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Und eines Tages kommt das Glück

Und eines Tages kommt das Glück

Titel: Und eines Tages kommt das Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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war, in die Wohnung zurückzukehren. Als sie die Tür aufsperrte, sah sie überall rote Rosen, Dutzende davon. Auf dem Tisch stand eine Flasche Champagner, und daneben lag eine Schmuckschatulle. Von Alan war nichts zu sehen. Kathryn betrachtete irritiert die Blumen und den Champagner, ehe sie die Schachtel öffnete, in der sich ein Diamantarmband befand. Als sie das Armband herausnahm, klingelte das Telefon.
    »Ich weiß, dass du mich für einen Scheißkerl hältst«, sagte Alan. »Das tut mir leid. Ich habe unter einem fürchterlichen Druck gestanden, und das habe ich an dir ausgelassen. Auf diesem Weg möchte ich dir sagen, dass so etwas nie mehr geschehen wird.«
    Kathryn sah sich suchend im Zimmer um, und in dem Moment ging die Tür auf. Alan hatte im Gästezimmer auf sie gewartet. Er hatte sein Handy in der Hand.
    »Alan, das ist …«
    »… genau das, was du verdienst«, sagte er. »Das ist mir wichtig, Katy, mein Schatz. Du verdienst das Beste, und das werde ich dir immer geben. Ich liebe dich.«
    »Wir müssen trotzdem reden.« Sie atmete langsam aus. »Du hast mir in diesen letzten paar Wochen wirklich Angst gemacht, und …«
    »Ich verspreche dir, dass so etwas nie mehr passieren wird. Ich gebe dir mein Wort.« Er lächelte und warf ihr aus dunklen Augen einen gefühlvollen Blick zu. »Ich bin wirklich ein Scheißkerl und verdiene dich nicht.«
    Kathryn sah ihn an. Alan kaum auf sie zu, legte beide Arme um sie und drückte sie an sich.

    »Du bist doch mein Mädchen«, erklärte er ihr. »Das wirst du immer sein.«
    Sie lehnte ihren Kopf an seine Schulter. Sie wusste, dass sie nicht sein Mädchen war, es nie gewesen war. Nicht jetzt und nicht in Zukunft.
    Obwohl Kathryn ständig daran dachte, Alan zu verlassen, handelte sie nicht sofort, auch wenn sie wusste, dass sie etwas unternehmen musste. Es spielte keine Rolle, wie vorbildlich er sich im Augenblick benahm, ausschlaggebend war einzig und allein, wie er sein konnte. Doch mit Ausnahme der Zeit, die sie in der Arbeit verbrachte (wo er sie weiterhin regelmäßig anrief, wenn auch nicht mehr so oft wie zuvor), schien Alan stets präsent zu sein. Es war, als würde er sie beobachten und nur darauf warten, dass sie einen falschen Schritt machte. Wenn sie ihn verließ, dann sollte das schnell und in aller Stille vonstattengehen; sie wollte ihren Koffer gepackt haben und weg sein, bevor er die Chance hatte, sie aufzuhalten. Doch diese Gelegenheit schien sich ihr nie zu bieten. Andererseits widerstrebte es ihr, sich heimlich aus dem Staub zu machen. Das würde ihn sehr verärgern, und Kathryn hatte Angst vor seiner Reaktion.
    Einerseits sagte sie sich, dass sie schwach war und nichts ausrichten konnte, und dann wieder redete sie sich ein, dass es im Gegenteil klug von ihr war, sich Zeit zu lassen und abzuwarten, wie sich die Dinge entwickelten. Sie hatte die Situation unter Kontrolle, und es war nicht nötig, überstürzt zu handeln. Früher oder später würde sie gehen, das wusste sie. Sie liebte Alan nicht mehr, und vertrauen konnte sie ihm selbstverständlich auch nicht mehr. Trotzdem musste sie vorsichtig sein und den richtigen Moment abwarten. Doch erst am Abend des Galadinners wurde ihr bewusst, dass sie diesen Augenblick bereits versäumt und nichts mehr unter Kontrolle hatte. Noch länger zu bleiben wäre ein großer Fehler. Als sie an dem Abend ins Schlafzimmer gekommen war, nachdem sie sich Romys Nachricht auf dem Anrufbeantworter
angehört hatte, hatte sie angenommen, dass er bereits schlafen würde. Aber Alan war wach gewesen, und der reichlich genossene Alkohol und die Enttäuschung darüber, dass sein Kunde nicht gewonnen hatte, waren ihm nur allzu deutlich anzumerken. Und es war klar, dass er sie aus irgendeinem Grund dafür verantwortlich machte.
    Kathryn erinnerte sich nur ungern an das, was danach geschehen war. Sie hatte zuvor versucht, ihm so lange wie möglich Zeit zu geben, dass er einschlafen konnte, in der Hoffnung, dass die Menge an Alkohol, die er konsumiert hatte, ihn bald ins Reich der Träume schicken würde. Aber die Hoffnung war vergebens gewesen. Als sie ins Zimmer gekommen war und er ihre Zigaretten zerfetzt hatte, hatte sie gewusst, dass ihr die Sache aus der Hand glitt. Und dann hatte Alan ihr vorgeworfen, sie habe Händchen gehalten mit seinem Kunden, und er hatte sich geweigert, ihr zu glauben, als sie das abstritt. In dem Moment wusste Kathryn mit absoluter Gewissheit, dass sie Alan schon viel früher hätte verlassen

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