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Und eines Tages kommt das Glück

Und eines Tages kommt das Glück

Titel: Und eines Tages kommt das Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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Foto zur Aufheiterung.« Der Anhang bestand aus einer Unterwasseraufnahme und zeigte einen Schwarm gelb und schwarz gestreifter Tigerfische in der
Nähe eines Schiffswracks. Romy verwendete oft Unterwasserfotos als Bildschirmschoner, da sie den blauen Hintergrund als beruhigend empfand. Sie verspürte einen Kloß im Hals.
    Als sie Skype aufrief, sah sie, dass Keith online war, und klickte auf sein Symbol.
    »Hey!« Er lächelte, und seine Stimme drang mit Verzögerung zu ihr.
    »Hey.« Romy erwiderte sein Lächeln.
    »Wie geht es dir?«, fragte er. »Ist es bei dir nicht mitten in der Nacht?«
    »Ja, aber ich habe bisher vor Aufregung kein Auge zugetan.« Romy schilderte ihm ihren Treppensturz mit dem Hockeyschläger.
    »Das hätte ich gerne gesehen!«, antwortete Keith lachend.
    »Ich habe mich ziemlich blöd angestellt«, meinte sie. »Wäre Kathryn wirklich ein Einbrecher gewesen, hätte ich nichts zu lachen gehabt. Und hätte ich mich geschickter angestellt, hätte ich sie erschlagen, und das wäre noch schlimmer gewesen!«
    »Freut mich, dass du offenbar wieder besserer Laune bist«, sagte Keith. »In deiner letzten E-Mail hast du ziemlich niedergeschlagen geklungen.«
    »Ja, ich weiß. Tut mir leid. Ich … Ich habe dummes Zeug geschrieben, das ich nicht so gemeint habe … Ich war in einer merkwürdigen Gemütsverfassung, und das habe ich an dir ausgelassen.«
    »Ich habe übrigens schon mal versucht, dich anzurufen«, erzählte Keith, »aber dein Handy war abgeschaltet.«
    Deshalb hatte sie Kathryns SMS nicht bekommen. Der Akku war wahrscheinlich leer.
    »Du solltest meine Mail nicht so ernst nehmen«, fuhr Romy fort. »Ich meine, du weißt schon, ich … äh, ich hoffe, du hältst mich jetzt nicht für ein armes, bedauernswertes Wesen. Das bin ich nämlich nicht. Alles ist wieder in bester Ordnung, und …«

    »Ist schon okay«, sagte Keith. »Mach dir keine Gedanken.«
    »Das sagst du ständig zu mir.« Sie lächelte.
    »Weil es stimmt.«
    »Du bist wirklich ein Freund«, erwiderte sie. »Ein echter Freund. Das bedeutet mir viel.«
    »Hey, wir waren doch immer gute Freunde, oder?«, sagte Keith. »Wir haben nun mal einen Draht zueinander.«
    »Ja«, erwiderte Romy rasch, »wir können miteinander. Und das meine ich positiv.«
    Hoffentlich waren das die richtigen Worte, um ihm begreiflich zu machen, dass sie ihm nicht ihre Liebe hatte gestehen wollen, sondern ihn lediglich ihrer Sympathie versichern wollte. Sie musste unbedingt den Freundschaftsaspekt ihrer Beziehung betonen.
    »Wie geht es deiner Mutter?«, fragte Keith nach einer längeren Gesprächspause.
    Romy brachte ihn auf den neuesten Stand.
    »Dann wirst du also nicht so schnell wieder nach Australien kommen?«
    »Ich … Ich denke nicht«, erwiderte sie vorsichtig. »Ich werde warten müssen, bis es ihr wieder besser geht. Ich will zwar nicht bleiben, aber ich sollte.«
    »Das finde ich auch«, erklärte er.
    Hoffentlich war er nicht dieser Ansicht, weil er sie für ein armes, bedauernswertes Wesen hielt.
    »Tja, die liebe Familie«, meinte sie trocken.
    »Du klingst nicht sehr begeistert.«
    »Du hast ja keine Ahnung, wie viel Glück du mit deiner Verwandtschaft hast«, sagte sie.
    »Doch, das weiß ich.«
    Romy grinste. »Scheint mir auch so.«
    »Lass von dir hören«, bat Keith. »Und gib mir Bescheid, wenn du wieder zurückkommst.«

    »Klar doch«, versprach sie.
    Er lächelte. Ihr gefiel sein Lächeln.
    »Du solltest jetzt schlafen gehen«, erklärte er. »Du siehst müde aus.«
    »Tue ich das?«
    »Entweder das, oder die Verbindung ist miserabel.« Jetzt lachte er.
    »Ich bin tatsächlich ein bisschen müde«, gab sie zu.
    Romy verabschiedete sich, schaltete den Laptop aus und kehrte in ihr Bett zurück. Plötzlich war sie vollkommen ausgelaugt. Sie würde müde aussehen, hatte Keith gesagt. Hätte sie nicht mit ihm skypen sollen? Aber unter Freunden sollte es doch in Ordnung sein, wenn man sich auch mal mit dunklen Schatten unter den Augen präsentierte, oder? Trotzdem ärgerte es Romy, dass er sie in diesem Zustand gesehen hatte! Wütend schlug sie mit der Faust auf ihr Kissen ein. Wenn dieser Mann ihr egal war, warum machte sie sich dann solche Gedanken? Im Moment wusste sie nichts mehr, außer dass Veronica nie und nimmer jemanden angerufen hätte  – Freund hin oder her  –, ohne sich zuvor entsprechend zurechtzumachen.

Kapitel 18
    Als Kathryn am nächsten Morgen erwachte, wusste sie zunächst nicht, wo sie war. Sie rollte

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