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Und eines Tages kommt das Glück

Und eines Tages kommt das Glück

Titel: Und eines Tages kommt das Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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Gelegenheiten für sie ergeben würden.
    Und dann, während sie nach unten scrollte, tauchte eine weitere Mail in ihrem elektronischen Briefkasten auf. Sie stammte von Keith und hatte einen Anhang, eine Website mit Stellenangeboten für Ausgrabungsprojekte in Irland. Romy klickte auf den Link.

    Für ein Bauvorhaben in Wicklow sind Vollzeitstellen als

Archäologinnen/Archäologen
    (auch Schnittleiterinnen/Schnittleiter)
    im Einsatz bei baubegleitenden archäologischen
Untersuchungen zu besetzen. Die Stellen sind auf drei
Monate befristet. Im Anschluss daran Möglichkeit zur
Teilnahme an der wissenschaftlichen Dokumentation der
Grabungsergebnisse. Teambereitschaft, hohe Flexibilität
und Einsatzbereitschaft setzen wir voraus, ebenso
körperliche Eignung zum Einsatz auf Baustellen.
    Die schriftliche Bewerbung mit aussagefähigen Unterlagen
richten Sie bitte an folgende Web-Adresse.
    Soweit er es beurteilen könne, befände sich die Ausgrabung nahe genug an ihrem jetzigen Wohnort, um von Interesse für sie zu sein, hatte Keith geschrieben. Ein auf drei Monate befristetes Projekt sei vielleicht im Moment genau das Richtige für sie, und die Bezahlung sei besser als üblich. Vielleicht würde sie das davor retten, als Hausfrau zu versauern.
    Romy runzelte die Stirn, während ihr Blick zwischen Keiths Schreiben und der Stellenanzeige hin- und herwanderte. Warum hatte er sie ihr geschickt? War das ein Wink mit dem Zaunpfahl, besser nicht nach Australien zurückzukehren und schon gar nicht in die Nähe von Perth zu kommen? Bleib mir bloß vom Leib, du armes, bedauernswertes Geschöpf! Obwohl Keith ihr mehrmals versichert hatte, dass alles in Ordnung sei und sie sich keine Sorgen machen müsse, konnte Romy sich durchaus vorstellen, dass er so dachte. Schließlich hatte sie ihm seit ihrer Ankündigung, nach Hause zurückkehren zu müssen, ständig nur etwas vorgejammert. Und von der Seite hatte Keith sie zuvor noch nicht gekannt. Sie konnte ihm also keinen Vorwurf machen, wenn er sie nicht mehr in seiner Nähe haben wollte. Vielleicht war er ein Freund, auf den sie sich nur in guten Zeiten verlassen konnte, der für sie da war, wenn alles gut lief und sie Spaß miteinander hatten. Eben einer von der Sorte, die nichts von ihr wissen wollte, wenn
es uninteressant wurde und schwierig. Und das konnte sie ihm nicht einmal verübeln.
    Romy klickte die Seite von Heritage Help an, auf der ein kurzer Bericht über die Ausgrabung in Melbourne stand. Alles verlief nach Plan. Man brauchte sie dort nicht.
    Sie spürte, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen. Kein Mensch interessierte sich mehr für sie, nicht einmal Keith. Nur für Veronica war sie im Moment überlebenswichtig.
    Romy konzentrierte sich wieder auf die Anzeige. Sie suchten Schnittleiter, und es war auch die Rede von einer anschließenden wissenschaftlichen Auswertung … Hatte sie nicht allen Leuten erzählt, dass sie in ihrem Beruf vorwärtskommen wolle? Dies wäre die geeignete Gelegenheit dafür. Also, was war wichtiger? Erfahrungen zu sammeln und ihre Karriere zu fördern oder nach Australien zurückzukehren, nur weil sie ständig davon sprach? (Und weil sie ganze Nächte damit zugebracht hatte, sich die Szene auszumalen, wie sie am Flughafen ankam, wo Keith bereits auf sie wartete und ihr erklärte, wie schlecht es ihm ohne sie ergangen war. Aber es ging ihm nicht schlecht, sonst würde er sich wohl nicht die Mühe machen, ihr Jobangebote für Einsatzorte zu mailen, die Tausende von Meilen von ihm entfernt waren!)
    Sollte sie diesen Job bekommen, würde sie sich mindestens weitere drei Monte an Irland binden. Sie würde natürlich nicht bei Veronica bleiben müssen, vielleicht, bis ihre Mutter wieder mobil war und sich von ihren Nierenkoliken erholt hatte  – also höchstens noch ein paar Wochen. Doch dann könnte sie nach Wicklow umziehen, das nicht allzu weit weg lag. Der Sommer stand vor der Tür, und das war eine gute Zeit für Irland.
    Das heißt, falls sie hierbleiben wollte.
    Romy wusste nicht, was sie tun sollte. Als sie nach unten ging, um Kathryn vor dem Fernsehapparat Gesellschaft zu leisten, war sie in Gedanken noch immer bei dem Stellenangebot.

Kapitel 19
    Am nächsten Tag holte Romy Veronica aus dem Krankenhaus ab. Die Ärzte waren mit ihrem Zustand zufrieden, und wie es Romy schien, war sie auch wieder sicherer auf den Beinen. Veronica wartete bereits in der Halle, als Romy eintraf, und sie sah weitaus besser aus als in den vergangenen Wochen. Sie

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