Zimmer ist ein Handy! Aber wir müssen leise sein! Hier im Haus laufen irgendwelche Typen herum, die uns nicht gerade freundlich gesinnt sind.«
    »Ich weiß, Just. Das sind diese beiden Cadillac-Männer!«
    »Wir alarmieren erst die Feuerwehr und rufen dann im Krankenhaus an. Ich habe da einen Verdacht, weshalb es Allie so schlecht geht.«
    »Weswegen denn?«
    »Das erkläre ich dir später. Dafür ist jetzt keine Zeit.« Justus warf einen hastigen Blick auf seine Uhr, doch die war offensichtlich kaputt. Das Ziffernblatt stand komplett unter Wasser. »Das stelle ich denen in Rechnung!«, knurrte er.
     
    Sie erreichten Allies Kammer, ohne jemandem zu begegnen.
    »Wir haben mehr Glück als Verstand!«, murmelte Bob.
    »Was?«, zischte Justus zurück.
    »Ach nichts.«
    »Wir sollten besser auch gleich die Polizei rufen!«, raunte Justus, als er sich nach der Jeansjacke umsah.
    »Mach schnell!« Bob wurde ungeduldig. Doch Justus hielt mitten in der Bewegung inne. »War da eben ein Geräusch auf dem Flur?«
    »Ich habe nichts gehört«, gab Bob zurück. »Wir können auch zuerst Peter

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