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Und eines Tages kommt das Glück

Und eines Tages kommt das Glück

Titel: Und eines Tages kommt das Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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freinehmen.«
    Romy lag die Frage auf der Zunge, ob sie wohl lange genug bleiben könne, um für sie Veronicas Pflege zu übernehmen.
    »Wie geht es Alan?«, fragte sie laut.
    Kathryn presste die Lippen zusammen. »Ihm geht es gut.«
    »Ist vielleicht bald mal mit einem kleinen Palmer zu rechnen?« Romy grinste ihre Schwester an.
    »Ehrlich, Romy, das ist eine ganz blöde Frage.« Kathryn stellte die Tasse auf die Küchentheke. »Wieso glauben die Leute eigentlich immer, dass man verheiratete Frauen ungestraft mit der Frage nerven darf, ob sie planen, Nachwuchs zu bekommen? Wen geht das etwas an?«
    »Hey, entschuldige.« Überrascht sah Romy sie an. »Ich habe nicht gewusst, dass das ein heikles Thema ist.«
    »Ist es auch nicht«, erwiderte Kathryn. »Es ist nur so … Es geht dich nichts an, das ist alles.«
    »Okay, gut, kein Problem«, sagte Romy, der es herzlich egal war, ob Kathryn Nachwuchs plante oder nicht. »Ich habe nur versucht, Konversation zu machen.«
    »Es gibt genügend andere Dinge, über die wir uns unterhalten können«, erklärte Kathryn. »Wie ist die Situation mit Mutter? Wie geht sie damit um, dass sie krank ist?«

    Romy schilderte ihrer Schwester das letzte Gespräch mit Veronica.
    »Das klingt gar nicht nach ihr«, stimmte Kathryn ihr zu.
    »Mach dir keine Sorgen«, beruhigte Romy sie. »Vielleicht steigt ihre Laune, wenn sie außer mir mal einen anderen Menschen zu Gesicht bekommt.«
    »Sie hat mir erzählt, dass du ganz fantastisch für sie sorgst«, sagte Kathryn.
    »Hat sie das?«, fragte Romy erstaunt. »Wann?«
    »Eines Abends, als ich mit ihr telefoniert habe.«
    »Mir sagt sie so etwas nie.«
    »Vielleicht denkt sie, dass das nicht nötig ist.«
    Romy gab ein undefinierbares Geräusch von sich. »Also, wenn du nichts dagegen hast, dann gehe ich jetzt ins Bett«, sagte Kathryn. »Ich bin wirklich müde, die Zeitverschiebung, und dann die Busfahrt von Shannon hierher. Ich bin kurz davor, im Stehen einzuschlafen.«
    »Das verstehe ich«, erwiderte Romy. »Soll ich dir mit dem Gepäck helfen?«
    »Ich habe nicht viel«, meinte Kathryn, »nur eine Tasche. Die steht im Vorraum. Es überrascht mich, dass du sie nicht gesehen hast. Dann hättest du mich vielleicht nicht für eine Einbrecherin und Mörderin gehalten.«
    »Ich habe die Tasche nicht gesehen, aber selbst wenn, hätte ich wahrscheinlich gedacht, dass damit das Diebesgut abtransportiert werden soll.«
    Kathryn lachte. »Und wahrscheinlich hättest du mir mit dem Schläger erst recht eins übergezogen, wenn ich danach gegriffen hätte.«
    »Höchstwahrscheinlich«, musste Romy zugeben. »Nicht lange nachdenken  – handeln, das war meine Devise in dem Moment.«
    Die beiden Schwestern verließen gemeinsam die Küche. Romy schaltete das Licht aus und folgte Kathryn nach oben.

    »Oh«, meinte Kathryn überrascht, als sie die Tür zu ihrem Zimmer öffnete, »das hat sich ja alles völlig verändert.«
    »Wie in meinem Zimmer«, antwortete Romy.
    »Typisch Mam! Aber es ist hübsch geworden.«
    »Hm, entschuldige den Fleck auf dem Teppich. Das war ich. Ich habe hier was verschüttet  – Tee oder Kaffee.«
    Kathryn grinste sie an. »Ehrlich wie immer.«
    »Ruhe«, meinte Romy lachend. »Auf jeden Fall bin ich sicher, dass du trotzdem gut schlafen wirst.«
    »Ich könnte jetzt überall einschlafen«, meinte Kathryn seufzend. »Gute Nacht, Romy. Bis morgen.«
    »Gute Nacht«, antwortete Romy und kehrte in ihr eigenes Zimmer zurück.
    Sie legte sich wieder hin, konnte aber nicht mehr einschlafen. Das in ihren Adern pulsierende Adrenalin hielt sie hellwach, und auch der Tee, den sie mit Kathryn getrunken hatte, tat seine Wirkung. Um Viertel vor drei stand Romy wieder auf und schaltete ihren Laptop ein.
    Wenn sie schon keinen panischen Notruf damit hatte absetzen können  – vielleicht war ja eine E-Mail von Keith eingegangen. Eigentlich machte sie sich keine großen Hoffnungen. Früher war ihr das auch nicht wichtig gewesen. Wenn sie eine Mail bekommen hatte, hatte sie sich gefreut, aber mehr auch nicht. Jetzt ließ der Gedanke an eine E-Mail von Keith ihr Herz schneller schlagen. Irgendwie hatten seine Nachrichten eine Bedeutung angenommen, die ihr übertrieben schien.
    Romy sah seinen Namen auf den ersten Blick. Ihre Finger verharrten einen Moment unschlüssig über der Mail, bevor sie sie mit einem Doppelklick öffnete.
    »Arme Romy«, hatte er ihr geschrieben, »Kopf hoch. So schlimm ist das Leben auch wieder nicht. Hier ein

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