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und ein Hund mit Herzklopfen

und ein Hund mit Herzklopfen

Titel: und ein Hund mit Herzklopfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Usch Luhn
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merkwürdig.
    „… und dann ist Lukas ausgerechnet in einer krassen Kurve über mich drübergeklettert, um nach so einem blöden Skelett zu greifen. Da bin ich gegen Papa gerumst und ihm ist das Handy aus dem Hemd gerutscht und in hohem Bogen in so grünes Schleimwasser gefallen.“ Er schüttelt sich bei der Erinnerung.
    „Ihhhhhh!“ Das ist ja wirklich eklig. „Und was ist dann passiert?“
    Jonas holt tief Luft. „Und dann ist er total wütend geworden, du glaubst es nicht. Er sagte, er warte auf einen ganz dringenden Rückruf und brauche das Telefon und dann wollte er, dass ich ins Wasser springe, weil ich beim Rettungsschwimmer zehn Ringe hintereinander rausgeholt habe, während er kein Wasser in den Ohren verträgt. Aber meine Schwimmprüfung war ja im Hallenbad-Chlorwasser und nicht in grünem Spuckschleim.“

    Mir fehlen die Worte. Das ist mal wieder typisch Sebastian Pfeffer. Selbst das totale Weichei, aber so etwas vom eigenen Sohn fordern. Ein Glück ist er nicht in meine Mutter verliebt.
    „… und dann weiter?“, drängle ich.
    „Dann habe ich gesagt, ich bin ja nicht bekloppt, das Handy ist eh älter als der Dinosaurus Rex, und dann haben wir uns furchtbar gestritten, bis Luki anfing zu weinen. Zum Schluss hat Papa einem Skelett, das in der Geisterbahn herumschwirrte, 20 Euro gegeben, damit es das Handy sucht, und mit einem Schmetterlingsnetz hat es dann auch geklappt. Luki und ich sind alleine weitergerutscht und Papa hat bei dem Losbuden-Menschen für weitere 20 Euro einen Reiseföhn gekauft, der eigentlich ein Gewinn war, und das Handy trocken geföhnt. Hat aber nicht funktioniert. Es ist nämlich innen voller Schleim.“
    Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Das hört sich nach einem totalen Horrorausflug an, mit und ohne Geisterbahn. Aber dann fällt mir doch noch etwas Positives ein. „Aber weißt du, was super daran ist?“, frage ich Jonas und versuche, begeistert zu gucken. „Jetzt hat dein Vater kein Handy mehr und kann nicht mehr telefonieren. Wenn er wirklich eine heimliche Freundin hat und die dringend zurückrufen wollte, dann ist sie jetzt bestimmt furchtbar sauer und macht Sebastian Stress.“
    Jonas schüttelt düster den Kopf. „Nee, es kommt nämlich noch schlimmer. Papa hat mir erst mal mein Handy abgenommen, bis er sich ein neues kauft. Denn seine SIM-Karte funktionierte noch, nachdem er sie geföhnt hatte. Als Erstes hat er in der Blauen Lagune angerufen. Das ist doch dieses italienische Lokal mit der tollen Pizza. Da hat er für heute Abend um sieben Uhr einen Tisch für zwei Personen bestellt! Danach war er direkt wieder gut gelaunt, aber ich gar nicht.“ Seine Stimme zittert, als wollte er gleich anfangen zu weinen.
    Ich reiße empört ein riesiges Büschel Gras aus der Wiese. „Boah, wie fies und hinterhältig und gemein und niederträchtig und überhaupt!“ Ich habe wirklich gedacht, dass sich Jonas’ Vater gebessert hätte. Aber Pustekuchen. Er ist noch genauso doof wie vorher. Wie konnte ich mich nur so täuschen lassen?
    „Das tut mir echt so leid, Jonas“, sage ich. Ich würde ihn jetzt am liebsten in den Arm nehmen und knuddeln, aber bei Jungs ist das ja immer ein wenig komisch, ich weiß auch nicht, warum. „Was willst du denn jetzt machen?“
    Jonas zuckt mit den Achseln. „Keine Ahnung. Erst mal brauche ich ein Handy, denn wenn Mama mich aus Amerika anruft, erreicht sie mich ja gar nicht.“
    Ehrlich gesagt bezweifle ich, dass Jonas’ Mutter sich bei ihm meldet. Die ist nämlich genauso schwierig wie Sebastian Pfeffer. Seit sie in Amerika arbeitet und einen neuen Freund hat, ist sie immer sehr beschäftigt.
    Ich weiß echt nicht, warum Erwachsene solche Schwierigkeiten haben, mehrere Sachen gleichzeitig zu machen. Wir Kinder müssen ja auch alles unter einen Hut kriegen: zur Schule gehen, Hausaufgaben machen, Haustiere versorgen, die Eltern bei Laune halten, sich mit Freunden treffen …
    Aber anscheinend klappt das alles nicht mehr so gut, wenn man älter wird. Das sind ja keine schönen Aussichten!
    „Ich frage mal Kassi, ob sie dir so lange ihres leihen kann“, sage ich, obwohl ich nicht viel Hoffnung habe. Meine Schwester benutzt ihr Handy zwar nie, sie rückt jedoch selten Sachen raus, die ihr gehören. Aber vielleicht macht sie bei Jonas ja eine Ausnahme. Wichtig ist, dass man gute Argumente findet, die sie überzeugen.
    Ich kann es kaum aushalten zu sehen, dass Jonas den Kopf so hängen lässt. „Am besten, wir fragen Kassi gleich

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