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und du bist weg

und du bist weg

Titel: und du bist weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Pointner
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unsicher.
    »Und wenn wir Ihnen einige Fotos zeigen? Könnte das Ihrem Erinnerungsvermögen helfen?«
    »Kann schon sein«, wiederholte der Obdachlose. »Ich war ja so verdattert, ich hab nur auf Erwin und den Benz geguckt. Aber vielleicht, für ’nen Moment.«
    Hofmann griff in die Innentasche und holte drei Bilder hervor. »Betrachten Sie sich die Aufnahmen mal in aller Ruhe. Könnte einer der Männer derjenige gewesen sein, zu dem Herr Lindemann ins Auto eingestiegen ist?«
    Heini nahm die Aufnahmen in die Hand und heftete seine glasigen Augen auf die abgebildeten Gesichter. »Also, der war et bestimmt nicht«, kommentierte er Burgerts Antlitz. »Der Kerl war noch kein alter Sack, so viel steht fest. Der hier. Ja, wenn et einer von denen war, dann war et der hier.«
    Trotz des Fallouts trat Katharina einen Schritt näher an den Berber heran. »Welchen meinen Sie?«
    »Ganz sicher bin ich nicht, aber wenn, dann der hier«, zischte Heini verbissen und piekste einen nachtschwarzen Fingernagel direkt auf Kalinowskis Nasenspitze. »Jetzt versteh ich gar nichts mehr«, meinte Katharina.

38
    »Oh, Herr. Gassel, richtig?«, fragte Carina Rürich. »Reichlich spät für einen Besuch, finden Sie nicht?«
    »Beides stimmt«, schnaufte der Dicke keuchend und griff zum x-ten Male am heutigen Tag zu seinem Taschentuch. »Haben Sie einen Moment Zeit für mich?«
    »Bei der Polizei kann ich schlecht nein sagen«, grinste Rürich doppeldeutig und trat einen Schritt zur Seite.
    Gassel setzte sich in Marsch und starrte stur geradeaus. Die Frau musste kurz zuvor geduscht haben; auf jeden Fall steckte ihr Körper in einem knappen Bademantel, der mehr zeigte als verhüllte.
    Die Nixe bat ihn mit einer knappen Handbewegung ins Wohnzimmer. »Möchten Sie etwas trinken?«, fragte sie freundlich.
    »Ein Glas Wasser wäre nicht schlecht«, gab Gassel dankbar zurück und setzte sich auf eines der beiden im rechten Winkel stehenden kleinen Sofas.
    »Wasser? Oder vielleicht etwas anderes? Einen Barolo?«
    »Ich bin im Dienst.«
    Rürich lachte amüsiert auf. »Das musste ja kommen. Aber ich trinke nicht gerne allein Alkohol. Ein kleiner Schluck wird Sie schon nicht umbringen.«
    »Frau Rürich, ich habe eine schlechte Nachricht«, wehrte sich Gassel erneut.
    »Gerade dann sollten Sie mir ein wenig Gesellschaft leisten. Mit einem Glas Wein lassen sich schlechte Nachrichten viel besser ertragen.«
    Der Dicke gab sich geschlagen und lehnte sich ein wenig in die Polster zurück. »Heute Mittag.«
    »Kein Wort, bis ich eingeschenkt habe«, unterbrach ihn seine Gastgeberin. »Bin gleich bei Ihnen.«
    Gehorsam hielt Gassel den Mund und sah zu, wie sich die Frau mit einer Flasche in die Küche begab. Für den Bruchteil einer Sekunde schoss ihm der Gedanke durch den Kopf, dass sich seine Frau, die ihm figürlich in nichts nachstand, aus der Stoffmenge des Bademantels allerhöchstens eine Stola schneidern konnte. Energisch schüttelte er den Kopf und vertrieb diese Überlegungen.
    Rürich kam langsam aus der Küche zurück, in jeder Hand ein gut gefülltes Glas, die sie auf den kleinen Rauchglastisch stellte. Dabei beugte sie sich so weit vor, dass das Oberteil ihres Kleidungsstücks auseinander klaffte und sie Gassel einen tiefen Einblick in ihren Ausschnitt gewährte.
    Das Schwergewicht tastete schon wieder nach seinem Taschentuch, weil ihm der Schweiß über die Stirn rann. Diesmal allerdings nicht wegen der Außentemperaturen.
    Rürich kam um den Tisch herum, doch anstatt sich auf die andere Couch zu setzen, hockte sie sich neben den Kripobeamten, zog die Beine an und griff nach ihrem Glas. »So, jetzt können Sie mir erzählen, warum Sie mich besuchen«, lächelte sie auffordernd. »Prost.«
    Gassel nahm wie in Trance ebenfalls sein Glas in die Hand, stieß mit ihr an und klemmte seinen Zinken über den Wein. Der Barolo roch herrlich, das würzige Aroma belebte schlagartig seine Geruchssinne.
    »Wir haben uns Ihre Aussage bezüglich des letzten Wochenendes angesehen«, sagte er schnell, bevor er wieder auf dumme Gedanken kommen konnte. »Es gibt da noch einige Punkte, die geklärt werden müssen.«
    »Und zwar?«, fragte Rürich und ließ ihre Finger langsam durch ihre langen Haare gleiten.
    »Ihr Zeitplan endet jeweils vor Uhrzeiten, die uns besonders interessieren. Gab es abends keine gemeinsamen Aktivitäten, an denen Herr Gumprecht teilgenommen hat?«
    »Am Sonntag waren wir im Starlight. An den anderen Abenden hat sich Herr Kalinowski um die

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