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Und die Goetter schweigen

Und die Goetter schweigen

Titel: Und die Goetter schweigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Janson
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Medium in einer Wochenzeitung aufnahm. Er weigerte sich, sie zu bezahlen, und sie überschüttete ihn mit Unglück. Als es ihm Leid tat und er es wieder gutmachen wollte, war sie untergetaucht. So machen es alle Unseriösen in der Branche, aber das hat Dick nie verstanden. Sicher hat er darum nichts anbrennen lassen. Er war so einer, der keine Frau in Frieden lassen konnte. Je mehr, desto besser. Konnte er keine junge hübsche erobern, dann lief es auch ebenso gut mit einer alten und hässlichen. Es war die Jagd und das Erobern der Beute, was ihn reizte. Unten im Bestattungsinstitut waren sie es langsam leid. Das weiß ich, weil der Bestatter zu mir zum Haareschneiden kommt. Er hat selbst gesagt: ›Ständig kommt dieser Dick Wallström zu mir und will seine Wünsche für den Todesfall ändern oder sein Testament umgeschrieben haben‹, sagte er. Dick hatte ja Geld geerbt, müssen Sie wissen. Und seitdem wurde es noch schlimmer. 280000 sollen das gewesen sein, nach Abzug der Erbschaftssteuer. Für das Geld wollte er sich ein eigenes Auto kaufen. Das hatte er vor, das weiß ich. Ich habe nicht nachgezählt, bei wie vielen Autofirmen wir gewesen sind, Probefahrten gemacht und Prospekte mitgenommen haben. Bis dahin hatte er immer mein Auto geliehen. Er hat die Reserveschlüssel gehabt. Manchmal hat er das Auto genommen, ohne zu fragen. Dann bin ich wütend geworden, so wie am Donnerstag, da war das Auto den ganzen Tag über weg, aber als ich am Freitag früh aufwachte, stand es draußen auf der Straße. Er hätte es wenigstens auf den Parkplatz fahren können, fand ich.«
    »Meinen Sie Donnerstag, den 21. Dezember? Ich glaube, wir werden uns Ihr Auto mal ansehen. Sind Sie damit hergekommen?«
    »Nein, ich bin mit dem Bus gefahren. Ich habe ein bisschen Wein getrunken, und ich besitze nicht so ein Messgerät, mit dem man feststellen kann, wie viel man trinken darf. Man hätte es ja versuchen können, aber ich dachte, ich sollte das Glück nicht herausfordern, wo ich doch auf dem Weg zur Polizei war«, sagte Stina nicht ohne jeden Anflug von Ironie. »Sie arbeiten also als Friseurin?«
    »Ich besitze einen Salon!«, antwortete Stina stolz. »Läuft der gut? Haben Sie Angestellte?«
    »Ich arbeite allein. Es kostet viel Kraft, wenn der Laden laufen soll, besonders vor Feiertagen, da wollen ja alle Leute hübsche Haare haben. Da muss toupiert und aufgesetzt werden, lockig und strähnig. ›Stina, du kannst mich doch irgendwo dazwischenschieben, sei so lieb.‹ Didi hilft mir mit dem Papierkram. Die kann so was, ich nicht. Ich kann schneiden und reden. Das kann ich. Bei Ihrer Gesichtsform sollten Sie sich einen Pagenschnitt zulegen, mit kurzem Haar im Nacken. Kommen Sie einfach mal bei mir vorbei, dann mach ich das so, dass Sie ein bisschen mehr verwegen aussehen. So lange Haare sind schon seit Jahren nicht mehr in. Wissen Sie, wer Dick beerben soll?« Maria schüttelte den Kopf, teils weil sie nicht wusste, wer Dick beerben würde, teils weil sie das Angebot, nach Stinas Geschmack verwegen auszusehen, ziemlich beängstigend fand. »Ich bin so wütend geworden, dass ich mich am Kaffee verschluckt habe! Er hat alles Anneli Berggren vermacht. Die wohnt bei ihren Eltern in dem gelben Reihenhaus hinter der Kirche. Kennen Sie sie vielleicht? Dick hatte was mit ihr und mit ihrer Mutter. Beide waren meine Kunden. Dick war in meinem Salon und hat sie da gesehen. Mir war sofort klar, worauf das hinauslief. Es hat nie lange gedauert, wenn er in eine verknallt war. Jetzt können sie sich woanders die Haare schneiden lassen. Über meine Schwelle kommen die nicht mehr!«
    »Wissen Sie was über Annelis früheren Verlobten?«
    »Kent Asp! Heute Morgen stand in der Zeitung, dass er tot ist, in seinem Auto im Kronwald ermordet. Hat das was mit dem Mord an Dick zu tun?«
    »Das wissen wir nicht. Kannten Sie Kent Asp?«
    »Na klar, er ging in der Schule in die gleiche Klasse wie mein Sohn. Ich bin früh Mutter geworden, wie Sie sich denken können. Kent Asp war ein richtiger Einzelgänger und Schläger. Komisch, dass es so lange gut gegangen ist für ihn, als selbständiger Unternehmer und so. Ihm gehörte eine Wurstbude beim Sportlerhaus.«
    »Wissen Sie, ob Dick und Kent sich kannten?«
    »Keine Ahnung. Kent muss ja irgendwo seine Wurst für den Kiosk eingekauft haben. Dick hat viel mit den Schreibarbeiten in der Schlachterei zu tun gehabt. Die können miteinander gesprochen haben. Was weiß ich. Was mich ärgert, ist, dass diese Anneli

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