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Und die Hölle folgte ihm nach

Und die Hölle folgte ihm nach

Titel: Und die Hölle folgte ihm nach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Tremayne
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macht euch das euer Hiersein erträglicher. Ich lasse mich bald wieder blicken und zeige euch, wo ihr ein Bad nehmen und euch umkleiden könnt.«
    »Es würde unser Hiersein erträglicher machen, wenn du für getrennte Zellen sorgen könntest, es ist um des Anstands willen. Wir sind nicht Mann und Frau, als dass man uns zusammensperren könnte. Zu manchen Stunden ist eine Trennungangebracht. Oder geht eure Fürsorge um Reinlichkeit nicht so weit?«
    Der wuchtige Mann blickte sie verdrießlich an, hielt es für besser, nichts zu sagen, und ging, nicht ohne die Tür geräuschvoll hinter sich abzuschließen.
    »Mir tut das alles sehr leid, Lady«, gestand Bruder Eolann kleinlaut.
    »Wieso? Was tut dir leid?«
    »Ich hätte nicht vorschlagen dürfen, an dem Heiligtum länger zu verweilen.«
    »Wenn ich mich recht entsinne, war ich diejenige, welche es unbedingt sehen wollte. Und was unser längeres Verweilen dort betrifft, so hatte das etwas mit Freifrau Gunora zu tun. Wir sollten übrigens darüber, dass wir die Leiche gefunden haben, Stillschweigen wahren. Könnte sein, ihr Mörder ist dieser Seigneur von Vars. Es kann nur zu unserem Nutzen sein, wenn er sich in dem Glauben wiegt, wir wären ahnungslos.«
    Unversehens erhob sie sich und ging zur Tür, die auf die Terrasse führte, denn plötzlich war ihr ein anderer Gedanke gekommen.
    »Wohin willst du?«, fragte Bruder Eolann.
    »Keine Sorge, ich will nur noch mal einen Blick auf die Felswand werfen. Such du inzwischen nach dem Polybius. Vielleicht findest du heraus, ob auch dort das fehlende Textstück von diesem – wie hieß er doch – ach ja, Caepio, handelt.«
    Nur halbherzig machte sich der
scriptor
an die Arbeit und durchforstete die Regale.
    Als Fidelma zurückkehrte, schimmerte es unternehmungslustig in ihren Augen. »Bist du fündig geworden?«
    »Fündig?«, murmelte er, völlig in seine Aufgabe vertieft.
    »Fündig mit Polybius.«
    »Bisher nicht.« Er blickte auf und bemerkte ihre Erregung. »Was gibt es?«
    »Mir ist da ein Gedanke gekommen …«, begann sie.
    Sie kam nicht dazu, sich weiter auszulassen, denn wieder drehte sich der Schlüssel im Schloss, und Kakko erschien.
    »Das Bad ist bereitet«, verkündete er.
    Eine mürrisch dreinblickende Frau stand hinter ihm, um Fidelma zu dem Raum zu begleiten, in dem das Bad für sie gerichtet war. Zu ihrer Erleichterung ging Kakko mit Bruder Eolann zu einer anderen Zelle. Wohlig ließ sie sich ins warme Wasser in den Holzzuber gleiten, entspannte bei den angenehmen Düften und Ölen und nahm sich Zeit, derweil ihre unfreundliche Begleiterin, die sich leider nur in der Sprache der Langobarden auszudrücken verstand, ungeduldig wartete, dass sie fertig wurde. Es dauerte lange, bis Fidelma so weit war und erfrischt und mit sauberer Kleidung angetan der Frau zurück über den Hof folgte.
    Plötzlich ertönten Rufe, und die Burgtore wurden aufgerissen. Ein Reiter sprengte in den Hof und zerrte sein Pferd so gewaltsam an den Zügeln, dass es sich aufbäumte und mit den Vorderhufen wild in die Luft schlug. Der Reiter schwang sich vom Sattel, warf die Zügel einem Bediensteten zu und eilte im Laufschritt auf die Haupthalle zu.
    Fidelma blickte ihm nach, doch ihre Begleiterin schubste sie vorwärts.
    Bruder Eolann erwartete sie bereits in ihrem Verließ.
    »Wir sollen getrennte Zellen für die Nacht bekommen, hat man mir gesagt«, teilte er ihr etwas verlegen mit. »Man sei dabei, sie herzurichten.«
    »Das ist ja wenigstens etwas«, meinte Fidelma mehr oder weniger teilnahmslos.
    Nicht lange, und Kakko erschien und bedeutete ihnen, ihm zur großen Halle zu folgen. Dort war inzwischen ein Tisch gedeckt worden, und der Verwalter übernahm nun die Rolle, die Dienerschaft umherzuscheuchen, die die Speisen aufzutragen und den Wein auszuschenken hatten.
    »Es geschieht nicht oft, dass ich Reisende aus Hibernia in diesem Tal empfangen kann«, begrüßte sie Grasulf und forderte sie auf, Platz zu nehmen. Offensichtlich würden sie das Mahl nur zu dritt einnehmen.
    »Wie oft verschleppt ihr denn Reisende?«, fragte Fidelma trocken.
    Vergnügt nahm Grasulf ihre scharfe Erwiderung hin. »Ich glaube, in eurem Fall haben meine Leute gute Arbeit geleistet – sie haben mir Anregung für meinen Geist verschafft«, entgegnete er ernst. »Ich empfinde deine Antworten als äußerst stimulierend. Übrigens das Wildschwein hier« – er zeigte auf die Fleischplatte, die gerade auf den Tisch gestellt wurde –, »habe ich gestern

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