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und die neue Klasse

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Titel: und die neue Klasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Usch Luhn
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»Schade. Darf ich ihn trotzdem mal kurz angucken? Tanne hat schon so viel erzählt. Stimmt es, dass er richtig sprechen kann?«
    Nele schüttelte den Kopf. »Nicht wirklich. Er sagt nur total plemplem . Jetzt wollen wir ihm das Wort alle beibringen. Damit er sagen kann: Alle total plemplem. «
    Lukas stieß einen Pfiff durch seine Zahnlücke aus. »Ziemlich cool. Wenn er Ihr seid alle total plemplem sagen kann, leihe ich ihn mir für unseren Bauernhof aus. Dann kann er den Schafen die Meinung geigen. Die sind nämlich wirklich nicht ganz richtig im Kopf.«
    Gemeinsam machten sie sich auf den Weg nach oben, um Plemplem zu besuchen. Im Treppenhaus war es bereits ziemlich dunkel. Papa hatte es noch nicht geschafft, die Stromleitung zu verlegen.
    »Pass auf«, warnte ihn Nele. »Hier hängen überall Spinnweben herum!«
    Lukas schrie leise auf. »Ihhh, zu spät.« Er spuckte etwas aus seinem Mund. »Ich bin gerade voll in eine Spinnenwohnung reingerannt. Zum Glück war die Spinne nicht zu Hause. Na, die wird sich wundern, wenn sie von der Jagd zurückkommt.«
    Nele kicherte. »In der ersten Nacht sind fünf Fledermäuse auf Mamas Luftmatratze gelandet. Die hat echt geschrien. Aber ich finde, sie sahen richtig süß aus.«
    Lukas schüttelte sich. »Nee, mit Nagetieren habe ich nichts am Hut. Im Nachttierzoo hat mir mal ein Flughund auf den Kopf gepinkelt. Das hat total gestunken. Da sind mir unsere Schafe lieber. Zum Geburtstag hat Papa ein kleines Hausschwein gekriegt. Das musst du dir mal angucken, es ist ziemlich lustig und überhaupt nicht dreckig.«
    Sie tasteten sich an der kalten Wand entlang bis zum Schlafzimmer von Neles Eltern. Nele hielt den Finger vor den Mund. »Du musst ganz leise sein, sonst macht Plemplem Alarm und scheucht alle auf.«
    Sie drückte vorsichtig gegen die Tür und öffnete sie einen Spaltbreit.
    Lukas guckte neugierig hinein.
    Plemplem saß auf einem Trapez, das Herr Winter extra für den Papagei aufgehängt hatte, und schaukelte sanft hin und her. Dabei sang er ohne Unterlass Plemplem. Total plemplem. Plemplemplemplem Totaltotal vor sich hin.
    »Ist der süß!«, rief Lukas und vergaß jede Vorsicht.
    Plemplem hob lauschend den Kopf.
    »Jetzt ist es auch egal«, sagte Nele und schob die Tür auf.
    Überrascht betrachtete Plemplem den Fremden. Dann breitete er plötzlich die Flügel aus und landete in einem Bogen auf der Schulter von Lukas.
    »Plemplemplemplemplemplem«, plapperte er aufgeregt und rieb zärtlich seinen Kopf an Lukas’ Wange.
    »Er mag dich«, sagte Nele verblüfft.
    Lukas strahlte über das ganze Gesicht und kraulte ganz behutsam den Kopf des Vogels. »Ich ihn auch«, antwortete er glücklich.

    Das Wetter war immer noch super, und deshalb blieb es dabei: Sie konnten die Schlafsäcke unter den Zinnen ausbreiten. Noch bevor Herr und Frau Winter alle Kerzen ausgepustet hatten, waren die ersten Gäste nach diesem aufregenden Tag bereits eingeschlafen.
    Gerade als die Kirchturmuhr zwölfmal schlug, wurde Nele davon wach, dass Otto direkt neben ihrem Ohr ängstlich knurrte. Im gleichen Moment hörte sie Plemplem aufgebracht Total!Total!Total! kreischen und dann sah sie eine weiße Silhouette über die Zinne huschen.
    »Graf Kuckuck!«, jammerte Tanne, zu Tode erschrocken, in Neles Ohr. Auch sie war hellwach.
    »Genau. Den schnappen wir uns!« Eilig ergriff Nele ein Bettlaken und nahm todesmutig die Verfolgung auf. Tanne blieb gar nichts anderes übrig, als ihrer lebensmüden Freundin zu folgen. Schließlich konnte sie Nele nicht alleine in der Dunkelheit herumirren lassen.
    Das Gespenst hatte es ganz schön eilig. Es jagte in Riesenschritten treppauf, treppab. Kurz vor der offenen Kellertür hatten sie es fast eingeholt.
    Gerade als Nele das Laken über das Gespenst werfen und der Kuckuck bist du, gib endlich Ruh rufen wollte, huschte ein großes, kaltes Etwas über ihre Füße.
    »Iiiiiih!«, kreischte Nele. Sie blieb abrupt stehen und ließ das Laken fallen. »Ich glaube, da war eine Ratte!« Im gleichen Moment knallte die Kellertür vor ihrer Nase zu.
    Das Gespenst war verschwunden.
    Enttäuscht wanderten Nele und Tanne zurück in ihre Schlafsäcke.
    »So ein Pech«, schimpfte Nele. »Fast hätte ich den armen alten Kuckuck erlöst.«
    Tanne zitterte wie Espenlaub. Ob vor Angst oder aus Müdigkeit, war nicht ganz klar. »Bestimmt kriegen wir ihn beim nächsten Mal«, sagte sie bibbernd. »Vielleicht hat Herr Direktor Zucker noch eine bessere Idee, wie wir das Gespenst

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