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Und die Hölle folgte ihm nach

Und die Hölle folgte ihm nach

Titel: Und die Hölle folgte ihm nach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Tremayne
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erinnern, wie es oben auf der Seite nach den herausgerissenen weiterging.«
    »Aber welche Seiten genau fehlen, weißt du sicher nicht.«
    »Ich bilde mir durchaus etwas auf meine Berufsehre ein, Lady. Ich wäre ein schlechter Bibliothekar, wenn ich nicht wüsste, was in meiner Bibliothek Schaden genommen hat.« Bruder Eolann blätterte die Seiten aus festem Pergament um. Bei einer hielt er prüfend inne und las dann laut: »
Marcus triumphali veste in senatum venit
… Das ist die Seite, die der herausgeschnittenen folgt.«
    »Marcus betrat den Senat im Festgewand«, übersetzte Fidelma. »Und was steht nun auf der Seite, die man entfernt hat?«
    Er blätterte zurück. »Ah, hier beginnt’s.
Caepionis, cuius temeritate clades accepta erat, damnati bona publicata sunt
. Caepio, der durch sein unbesonnenes Vorgehen schuld an der Niederlage war, wurde verurteilt, und seine Besitztümer wurden konfisziert.«
    »Das klingt, als handele es sich um einen Bericht von einer Schlacht und um die Rolle, die ein gewisser Caepio dabei gespielt hat.« Fidelma überlegte. »Warum mag jemand eines solchen Berichts wegen bereit sein, Seiten aus einem Buch zu reißen?«
    Bruder Eolann zuckte mit den Schultern. »Längst vergangene Schlachten kümmern mich wenig, Lady.«
    Sie zog das Buch an sich und überflog den Text. Auch für sie waren die Zeilen uninteressant. »Hier steht zu lesen, dass ein römischer Prokonsul namens Caepio in einer Schlacht, die bei Aurasio stattfand, einige Legionen befehligte. Dergrößere Teil des Heeres unterstand dem Feldherrn Gnaeus Mallius Maximus. Caepio war offensichtlich ein Patrizier, und da Mallius Maximus kein Aristokrat war, weigerte er sich, sich ihm unterzuordnen und versagte seinem Vorgesetzten den Gehorsam. Er hielt es schlichtweg für unter seiner Würde.
    Als es dem Feldherrn gelang, mit dem feindlichen Heer einen Frieden auszuhandeln, heißt es hier weiter, griff Caepio auf eigene Faust an. Im Ergebnis dessen wurden seine Legionen geschlagen und vernichtet, und nach dem Vertragsbruch fiel der Feind auch über die Heerscharen des Mallius her und vernichtete sie ebenfalls. An die einhundertundzwanzigtausend Männer wurden abgeschlachtet. Caepio gelang es zu fliehen und nach Rom zu entkommen, doch in Rom war man außer sich ob des Ausgangs der Schlacht. Man stellte Caepio vor Gericht und verurteilte ihn wegen seines Fehlverhaltens. Nur seiner aristokratischen Stellung war es zu verdanken, dass er mit dem Leben davonkam; man schickte ihn jedoch ins Exil, und all sein Hab und Gut wurde konfisziert.« Fragend blickte Fidelma den
scriptor
an. »Wann mag das Ganze geschehen sein? Kannst du das dem Text entnehmen?«
    Bruder Eolann beugte sich über ihre Schulter und wies auf winzige Buchstaben und Ziffern am Seitenrand. »Hier steht
Anno urbis conditae
sechshundertachtundvierzig«, las er mit einiger Mühe vor, »das wäre nach unserer Rechnung ungefähr hundert Jahre vor Christi Geburt.«
    »Viel weiter hilft uns das nicht; hinter den Grund, weshalb man ausgerechnet dieses Textstück herausgeschnitten hat, kommen wir damit nicht.« Ärgerlich verzog Fidelma das Gesicht. »Vielleicht sollten wir nach dem Polybius suchen und sehen, ob in dem Werk auf die gleiche Schlacht und diesenCaepio Bezug genommen wird. Ob das so entscheidend ist, fragt sich jedoch. Kann ja auch sein, es war nur vorsätzlicher Vandalismus.«
    Im Türschloss drehte sich ein Schlüssel, und Kakko erschien.
    »Seigneur Grasulf hat mir gesagt, er hätte euch eingeladen, mit ihm zu speisen. Ich habe mir die Freiheit genommen, ein Bad für euch vorzubereiten und Kleidung zum Wechseln hinzulegen, denn ich habe gehört, dass die Hibernianer täglich ein Bad nehmen müssen.«
    Fidelma hatte sich die ganze Zeit verschwitzt und unwohl in der Hitze gefühlt. Nun aber, da die Rede davon war, wurde ihr bewusst, dass sie, seit sie Bobium verlassen hatte, keine Gelegenheit zum Baden gehabt hatte.
    »Das ist schön«, sagte sie nur.
    »Der Seigneur von Vars ist peinlich genau bei der Wahl seiner Gäste und deren Reinlichkeit«, stichelte Kakko grinsend
    »Die mangelnde Körperpflege haben wir seinen Kriegern zu verdanken, die uns gegen unseren Willen hierher verschleppt haben«, gab Fidelma scharf zurück. »Und auch unserem Eingesperrtsein in einem Verließ ohne …«
    »Eure Mantelsäcke sind bereits da, wo ihr sie haben wolltet«, schnitt ihr Kakko das Wort ab, der einsah, dass er ihr verbal nicht das Wasser reichen konnte. »Vielleicht

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