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und die große Versoehnung

und die große Versoehnung

Titel: und die große Versoehnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn
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in ihren klobigen braunen Stiefeln zur Haustür herein. Auf ihrem Kopf hatte sie den lila Strickhut, den sie nie abzulegen schien. Heute trug sie außerdem einen dicken Wollmantel, den sie in der Halle auszog. Während Flame ihn an die Garderobe hängte, sah MrsDuggery sich zufrieden um.
    »Ich mag den Blätterschmuck«, sagte sie, als ihr Blick auf die Stechpalmenzweige und die Efeuranken fiel, mit denen Mum und die Mädchen das Geländer der Treppe bis hinauf in den ersten Stock geschmückt hatten. »Sehr hübsch, finde ich«, sagte sie wohlwollend.
    »Ja, das finden wir auch«, stimmte Flame ihr zu. Sie sah MrsDuggery mit einem plötzlichen Gefühl des Unbehagens an. Warum ist sie hier?, wunderte sie sich. Ist sie gekommen, um uns wegen des verlorengegangenen Plans die Leviten zu lesen? Sie ist schon dann furchteinflößend, wenn sie gut gelaunt ist. Gott weiß, wie sie erst sein kann, wenn sie wütend ist … »Nicht mehr lang bis Weihnachten«, kommentierte MrsDuggery, die immer noch die Dekorationen bewunderte. »Gut, weiter geht’s.«
    Flame öffnete die Küchentür und sagte: »Seht, wer gekommen ist, uns zu besuchen!«
    Als MrsDuggery hereinstapfte, traten Mum und Grandma, Marina, Flora und Sky lächelnd auf sie zu.
    Bert dackelte schwanzwedelnd herbei. Archie sprang an MrsDuggerys Füßen herum und versuchte, ihre Schnürsenkel zu fressen.
    »Violet, wie schön, dich zu sehen!«, sagte Grandma und umarmte sie fest.
    »MrsDuggery, kommen Sie herein, Sie sind uns herzlich willkommen«, begrüßte sie Mum. »Ich mache uns einen Kaffee.«
    »Hallo!«, sagten Marina und Flora mit breitem Lächeln.
    »Schimpfen Sie jetzt mit uns, weil wir den Plan verloren haben?«, fragte Sky, die direkt vor der winzigen, alten Dame stand. Sie und MrsDuggery waren beinah gleich groß. »Das Kästchen ist verschwunden, wissen Sie, und wir haben keine Ahnung, wo es sein könnte. Wir machen uns echt große Sorgen.«
    Während Mum den Kaffee aufsetzte, musterte Mrs Duggery die jüngste Cantrip-Schwester mit ihren funkelnden, dunklen Augen.
    Sky plapperte weiter. »Und Mum und Dad wissen von unseren magischen Kräften, und Mum hat uns verboten, jemals wieder Magie anzuwenden, und darüber sind wir richtig wütend. Es war eine schreckliche Woche!«
    »Das hört sich nich’ gut an«, meinte MrsDuggery zustimmend.
    »Also haben wir den Schatz noch nicht gefunden«, schloss Sky mit einem lauten Seufzer.
    »Und ohne den Plan werdet ihr das auch nicht«, entgegnete MrsDuggery.
    »Wir wissen nicht, wo er hin ist«, sagte Flora. »Das Kästchen ist unter Dads Nachttisch verschwunden.«
    MrsDuggery sah Flame an.
    »Es ist meine Schuld«, sagte Flame und runzelte die Stirn. »Ich hätte es nie aus meinem Zimmer holen und Dad zeigen dürfen.«
    »Das ist doch nicht deine Schuld«, widersprach Marina. Sie sah MrsDuggery an. »Dad wollte das magische Kästchen sehen, also musste Flame es holen gehen. Er und Mum wollten alles über unsere magischen Kräfte wissen. Es war so schlimm.«
    MrsDuggery nickte, ihre Augen funkelten immer noch.
    Sky machte ein ernstes Gesicht. »George Cantrip hat uns aufgetragen, den Plan mit unserem Leben zu beschützen, und wir haben ihn sicher vor Glenda und Charles verwahrt, und jetzt ist er einfach weg!«
    Mum tauchte mit einem Tablett mit Kaffee und Schokoladenkeksen neben ihnen auf. »Wir wären so weit«, sagte sie. »Wie sind Sie eigentlich hergekommen, MrsDuggery?«
    MrsDuggery blickte gebannt auf die Kekse und erwiderte: »Mit dem Fahrrad, wie immer.«
    »Die Straßen sind sehr glatt«, meinte Mum.
    »Jawoll«, sagte MrsDuggery nickend, den Blick immer noch auf die Schokoladenkekse gerichtet.
    Mum wollte gerade alle auffordern, in die Bibliothek zu gehen, als MrsDuggery sagte: »Ottalie, wie wäre es, wenn wir uns endlich duzten? Wir sind doch eine Familie! Und dann würde ich mich gerne mit dir und Marilyn unterhalten.«
    »Aber natürlich«, erwiderte Mum überrascht. »Einverstanden. Mädchen, nehmt euch eure Getränke und ein paar Kekse. Wir sind dann in der Bibliothek.«
    Die Cantrip-Schwestern tauschten besorgte Blicke, als Mum, Grandma und MrsDuggery die Küche verließen.
    »O nein«, stöhnte Flora.
    »Das ist allein meine Schuld«, sagte Flame kopfschüttelnd.
    »Ist es nicht«, widersprach Marina.
    In der Bibliothek setzten sich Mum, Grandma und MrsDuggery vor das prasselnde Kaminfeuer. MrsDuggery saß auf dem einen Sofa, Mum und Grandma auf dem anderen. Zwischen ihnen stand der niedrige

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