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Und eines Tages kommt das Glück

Und eines Tages kommt das Glück

Titel: Und eines Tages kommt das Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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meinte Veronica belustigt. »Und vermutlich werde ich mich an ein Leben als Klosterschwester gewöhnen müssen, will ich nicht permanent auf deine Missbilligung stoßen. Ich bin sicher, du kannst mir eine Menge Tipps für ein ruhiges, beschauliches Leben geben  – trotz deines australischen Freundes.«
    Dieses Mal hielt Romy den Mund. Es war besser so.

Kapitel 4
    Als Darragh an diesem Abend nach Hause kam, lag Giselle in ihrem babyblauen Freizeitanzug von Juicy Couture auf dem Sofa und schaute fern. Dabei sah sie nicht nur lässig, sondern auch noch sehr schön aus. Darraghs Herz machte einen Satz  – wie immer beim Anblick seiner Frau. Giselle hatte ihn stets an die blonde Sängerin der Gruppe Abba erinnert, in die er als Sechs- oder Siebenjähriger verknallt gewesen war.
    »Hast du Hunger?«, fragte Giselle. »Ich habe schon einen Hühnersalat gegessen, und es ist noch etwas davon im Kühlschrank. In der Gefriertruhe sind aber auch noch ein paar Fertigmenüs von den Weight Watchers.«
    Stöhnend ließ sich Dermot auf das cremefarbene Sofa fallen und trat gegen das Polster, sodass die integrierte Fußstütze herausschwang.
    »Ich brauche mehr als zwei Kalorien am Tag«, murrte er. »Haben wir vielleicht irgendetwas Herzhafteres im Haus?«
    »Ich ernähre mich eben gesund«, erwiderte Giselle. »Meinetwegen und auch wegen dem Baby.«
    »Du isst immer gesunde Sachen. Und ich auch, zwangsweise, obwohl ich gar nicht will! Aber von Zeit zu Zeit brauche ich wirklich eine anständige Portion.«
    »Du isst zu viele Kohlehydrate und zu viel Salz, und …«
    »Schon gut, ist schon gut!«
    »Ich achte nur auf deine Ernährung«, sagte sie.
    »Ich weiß«, erwiderte Darragh mürrisch. »Und das schätze ich auch, wirklich. Aber ich bin trotzdem am Verhungern!«

    Giselle lächelte. »Du könntest dir eine Kartoffel in die Mikrowelle stellen und mit etwas Käse überbacken. Iss den restlichen Salat dazu.«
    »Hm«, meinte Darragh, während er seine handgenähten Schuhe von den Füßen streifte. »Mal sehen.« Fragend sah er seine Frau an. »Wie ist es heute gelaufen? Wie war Romy drauf? War sie beleidigt, weil sie nach Hause kommen musste?«
    »Du kennst sie doch«, erwiderte Giselle herablassend. »Sie ist nie sehr entgegenkommend. Im Wagen hat sie ein bisschen geschmollt, aber das lag vielleicht daran, dass Mimi mit der Bemerkung herausgeplatzt ist, sie würde vergammelt aussehen.«
    »Nein!«
    »Das kleine Schlitzohr«, sagte Giselle. »Sie wird allmählich wirklich etwas zu vorlaut.«
    »Und, war sie es?«, fragte Darragh.
    »Vergammelt? Nicht mehr als üblich. Aber sie ist nicht mehr so pummelig, sondern wirkt richtig sehnig und durchtrainiert. Vermutlich ist das Buddeln doch für etwas gut. Aber viel zu braun ist sie. Sie wird eine Haut wie Leder haben, wenn sie vierzig ist. Natürlich hatte sie wie üblich ihre Cargohose an und darüber ein unförmiges altes T-Shirt. Sie hat eher wie eine Studentin als wie eine berufstätige Frau ausgesehen.«
    »Na ja, berufstätig …«, schnaubte Darragh. »Wie sie das Buddeln im Dreck als Beruf bezeichnen kann, werde ich nie begreifen. Und was sie damit verdient  – das sind doch Peanuts.«
    »Sie hat mir mal gesagt, dass sie als Forensikerin für die Polizei besser verdienen würde«, erzählte Giselle.
    »Mag sein. Aber das würde bedeuten, dass sie sich ständig an irgendwelchen Tatorten aufhalten müsste«, meinte Darragh. »Ich fände es nicht so toll, wenn meine Kunden wüssten, dass ich eine Schwester habe, die ihre Zeit damit verbringt, Mordopfer zu untersuchen.«
    »Man kann nicht beides haben«, erklärte Giselle. »Außerdem
glaube ich nicht, dass sie für die Polizeiarbeit geschaffen ist. Sie ist doch nicht von dieser Welt, deine verträumte Schwester, sie lebt in der Vergangenheit, hat nur die Geschichte im Kopf. Es ist schön und gut, als vegetarische Umweltschützerin, die ständig irgendwelche Bäume umarmt  – und sich wahrscheinlich nicht einmal die Beine rasiert  –, durch die Gegend zu laufen, aber die Welt wird bestimmt nicht von Leuten gerettet, die Bäume umarmen. Es ist mir ein absolutes Rätsel, wie diese Frau, die sich nicht einen Deut um ihr Aussehen schert, die Tochter deiner Mutter sein kann.«
    Darragh knurrte. »Wenigstens ist sie jetzt bei Mutter im Haus, und ich habe eine Sorge weniger.«
    Auch Giselle hatte eine Sorge weniger. Seit Veronica ihnen die Neuigkeit ihrer bevorstehenden Operation mitgeteilt hatte, hatte Giselle

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