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Und endlich siegt die Liebe (German Edition)

Und endlich siegt die Liebe (German Edition)

Titel: Und endlich siegt die Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Hewitt
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ihn gekostet hatte, sich von Mollie fernzuhalten. Sie nicht in seine Arme zu reißen, in sein Bett zu entführen und …
    Doch so leicht, wie er es sich gewünscht hatte, war der Sieg über sich selbst diesmal nicht zu erringen. Geschlagene zwanzig Minuten starrte er wie paralysiert auf das Glas vor ihm. Ein Mal hatte er die Hand danach ausgestreckt. Als er sah, dass sie wie Espenlaub zitterte, wurde ihm übel vor Selbstekel. Seit Jahren hatte er keinen Tropfen Alkohol angerührt, genauer gesagt seit zehn Jahren.
    „Trinken Sie das noch?“, fragte der Barkeeper etwas angesäuert mit einem Blick auf das unberührte Glas. Zweifellos sah er sich um einen guten Verdienst betrogen.
    „Das Überlassen Sie mal mir“, gab Jacob brüsk zurück.
    Schulterzuckend wandte der Mann sich genervt ab. Es war noch nicht ganz elf, und Jacob war der einzige Gast in der Hotelbar. Dies war kein Platz für fröhliche Feiern. Jeder außer ihm hatte sich längst in die wesentlich komfortableren Hotelzimmer zurückgezogen, die alle über exklusive Minibars verfügten.
    Keine Option für Jacob. Oben in der Suite lag Mollie in ihrem Kingsizebett. Möglicherweise wartete sie sogar auf ihn.
    Diesmal werde ich verlieren …
    „Jacob?“
    Sein Herz setzte einen Schlag aus. Langsam, wie in Zeitlupe, drehte er sich um und sah Mollie im Eingang zur Bar stehen. Sie trug immer noch ihr verführerisches Cocktailkleid, doch ihr Haar war völlig aufgelöst und umrahmte als wilde feurige Lockenpracht ihr totenblasses Gesicht. Er sah den geschockten Ausdruck in den warmen braunen Augen und die unzähligen Sommersprossen auf ihrer Nase.
    Der Drang, erneut nach dem Whiskyglas zu greifen und es in einem Zug herunterzustürzen, wurde fast übermächtig. Tief gruben sich seine harten Finger in den angespannten Bizeps, im Bemühen, die Arme lässig verschränkt zu lassen.
    „Hallo, Mollie …“, sagte er heiser.

7. KAPITEL
    Mit zitternden Knien betrat Mollie die Bar und gesellte sich zu Jacob an den Tresen. Ratlos und voller Unruhe war sie durchs Hotel gestreift, bis sie ihn schließlich hier gefunden hatte.
    „Du gönnst dir noch einen Schlummertrunk?“ Sie wies mit dem Kopf in Richtung Whiskyglas und nahm auf dem Stuhl neben ihm Platz.
    Er lachte. „Es geht eher darum, ihn nicht zu trinken.“
    „Warum?“
    „Es ist ein Test, wie lange ich hier sitzen kann, ohne ihn anzurühren.“
    „Hältst du diese Tortur für sinnvoll?“
    „Du hast nicht die leiseste Ahnung!“
    „Nein, das habe ich nicht, aber warum klärst du mich nicht auf? Ist es wegen deines Vaters? Hast du Angst, ein ähnliches Alkoholproblem zu haben wie er?“
    „Der Alkohol ist dabei das kleinste Problem!“
    „Was ist passiert, Jacob?“
    „Hat Annabelle dir nichts erzählt?“, fragte er gepeinigt. „Ich habe versagt, so wie er versagt hat! An dem Tag, als ich Wolfe Manor verlassen habe, fand meine kleine Schwester mich im Arbeitszimmer unseres Vaters. Es war zwölf Uhr mittags, und ich hatte genügend Whisky intus, um nicht mehr nüchtern zu sein.“
    Verständnislos schüttelte Mollie den Kopf. „Und wegen dieses Moments der Schwäche quälst du dich immer noch?“
    „Das war noch nicht alles …“, murmelte er dumpf.
    „Erzähl es mir.“
    „Nein!“ Es war ein Ausruf wie in höchster Not, der Mollie durch und durch ging.
    „Aber wovor hast du denn Angst?“, flüsterte sie betroffen. „Was könnte denn passieren?“
    „Du könntest mich hassen, Mollie.“ Seine Stimme klang wie geborstenes Glas. „Und das würde ich nicht ertragen.“
    Überwältigt rang sie nach Worten. Dann handelte sie instinktiv und erfüllt von neuem Selbstvertrauen, das sie wie ein warmer Strom durchflutete. Mollie rutschte von ihrem Barhocker herunter, beugte sich vor und küsste Jacob mitten auf den Mund, spontan und voller Wärme.
    Überrascht hielt er inne, bevor er abrupt einen Arm um ihre Schulter legte und sie fast grob an sich zog. Sein Kuss war heiß, verzehrend und erschütterte sie bis ins Innerste. Jacob brach ihn ab, als Mollie gerade befürchtete, die Knie würden unter ihr nachgeben.
    „Nicht hier …“, sagte er rau und warf achtlos ein paar zerknüllte Banknoten auf den Tresen.
    Mollie nickte stumm, überließ Jacob ihre Hand und folgte ihm aus der Bar in Richtung der Hotellifts. Hoffentlich ändert er auf dem langen Weg nach oben nicht wieder seine Meinung, dachte sie mit klopfendem Herzen. Doch kaum hatten sich die Lifttüren hinter ihnen geschlossen, fühlte sie sich

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