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und ein Hund mit Herzklopfen

und ein Hund mit Herzklopfen

Titel: und ein Hund mit Herzklopfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Usch Luhn
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wieder aufschaue, sehe ich, wie Jonas mit dem Handy zwischen den Blütenzweigen filmt. Man kann mit Kassias Telefon nämlich auch kleine Videos machen.
    „Tanzt Mama immer noch?“, flüstere ich.
    Jonas antwortet nicht, sondern dreht konzentriert weiter seinen Beweisfilm. „So“, sagt er schließlich mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck. „Das hätten wir im Kasten.“
    „Hat sie aufgehört?“, erkundige ich mich mit zitternder Stimme.
    Jonas nickt. „Aber zuletzt hat Papa auch noch mitgetanzt. Sah gar nicht so schlecht aus.“ Das hört sich ja beinahe stolz an!
    „Häh?“, schreie ich auf. „Lass die dummen Witze!“
    Jonas kneift mich schmerzhaft in den Arm. „Maxie, nimm dich zusammen. Wenn du weiter so herumkreischst, fliegt unsere ganze Tarnung auf.“
    Jonas hat natürlich wieder einmal Recht. Ich habe mich überhaupt nicht im Griff. Aber ist das ein Wunder?
    „Zu schade, dass wir keinen Ton auf das Video kriegen – außer dieser albernen Dudelmusik“, dringt Jonas’ Stimme in meine alarmierten Gedanken. „Wir müssen näher ran. Aber wie?“ Er schaut sich suchend um.
    „Ich hab’s“, flüstert er schließlich. „Die einzige Möglichkeit, sie zu belauschen, ist der Kastanienbaum. Wir könnten versuchen, auf den Baum zu klettern und das Mikro auf sie zu richten.“ Er schaut mich fragend an. „Was meinst du, Maxie? Schaffst du das?“
    Bevor ich vor Schreck losschreien kann, hält er mir die Hand auf die Lippen. „Pscht!“, sagt er mahnend.
    „Ich klettere auf gar keinen Fall auf diesen Baum direkt über Mama und Sebastian“, zische ich aufgebracht zurück. „Du bist wohl von allen guten Geistern verlassen.“ Ich verschlucke mich vor Aufregung an meiner eigenen Spucke und muss wie der Teufel zu meinem Fahrrad rennen, um dort heftig zu husten.
    Als ich zu Jonas zurücklaufe, schaut er mich mit so einem Schlangenbeschwörer-Blick an, dass ich mir am liebsten auf der Stelle wieder die Augen zuhalten würde. Es ist so ein Du-musst-das-jetzt-machen-um-uns-alle-zu-retten-Blick.
    Jule guckt auch manchmal so. Zum Beispiel, wenn sie unbedingt den allerletzten Pfannkuchen haben möchte.
    „Du bist die Einzige, die in Sport am Seil bis unter die Decke kommt“, sagt Jonas bittend. „Und du bist auch schon über den Schulzaun gestiegen und hast Äpfel vom Nachbarn gemopst. Ich hab’s von oben gesehen. Niemand kann so gut klettern wie du, Maxie. Wenn ich irgendwo raufsoll, sehe ich aus wie ein nasser Sack und fall gleich wieder runter.“
    Ich schüttle verlegen den Kopf. „Das ist doch Quatsch, Jonas“, wehre ich das Lob ab. Dabei geht es mir in Wirklichkeit runter wie Öl. „Ich habe eigentlich Höhenangst. Sobald ich nach unten schaue, liege ich da auch schon.“
    Aber so schnell lässt ein Pfeffer nicht locker. Er überhört meine Einwände einfach. „Hör zu, du musst wirklich nur für ein paar Minuten von hinten über die ganz breiten Äste auf den Baum klettern. Die sehen fast wie Treppenstufen aus. Das Handy befestige ich an einer Schnur, und nachdem du auf die Aufnahme-Taste gedrückt hast, lässt du es ganz vorsichtig durch die Zweige nach unten. Quasi wie eine Angel. Wenn ich dir hinter den Malven ein Zeichen gebe, kannst du das Handy wieder raufziehen und auf Stop drücken. Alles verstanden?“
    Als Nächstes finde ich mich auf dem untersten Ast der Kastanie wieder und denke, ich muss total wahnsinnig sein. Sicher wird mich sofort jemand entdecken und mit dem Finger auf mich zeigen, noch sicherer werden Mama und Sebastian Pfeffer nach oben gucken und sich wundern und ganz sicher werde ich dann vor Schreck in ihren Spaghetti-Tellern landen und meine Mutter wird das gar nicht lustig finden.
    Erst einmal geht jedoch alles gut.
    Ich komme ziemlich nah an die beiden ran und höre sogar, dass Mama mehrmals meinen Namen sagt. Das ist ja sehr interessant. Jetzt ist meine detektivische Nase plötzlich auch angespitzt. Zu gerne möchte ich erfahren, was Mama ausgerechnet Herrn Pfeffer über mich erzählt.
    Dass sie mit ihm über mich spricht, finde ich schon ganz schön fies. Was auch immer sie über mich sagt: Herrn Pfeffer geht es überhaupt nichts an!
    Ich lasse das Handy wie eine Angel hinunter. Verflixt, ich habe ja ganz vergessen, den ON -Knopf zu drücken. Also noch mal nach oben.
    Langsam komme ich ins Schwitzen. Detektive haben anscheinend keinen besonders leichten Beruf.
    So. Nun wieder nach unten lassen. Ein wenig komisch ist das schon. Gleich habe ich Mama und Sebastian

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