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Und die Hölle folgte ihm nach

Und die Hölle folgte ihm nach

Titel: Und die Hölle folgte ihm nach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Tremayne
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Gedanken waren nur auf eine sichere Rückkehr zur Abtei gerichtet.«
    »Das ist allzu verständlich«, meinte der Abt. »Doch jetzt müssen es Wulfoald und Seigneur Radoald ohne weiteren Zeitverzug erfahren. Bruder Wulfila wird zur Siedlung gehen und Wulfoald zum Abendessen einladen. Dann können wir ihm die näheren Umstände des tragischen Vorfalls schildern.«
    Fidelma war schon im Gehen, als sie noch eine Frage stellte. »Wo ist eigentlich Magister Ado? Ich habe ihn nirgends gesehen. Ich hoffe doch, er ist wohlauf?«
    »Magister Ado? Der ist nach Travo gegangen«, erfuhr sie vom Abt. »Er verließ die Abtei, kurz nachdem ihr euch auf den Weg zum Heiligtum auf dem Pénas aufgemacht hattet.«
    »Und wo liegt Travo?« Sie glaubte, den Namen schon einmal gehört zu haben.
    »Es liegt weiter unten im Tal, mehr nach Placentia hin. Der heilige Antonino hat dort unter Diokletian den Märtyrertod erlitten. Magister Ado verlangte es, eine Opfergabe zu entrichten, denn die Kirche dort hat sich als eine der Ersten in unserem Tal zum Glauben bekannt. Er müsste in ein oderzwei Tagen wieder zurück sein. Deine wohlbehaltene Rückkehr wird ihn freuen.«
    Nachdem Fidelma gebadet und die Kleidung gewechselt hatte, fühlte sie sich trotz all der Strapazen ungewöhnlich frisch. Hellwach betrat sie das
refectorium
. Statt der früher eher argwöhnischen Blicke hatten die Mönche heute ein Lächeln für sie übrig. Auch die kleine Gruppe Nonnen war wieder da, aber Schwester Gisa konnte sie nirgends entdecken. Bruder Faro fehlte ebenfalls. Sie steuerte auf Wulfoald zu, der beim Abt und dem Ehrwürdigen Ionas stand.
    Wulfoald war nicht gerade erbaut, sie zu sehen. »Dass ihr den Leichnam von Freifrau Gunora gefunden habt, hättet ihr mir sofort mitteilen müssen. Seigneur Radoald hat das ganze Tal nach ihr absuchen lassen.«
    Fidelma wollte ihm darauf antworten, doch Abt Servillius plädierte dafür, erst nach dem Essen darüber zu sprechen. Als alle die Plätze eingenommen hatten, zelebrierte er einen längeren Lobpreis auf Gott, der Fidelmas und Bruder Eolanns Schritte durch alle Gefahren zum guten Ende gelenkt hatte. Er konnte es nicht unterlassen, dem einige herbe Worte über Grasulfs heidnische Götzenverehrung hinzuzufügen.
    Nach dem abendlichen Mahl lud Abt Servillius Wulfoald, Fidelma, den Ehrwürdigen Ionas und Bruder Eolann in sein Gemach. Fidelma erläuterte Wulfoald, wo sie die Leiche Gunoras gefunden und wohin sie sie gebettet hatten.
    »Hätten wir das früher gewusst, hätte Radoald seinen Wachposten das sinnlose Suchunternehmen ersparen können«, brummte der Krieger. »Wie dem auch sei, wir liegen wohl richtig in der Annahme, dass die unmittelbare Gefahr von Vars kommt.« Er wandte sich an Fidelma: »Weitere Gefangene sind euch während eurer Kerkerhaft auf der Festung nicht aufgefallen?«
    »Nein. Wir haben keine anderen Gefangenen gesehen.«
    »Das will nicht heißen, dass Prinz Romuald nicht doch dort war«, bemerkte Abt Servillius.
    »Das ist richtig«, meinte Fidelma. »Ihr glaubt also, dass höchstwahrscheinlich Grasulf für den Tod von Freifrau Gunora und das Verschwinden des Prinzen verantwortlich ist?«
    »Er ist zweifelsfrei die einzige Person, die in Frage kommt. Er stellt für die Sicherheit unserer Täler eine Gefahr dar.« Wulfoalds Stimme klang entschieden.
    »Was mich beschäftigt, ist Folgendes: Wenn Freifrau Gunora von hier aufbrach, um Schutz auf Seigneur Radoalds Festung zu suchen, weshalb haben wir ihre Leiche dann in genau entgegengesetzter Richtung oben auf dem Pénas gefunden?« Die gleiche Frage hatte Fidelma schon einmal aufgeworfen, aber keine Antwort darauf bekommen.
    »Das könnte mehrere Gründe haben«, erwiderte Wulfoald achselzuckend. »Vielleicht hat man sie gefangen genommen, dort hingebracht und dann erst getötet.«
    Zugegebenermaßen war das eine logische Erklärung, sie beeindruckte Fidelma aber wenig.
    »Ich werde noch heute Abend einen meiner Männer losschicken, damit er Seigneur Radoald in Kenntnis setzt«, fuhr Wulfoald fort. »Die Gerüchte nehmen zu und klingen bedrohlich. Sollte Perctarit mit einer fränkischen Armee schon tatsächlich nördlich von Mailand stehen, ist äußerste Wachsamkeit geboten. Dann ist er nicht mehr fern.«
    Abt Servillius war immer noch mit der für ihn wichtigen Mission beschäftigt. »Was wird mit der Leiche der Freifrau?«
    »Bruder Bladulf sollte sich, wie du selbst vorgeschlagen hast, morgen früh mit ein paar Brüdern zum Heiligtum begeben,

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