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Und endlich siegt die Liebe (German Edition)

Und endlich siegt die Liebe (German Edition)

Titel: Und endlich siegt die Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Hewitt
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Wort.
    Während ihrer Abwesenheit hatte das Hotelpersonal die Suite aufgeräumt und in jedem Zimmer eine kleine Lampe angeschaltet, was eine warme, romantische Atmosphäre vermittelte. Aber das fiel offenbar nur ihr auf, denn Jacob verabschiedete sich mit einem knappen „Gute Nacht“ und verschwand in seinem Schlafzimmer, ohne sie noch einmal anzusehen.
    Immer noch dachte Mollie darüber nach, warum er den Kuss so plötzlich abgebrochen hatte.
    So viel zu seinem verwegenen Vorschlag, eine kleine, zwanglose Affäre einzugehen! Wahrscheinlich hatte er gespürt, dass sie heute Abend, anders als beim letzten Mal, gewillt gewesen wäre, sich darauf einzulassen. Damit wäre sein abrupter Rückzug nichts anderes als ein Korb. Eine Zurückweisung!
    Aber warum?
    Deprimiert zog sie ihr schickes Cocktailkleid aus, hängte es seufzend zurück auf den Bügel und ging ins Bad. Als sie fertig für die Nacht war, kehrte sie ins Schlafzimmer zurück und lachte, als sie einen seidenen Morgenmantel sah, den ein dienstbarer Geist einladend auf dem Luxusbett ausgebreitet hatte. Perfekt für eine romantische Liebesnacht, aber nicht, um endlose Stunden über das Nichtzustandekommen derselben zu grübeln!
    Frustriert fischte Mollie ihren bequemen Baumwollpyjama aus der Reisetasche und schlüpfte unter die federleichte Bettdecke. Nachdem sie sich eine Weile stöhnend hin- und hergewälzt hatte, setzte sie sich abrupt auf und starrte in die Dunkelheit. Jacob wollte sie ebenso sehr wie sie ihn, dessen war sie sich absolut sicher. Trotzdem hielt ihn irgendetwas davon ab, seinem Verlangen nachzugeben.
    Um herauszufinden, was das war, gab es nur eine Lösung.
    Was hält mich eigentlich davon ab, mein einsames Bett zu verlassen und zu Jacob zu gehen, um ihn danach zu fragen? Ob er sie wieder zurückweisen würde, wenn sie ihm ganz offen zu verstehen gab, dass sie jetzt bereit sei? Es gab nur einen Weg, um das herauszufinden …
    Mollie schwang die Beine aus dem Bett. Schon viel zu lange hatte sie ihre Zeit in einer endlosen Warteschleife auf der Schattenseite des Lebens verschwendet. Gerade mal während des Studiums war es ihr vergönnt gewesen, sich wenigstens einigermaßen normal und glücklich zu fühlen, wie andere Mädchen ihres Alters. Doch danach war die Einsamkeit, nur mit ihrem kranken Vater als Gesellschaft, noch unerträglicher gewesen.
    Plötzlich hatte sie das ständige Alleinsein satt. Sie wollte leben. Sie wollte Jacob!
    Bevor ihr Wagemut sie wieder verließ, streifte Mollie ihren Pyjama ab und schlüpfte in den seidenen Morgenmantel. Ganz nackt vor Jacobs Bett aufzutauchen, wäre dann doch wohl zu verwegen gewesen!
    Atemlos schlich sie hinaus in die dämmerige Eingangshalle und presste eine Hand auf ihr wild klopfendes Herz. Unter der Tür zu Jacobs Schlafzimmer war kein Lichtschein zu sehen. Vielleicht schlief er schon! Offenbar hatte er keinen Grund, sich stundenlang schlaflos von einer Seite auf die andere zu wälzen und sich in wilden erotischen Fantasien zu verlieren.
    Mollie zögerte einen Sekundenbruchteil, bevor sie die Hand ausstreckte. Dann nahm sie allen Mut zusammen, drückte die Klinke herunter und stieß die Tür auf.
    Das Zimmer war verlassen. Sie spürte es bereits, bevor sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten und sie das leere Bett sah.
    Jacob war nicht da.
    Das war der Test, den es zu bestehen galt: ein Glas voller Whisky vor sich, der im gedämpften Licht der Bar wie flüssiger Bernstein schimmerte. Mit starrem Blick und verschränkten Armen saß Jacob davor und wartete.
    Er hatte diese Art der Selbstkasteiung im Laufe der Jahre ausgebaut und verfeinert, weil er größere Herausforderungen suchte, um seine Selbstkontrolle zu testen.
    Ich bin nicht wie er …
    Und gerade jetzt fühlte er sich genau auf das reduziert, was er am meisten fürchtete: so zu sein wie sein Vater.
    Nein! Ich kann den Impuls und das Verlangen, mich zu betäuben, beherrschen!
    Er musste es schaffen. Denn was würde passieren, wenn nicht? Er würde nicht besser sein als William Wolfe, der grausame Despot, und nicht anders als der junge Wilde, der an jenem schrecklichen Abend in heißer Wut seinen Vater zu Boden gestreckt und später fast auch noch die Hand gegen seine eigene Schwester erhoben hatte.
    Ich bin doch wie er …
    Jedes Mal, wenn er den Test wieder bestanden hatte, konnte er sich wenigstens einen Moment lang vormachen, dass es nicht so war. Heute Abend brauchte er einen leichten Sieg. Der Himmel allein wusste, was es

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