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...und Don Camillo mittendrin...

...und Don Camillo mittendrin...

Titel: ...und Don Camillo mittendrin... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giovannino Guareschi
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mischte sich ein.
    «He!» posaunte er in Richtung des Automobils. «Hier herrscht Halteverbot! Und merkt Euch, falls einer nicht da ist, wenn seine Nummer aufgerufen wird, verliert er seinen Platz und muß hinten anschließen!»
    Der alte Gottesmann stieg wieder aus und gab dem Fahrer ein Zeichen, der den Wagen anließ und wegfuhr. Dann stellte er sich im Laubengang an den Schluß der Schlange.
    «Bravo, Smilzo , großartig!» grunzten die Frauen zufrieden, und alle wandten ihre Aufmerksamkeit dem alten Priester zu, der, unbeweglich wie eine Statue auf seinen Stock gestützt, geduldig im Schutze eines Pfeilers wartete.
    Zehn Minuten verstrichen. Da ging ein Name durch die Menschenschlange, und alle schauten auf den Alten, der die schwarze Schärpe, die bisher sein Gesicht verhüllt hatte, ab genommen hatte. Verwirrt starrten sie ihn eine Weile an; dann öffnete sich die Doppelreihe, als hätte jemand einen Befehl erteilt.
    «Treten Sie vor, Monsignore», stotterte der Smilzo und kam mit der Mütze in der Hand näher.
    «Danke, danke», antwortete lächelnd der alte Bischof. «Ich hab’ genügend Zeit zum Warten, daheim hab’ ich ohnehin nichts zu tun. Machen wir’s so, wie es sich gehört.»
    «Treten Sie doch bitte vor», drängte der Smilzo . Und der Bischof schritt lächelnd und dankend durch die beiden Reihen. Der Bürgermeister Peppone hatte soeben die Nummer Dreiunddreißig abgefertigt, als die Tür unvermutet aufging und der Bischof vor ihm stand.
    «Ich bin gekommen, Herr Bürgermeister, um Sie zu fragen, ob Sie mir einige Minuten Ihrer kostbaren Zeit opfern könnten», sagte er.
    Peppone hatte sich von seiner Überraschung erholt.
    «Eminenz», strahlte er, «auch wenn Sie mich hätten rufen lassen, wäre ich zu Ihnen gekommen.»
    «Nein, nein», antwortete der Bischof lächelnd, «man soll keine Verflechtung zwischen Staat und Kirche zulassen. Wenn der Bürgermeister den Bischof zu sprechen wünscht, so geht er zum Bischof. Und wenn der Bischof den Bürgermeister braucht, so geht er zum Bürgermeister.»
    Der Bischof war uralt, und seine Stimme war so leise, als käme sie aus einer anderen Welt. Aber wenn der Bischof sprach, brauchte man keinen Lautsprecher, denn die Leute hielten den Atem an, um ihn zu hören.
    «Ich bin wegen dieser anonymen Schmähschrift gekommen, in der Don Camillo schwerer Amtsmißbrauch vorgeworfen wird. Sie wissen doch, Herr Bürgermeister, wovon ich rede?»
    «Äh, ja, natürlich ... Ich hab’ sie gelesen, wie alle andern auch.»
    «In diesem Dorf hat Don Camillo viele Feinde», seufzte der Bischof. «Die schlimmsten aber hat er unter jenen, die sich sehr ergeben zeigen und Vortäuschen, auf dem Pfad der Tugend zu wandeln, am Busen jedoch ein Nest voller Schlangen hegen. Und es ist sehr schmerzlich für uns, daß wir, um die Wahrheit herauszufinden, gerade an die Tür derer klopfen müssen, die erklärtermaßen unsere Gegner sind. Aber wir schätzen Ihre Ehrenhaftigkeit über alles, Herr Bürgermeister, und die Wahrheit kann nur über die Lippen eines Ehrlichen kommen. Wir bitten Sie also um Ihre Hilfe, um durch eine Untersuchung zu klären, was an den Anschuldigungen gegen Don Camillo richtig und was falsch ist.»
    Peppone nickte zustimmend.
    «Eine strenge Untersuchung», wiederholte der Bischof. «Das ist Ihre Pflicht als Bürgermeister und, wenn Sie das Wort nicht beleidigt, als Christ. Keine Bange: Wenn Don Camillo für schuldig befunden wird, muß er für seine Fehler büßen. Sie haben die Vollmacht, ihn zur Rede zu stellen, und Don Camillo wird von mir die Weisung erhalten, auf jede Ihrer Fragen zu antworten, die für die Untersuchung von Bedeutung ist. Ich bin Ihnen dankbar, daß Sie mir so viel von Ihrer kostbaren Zeit geopfert haben.»
    Oben an der Wand, hinter Peppones Rücken, hing über dem Bild Garibaldis kein Kruzifix mehr, aber das Kreuz hatte auf dem schmutzigen Verputz einen noch fast weißen Abdruck hinterlassen.
    «Es ist nicht da, und es ist doch da», lächelte der Bischof. «Doch wenn mit der Zeit der Rauch des Ofens die Wand vollends verrußt haben wird, wird auch der Abdruck verschwunden sein ...»
    Der Bischof schüttelte das Haupt und seufzte traurig.
    «Ich sollte das vielleicht nicht sagen, aber ich fürchte, daß der Rauch der Fabriken sehr bald schon dieses Zeichen von der Erde tilgen wird. Glauben Sie nicht?»
    «Nein, nein! So schnell geht das nicht! Das dauert noch seine Weile», beteuerte Peppone, der das Kruzifix eigenhändig von der Wand

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