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Und eines Tages kommt das Glück

Und eines Tages kommt das Glück

Titel: Und eines Tages kommt das Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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diese Frage jemals Probleme bereitet hätte oder jemals bereiten würde.
    Wenn weder Darragh noch Giselle als leuchtende Vorbilder herangezogen wurden, musste Kathryn herhalten. Laut Veronica kombinierte Kathryn inzwischen äußerst gekonnt Intelligenz und Schönheit, und sogar in der New York Times war in einem Artikel über Wirtschaftsbetrug die Rede von ihr gewesen. Romy hatte in das Arbeitszimmer hinübergehen und Veronicas Sammelalbum holen müssen, das Zeitungsausschnitte über Kathryn und ihre Zeugenaussage in einem Gerichtsverfahren enthielt. Es war auch
ein Foto dabei, und Romy hatte nicht schlecht gestaunt, da die junge Frau darauf hundertmal besser aussah als das Mädchen, das sie in Erinnerung hatte. Ohne die dicke Brille war offensichtlich, dass Kathryn wohl doch etwas von Veronicas Talent, sich gut anzuziehen, geerbt hatte. Ob sie wohl jemals im Leben etwas zustande brächte, das einen Ausschnitt in Veronicas Sammelalbum wert wäre, fragte Romy sich und ärgerte sich gleichzeitig darüber, dass ihr das überhaupt wichtig war.
    Und deshalb freute sie sich eigentlich nicht über Veronicas Entlassung aus dem Krankenhaus und all das, was damit zusammenhing.
    Vor allem fürchtete Romy sich davor, ihre Mutter mit sanftem Druck dazu bewegen zu müssen, zu Hause regelmäßig ihre Krankengymnastik zu machen. Als sie vorher mit den Schwestern gesprochen hatte, hatten diese ihr erklärt, dass Veronica, um wieder auf die Beine zu kommen, wahrscheinlich deutlich länger brauchen würde als die vier Wochen, mit denen sie in ihrem Optimismus gerechnet hatte. Die Knochen benötigten nun mal ihre Zeit, um wieder zusammenzuwachsen, und laut den Schwestern dauerte es normalerweise sechs Wochen, bevor man auf dem Röntgenschirm positive Resultate sehen konnte.
    Romy hätte am liebsten zu heulen angefangen. Gegen jedes bessere Wissen hatte sie gehofft, dass Veronicas äußerliche Fitness (trotz ihrer Bandscheibenprobleme) ein inneres Pendant in starken und gesunden Knochen hätte. Sie wollte wirklich nicht mehr Zeit als unbedingt nötig in Irland verbringen.
    Ich bin schrecklich, dachte sie. Alle haben sie recht. Es ist selbstsüchtig von mir, so zu denken. Veronica hat Schmerzen, und mir fällt nichts anderes dazu ein, als mich ganz weit fort zu wünschen. Ich bin wirklich eine schlechte Tochter, die lernen sollte, zu vergessen und zu vergeben. Eigentlich müsste ich das mittlerweile können.
    Romy saß auf dem Besucherstuhl und starrte vor sich hin, während
Darragh mit ihrer Mutter über die Firma redete. Es ging um das Sponsoring eines Golfturniers. Eine gute Idee, wie Veronica, matt ihre Zustimmung äußernd, fand. Wie ihre Mutter, benommen und kaum aus der Narkose erwacht, dies allerdings beurteilen sollte, das begriff Romy nicht. Als Giselle daraufhin anfing, ihr den neuesten Gesellschaftsklatsch zu erzählen, blühte Veronica regelrecht auf.
    Romy fühlte sich ausgeschlossen, machte sich das aber selbst zum Vorwurf. Schließlich wusste sie nichts über die Firma und hatte auch nie das geringste Interesse daran gezeigt, weil sie ohnehin nichts damit zu tun hatte. Und was den Gesellschaftsklatsch anbetraf, da war sie noch ahnungsloser, da sie immer nur beim Friseur oder beim Zahnarzt zu den bunten Blättern griff, die dann aber meist längst veraltet waren, sodass die Traumhochzeit des Traumpaars, von dem sie gerade gelesen hatte, bestimmt schon wieder das Trennungsstadium erreicht hatte.
    Wahrscheinlich bin ich nur eifersüchtig, sagte sie sich und beobachtete Giselle, die mit den Strähnen ihres glatten blonden Haares spielte, während sie und Veronica weise nickend die bevorstehende Hochzeit eines Promis kommentierten, von dem Romy noch nie etwas gehört hatte. Könnte ich mich besser zurechtmachen, wäre ich wahrscheinlich auch mehr an Mode und all dem Kram interessiert. Romy warf einen Blick auf ihre alten Jeans und die schwarzen Lederslipper, die absolut nicht mit Veronicas Schuhkollektion zu vergleichen waren. An einer Frau wie Kate Moss würden ihre Halbschuhe bestimmt cool und stylish aussehen, aber an ihr wirkten sie nur, als hätte sie das erstbeste Paar angezogen, das ihr in die Finger kam.
    Als sie an dem Abend Veronica verließen und das Restaurant betraten, wünschte Romy sich sehr, sie hätte sich doch ein wenig mehr in Schale geworfen. Das Lokal mit seiner dunklen Holzeinrichtung, den gestärkten Leinenservietten, den Kristallgläsern und dem Silberbesteck auf allen Tischen war wesentlich

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