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Und eines Tages kommt das Glück

Und eines Tages kommt das Glück

Titel: Und eines Tages kommt das Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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sie zu kämpfen haben würde, einen neuen Mann zu finden, da letzten Endes alle Männer jüngere Frauen begehrten. Auch Dermot würde in dieses Stereotyp zurückfallen, sobald er Veronica los war.
    Romy wusste, dass diese Bemerkungen ihre Mutter sehr ärgerten. Außerdem hatte Dermot gar nicht die Zeit, sich eine neue Frau zu suchen; er hatte alle Hände voll zu tun, sein Leben neu zu ordnen, und arbeitete hart, da er sich eine Wohnung gekauft hatte. Doch darum ging es nicht. Die Leute hatten schon recht mit ihren Andeutungen. Es stimmte, dass jüngere Frauen sich zu Dermot hingezogen fühlten  – im Lauf der Jahre hatte Romy dann auch einige seiner »guten Freundinnen« kennengelernt. Manche mochte sie mehr, manche weniger, aber eines hatten sie gemeinsam: Sie waren allesamt jünger als ihre Mutter, auch wenn die meisten ihr vom Aussehen her nicht das Wasser reichen konnten. Lernte Romy wieder einmal eine neue Freundin ihres Vaters kennen, tat ihr prompt Veronica leid, aber sobald Veronica mal wieder über Dermot zu schimpfen anfing, empfand Romy dieselben Gefühle für ihn. Die Trennung ihrer Eltern hatte in ihr ein Gefühl der inneren Zerrissenheit hinterlassen. Und je älter sie wurde, desto schlimmer wurde es.
    Wenn Romy nach Rathfarnham zurückkam, löcherte Veronica sie mit tausend Fragen zu Dermots potentiellen Freundinnen. Meist gab sie nur widerwillig und mit größtem Unbehagen Auskunft und beschränkte sich auf einsilbige Antworten und das unvermeidliche Schulterzucken, woraufhin Veronica natürlich verärgert reagierte, weil ihr  – im Gegensatz zu Romy  – der Einblick in Dermots neues Leben verwehrt blieb.
    Auf der anderen Seite wiederum wusste Romy, dass Dermot Unterhalt für sie an Veronica überwies, was sie ziemlich unfair fand. Veronica bezog üppige Einkünfte aus der Firma und brauchte das Geld eigentlich nicht, während Dermot zu kämpfen
hatte, finanziell über die Runden zu kommen. (Aber selbstverständlich stand das Geld von Dolan Component Manufacturers nur Angehörigen von Toms Familie zu.) Und wann immer Romy erwähnte, dass Veronica abends ausgegangen war, machte Dermot eine bissige Bemerkung, dass sie sich als lustige Witwe das ja leisten könne. Natürlich hatte Veronica bald wieder angefangen, ihren großen Bekanntenkreis zu pflegen und verschwenderischer zu sein denn je, was wiederum für noch mehr Missstimmung gesorgt hatte … Bei der Erinnerung an diese Zeiten zuckte Romy unwillkürlich schmerzlich zusammen und versuchte, diese Gefühle gleich wieder zu verdrängen und sich stattdessen darauf zu konzentrieren, wie hart es gewesen war, Opfer von Dermots und Veronicas scheiternder Beziehung gewesen zu sein.
    Wie sie es gehasst hatte, Teil all dessen zu sein, und sie hasste es noch, wie sehr dies Auswirkungen auch auf ihr Verhältnis zu Darragh und Kathryn gehabt hatte. Als sie schließlich ans College ging, entschied sie sich aus vielerlei Gründen nur allzu gern für ein Fach, das ihr die Möglichkeit zum Reisen bot. Und sie zog bei Veronica aus, da Dermots Wohnung näher zur Dublin City University lag, an der sie studierte, und lebte ganz bei ihrem Vater. Veronica hatte nicht viel dagegen einwenden können  – wahrscheinlich war sie sogar erleichtert gewesen, wie Romy vermutete. Sechs Monate später zog Romy mit drei anderen Mädchen ihres Jahrgangs in eine Mietwohnung um, die noch näher an der Uni lag. Beide Eltern und alles, was damit zusammenhing, hinter sich gelassen zu haben erleichterte ihr Leben beträchtlich. Auch wenn Romy sich letztendlich nachgiebig gezeigt und sich mit ihrer Mutter wegen deren absolut unverzeihlichen Benehmens bei Kathryns Party versöhnt hatte  – sich wenn möglich von allem fernzuhalten war für jeden die beste Lösung. Versöhnung hin oder her.
    Romy biss die Zähne zusammen und schwor sich, niemals mehr darauf zu sprechen zu kommen (sie und Veronica hatten einander versprochen, dieses Thema für immer auszublenden),
als sie den Tee ins Wohnzimmer trug, einen Becher für ihre Mutter füllte und ihn auf den kleinen Tisch neben sie stellte.
    »Es gibt auch Tassen «, bemerkte Veronica und musterte kritisch die blauen Becher.
    »Tut mir leid«, sagte Romy. »Ich habe normalerweise nur Becher.«
    Sie schenkte sich selbst ein, fügte einen Schuss Milch hinzu und trank.
    »Tja«, meinte Veronica und trank einen Schluck, »du bist also tatsächlich gekommen.«
    »Ich habe dir bei meinem Anruf doch gesagt, dass ich kommen würde.«
    »Ja,

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