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und du bist weg

und du bist weg

Titel: und du bist weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Pointner
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anderen aus der Geschäftsführung ebenfalls. Doch dann habe ich in Olafs Büro einige Unterlagen gefunden. Und nachdem ich die durchgesehen hatte, fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Die beiden haben seit Monaten gemeinsame Sache gemacht, um mich aus der Firma zu bugsieren.«
    Um die Mundwinkel des Geistlichen spielte ein amüsiertes Lächeln. »Und jetzt erwartest du wohl von mir, dass ich mit den beiden ein ernstes Wort rede und sie auf den Pfad der Tugend zurückführe. Jürgen, du bist ein Phantast. Bisher habe ich dich immer für einen ziemlich gerissenen Geschäftsmann gehalten, aber wenn du die zwei nicht selbst zur Rede stellen kannst, tust du mir Leid. Mach doch einfach das Naheliegendste: Zeig die beiden wegen Betruges an.«
    »Quatschkopf«, meinte der Ältere ungehalten. »So einfach ist das nicht. Es gibt da so einige Dinge, nun ja, ich kann einfach nicht zur Polizei.«
    »Stopp«, fuhr sein Bruder dazwischen, »das will ich nicht hören. Das darf ich gar nicht hören. Gemeinhin eröffnen sich derart irgendwelche Ungesetzlichkeiten.«
    »Du bist mein Bruder«, erklärte Burgert nachdrücklich. »Wenn ich nicht einmal dich um Rat bitten kann, wen denn dann?«
    »Trotzdem. Erzähl mir nichts, was ich nicht wissen darf.«
    »Und wenn ich mich auf das Beichtgeheimnis berufe?«, fragte Burgert höhnisch.
    »Das müsste ich akzeptieren«, antwortete der Priester. »Aber gut fühle ich mich nicht dabei.«
    »Mir doch egal«, erklärte der Ältere gereizt.
    Hilflos breitete der Geistliche die Arme aus und nickte. »Wann hast du überhaupt das letzte Mal gebeichtet?«
    »Ist schon ’ne Weile her. Aber keine Angst, ich konzentriere mich jetzt auf das Wesentliche.«
    Bevor sein Bruder fortfuhr, zückte Heinrich erneut die Schnapsflasche und schenkte beiden nach. Dann faltete er die Hände über seinem gewaltigen Bauch und lehnte sich zurück.
    »Vor ein paar Jahren haben mein alter Partner und ich einige Geschäfte außerhalb des gesetzlich Erlaubten abgewickelt«, begann der Exgeschäftsmann. »Unsere Finanzen waren damals schon mal etwas angegriffen. Also haben wir ein paar Güter verkauft, die wir nicht hätten verkaufen dürfen.«
    Neugierig beugte sich der Priester wieder nach vorn. »Und was?«
    »Nun, damals gab es ja noch die UdSSR und den Ostblock. Wir hatten die Lizenz, ein paar von deren Raffinerien und Tanklager mit unseren Messanlagen zu beliefern. Und so sind einige Leute auf uns gestoßen, die darüber hinaus Hightech erwerben wollten. Personalcomputer, modifizierte Schaltschränke und dergleichen.«
    »Wofür?«, fragte Heinrich verwundert. »Hätten die das nicht auf ganz normalem Weg beschaffen können?«
    Burgert seufzte auf. »Eben nicht. Die modifizierten Schaltschränke sollten für die Kontrolle von ballistischen Waffensystemen eingesetzt werden. Mit anderen Worten, wir haben damals gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz verstoßen.«
    Der Priester wurde blass. »Du meinst also, dass war so etwas Ähnliches wie mit diesen Giftgasfabriken in Libyen und im Irak?«
    »Genau. Unsere Ausfuhren haben wir als Ersatzteillieferungen für die Raffinerien deklariert, die Ausfuhrscheine hat mir ein Parteifreund besorgt, gegen eine, sagen wir, angemessene Aufwandsentschädigung.«
    »Schämst du dich nicht?«, fragte Heinrich empört. »Schlimm genug, dass so viel Geld in die Rüstung gesteckt wird, aber dass du daran mitverdienst.«
    »Reg dich ab. Von dem Geld ist das Wenigste in meiner Tasche gelandet, das meiste haben wir wieder in die Firma gesteckt. Hätten wir diese Geschäfte nicht gemacht, wären wir schon vor fünfzehn Jahren bankrott gewesen. Und als der Ostblock zerfiel, war das sowieso vorbei.«
    »Und warum kommst du jetzt mit dieser alten Geschichte an?«
    »Ich habe am Sonntag erfahren, dass der neue Besitzer der Firma genau diese Geschäfte wieder aufnehmen will.«
    »Wieder mit den Russen? Ich denke, das geht nicht mehr.«
    »Ach was. Inzwischen gibt es doch genug neue Spannungsgebiete. Denk nur an die ganzen afrikanischen Staaten, in denen Bürgerkrieg herrscht, vom Balkan ganz zu schweigen. Die geben ihren Leuten nicht genug zu essen, aber für ihre Verteidigung schmeißen die Unsummen aus dem Fenster.«
    »Letztendlich kann dir das doch egal sein«, überlegte Heinrich. »Die Firma gehört jetzt nicht mehr dir.«
    »Aber ich bin ausgebootet worden«, donnerte Burgert wütend. »Das ist ein Riesengeschäft und ich werde mit einer halben Million abgespeist. Die Firma war eigentlich

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