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Und die Hölle folgte ihm nach

Und die Hölle folgte ihm nach

Titel: Und die Hölle folgte ihm nach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Tremayne
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erlegt.«
    Er kommentierte die weiteren Gerichte, die aufgetischt wurden, und auch den Wein, den man reichte. Bruder Eolann war es zufrieden, dass sich die Unterhaltung zwischen Grasulf und Fidelma abspielte, und war vollauf damit beschäftigt, Speis und Trank zuzusprechen. Der Seigneur von Vars hielt sich in erster Linie an seinen Weinbecher, den Kakko ständig nachfüllte. Er nahm nicht nur ab und an einen Schluck, sondern trank in vollen Zügen wie ein Mann, dessen Durst nicht zu löschen war.
    »Vor Zeiten kamen Prediger von eurer Abtei in das Tal hier, um meine Leute zu bekehren«, sagte er sinnend. »Aber es gibt immer noch viele echte Langobarden, auch wenn wir weniger werden. Wir glauben an Godan und an die Kraft unserer Schwerter. Über die Streitigkeiten unter euchChristen sind wir erhaben. Ob es um das Glaubensbekenntnis von Nicäa geht oder das des Arius – uns ist es gleich. Ebenso wie es keinen Unterschied macht, ob man durch das Schwert oder den Degen stirbt.«
    »Du siehst den Glauben als einen Weg zum Tod?«, fragte Fidelma wissbegierig.
    »Steht zu eurem Christus, wie ihr wollt. Er ist euer Gott, nicht meiner.« Grasulf verspürte keine Lust, das Thema weiter zu erörtern. »Wie habt ihr die Zeit in meinem kleinen
scriptorium
verbracht? Wie findet ihr meine Sammlung?«
    »Wo es um Wissen geht, ist es immer interessant«, erwiderte Fidelma.
    »Und was, zum Beispiel, hat dich besonders gefesselt?«
    »Die Geschichte Roms.« Sie sagte es, ohne recht zu überlegen, denn im Grunde genommen berührte sie das Thema herzlich wenig.
    »Ach, du meinst sicher den Livius.«
    »Hast du sein Geschichtswerk gelesen?« Sie war überrascht, merkte dann aber selbst, dass sie es zu unrecht war.
    »Selbstverständlich. Livius stammte aus Patavium, kein Wunder also, dass ich mich gerade mit Werken beschäftige, die Schriftsteller aus dem Umfeld hier verfasst haben. Welche von ihm beschriebene Periode hatte es dir besonders angetan?«
    »Es war ein Textstück über einen gewissen Caepio.«
    Sie hatte nicht geahnt, welche Wirkung die Nennung des Namens hervorrief. Argwöhnisch blickte Grasulf sie an, dann warf er den Kopf zurück und gab ein gekünsteltes Lachen von sich.
    »Caepio? Du glaubst doch nicht etwa diese törichte Geschichte über ihn? Mit was für Geschichten behelligst du da deine Gefährtin, Bruder Eolann?«
    Fidelma drehte sich zu ihm um. Bruder Eolann war vor Verlegenheit rot geworden. »Mit was für Geschichten hast du mich behelligt?«, wiederholte sie leise die Frage in der Sprache ihrer beider Heimat.
    Der
scriptor
reagierte geradezu heftig. »Was soll ich dazu sagen, Lady. Ehrlich, ich verstehe nicht, was er überhaupt meint.«
    Fidelma wandte sich wieder Grasulf zu. »Ich habe die Seite rein zufällig aufgeschlagen«, wich sie vorsichtig aus. »Bei welcher Geschichte hätte ich aufmerken sollen?«
    »Rein zufällig? Dabei ist der Kern der Geschichte sogar zu einer sprichwörtlichen Redensart geworden.«
    »Ich weiß immer noch nicht, worauf du anspielst.«
    »Was sagt man, wenn es jemand unrechtmäßig zu Reichtum gebracht hat – Reichtum, der einen Fluch nach sich zieht?«
    Umgangssprachliches Latein war Fidelma nicht geläufig. Sie erhoffte sich von Bruder Eolann Hilfe, aber der schüttelte nur den Kopf. Es blieb ihr nichts übrig, als Grasulf um Aufklärung zu bitten.
    »Man spricht von einer Person, die das Gold von Tolosa hat –
Aurum Tolosanum habet
«, erläuterte der Seigneur von Vars.
    »Und was hat das mit diesem Caepio zu tun?«
    »Er war in früheren Zeiten der Statthalter des Gebiets hier und marschierte mit seinen Legionen in Gallien ein. Es heißt, in der Stadt Tolosa hätte er sich eines sagenhaften Schatzes bemächtigt. Dann soll er den Goldschatz in seine Heimatstadt nach Placentia geschafft haben, wo er ihn sicher glaubte. Aber er verschwand. Manche reden sogar heute davon, er hätte das Gold hier irgendwo in den Bergen versteckt. Und es gibt auch Narren, die ab und zu behaupten, sie hätten Gold aus Caepios Schatz gefunden.«
    »In dem Textstück, das ich bei Livius gelesen habe, ist aber nur die Rede davon, dass durch sein unbesonnenes Vorgehen ganze römische Legionen vernichtet wurden.«
    »In der Geschichte heißt es weiter, dass seine Legionen vor der eigentlichen Schlacht Tolosa geplündert und sechsundvierzig Wagen mit Gold und anderen Schätzen fortgeschleppt und hier irgendwo sichergestellt hätten.«
    »Und die sind allesamt verschwunden?«
    »Einfach weg«,

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