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Und erlose uns von dem Bosen

Titel: Und erlose uns von dem Bosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patterson James
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Straße aus durch riesige Schaufensterscheiben deutlich zu sehen. Die schimmernden schwarzen Schlitten bildeten auf dem makellos weißen Boden einen verblüffenden Kontrast.
    Â»Was denkst du?«, fragte Sandy, als wir aus dem gemieteten Peugeot stiegen, den wir gegenüber vom Autohändler geparkt hatten.
    Â»Ich glaube, ich brauche ein neues Auto«, antwortete ich. »Und ich weiß , dass der Wolf für ausgefallene Sportwagen eine Schwäche hat.«
    Wir gingen hinein und blieben beim Empfang stehen. Die Dame dort war sehr elegant, sonnengebräunt und hatte das gebleichte Haar zum Pferdeschwanz hochgebunden. Sie musterte Sandy und mich: Aha, beide über eins achtzig, Ebenholz und Elfenbein. Was sind das für Leute?
    Â»Wir hätten gern Monsieur Garnier gesprochen«, sagte Sandy zu ihr auf Französisch.
    Â»Haben Sie einen Termin mit Monsieur, Madame?«
    Â»Allerdings. Interpol beziehungsweise FBI. Monsieur Garnier erwartet uns, glaube ich. Es geht um eine äußerst delikate Angelegenheit.«
    Während wir warteten, schaute ich mich um. Die Autos
waren präzise im Fischgrätenmuster geparkt. Zwischen ihnen standen üppige Grünpflanzen in Kübeln. In der angeschlossenen Werkstatt arbeiteten Mechaniker in jaguargrünen Overalls mit altmodischem Werkzeug.
    Nach wenigen Minuten erschien der Manager. Er trug einen modischen grauen Anzug, nicht zu auffällig, aber eindeutig teuer.
    Â»Sie kommen wegen zwei Aston Martins, einem Jaguar und einem Lotus?«, fragte er.
    Â»Etwas in dieser Richtung, Monsieur«, antwortete Sandy. »Gehen wir doch in Ihr Büro. Unser Gespräch könnte hier unten in Ihrem Showroom geschäftsschädigend sein, und das wollen wir nicht.«
    Der Manager lächelte. »Oh, Madame, glauben Sie mir, unser Geschäft ist kugelsicher.«
    Â»Das werden wir ja sehen«, sagte ich zu ihm auf Französisch. »Oder besser gesagt: Lassen Sie uns versuchen, dass es auch so bleibt. Es handelt sich um eine Ermittlung in einem Mordfall.«

106
    Plötzlich wurde der Manager extrem höflich und kooperativ. Die vier in Frage kommenden Luxuskarossen waren von einem M. Aglionby gekauft worden, der angeblich in der Nähe, auf der schönen Halbinsel Cap-Ferrat, östlich von Nizza, eine Villa besaß. Monsieur Garnier erklärte uns, sie stünde »gleich bei der Basse Corniche, der Küstenstraße nach Monaco. Sie können es gar nicht verfehlen. Und bestimmt nicht den Aglionby-Besitz.«
    Â»To Catch a Thief« (Über den Dächern von Nizza), sagte Sandy, als wir zwei Stunden später in Richtung Cap-Ferrat brausten. Wir hatten etwas Zeit verloren, weil wir Verstärkung angefordert hatten.
    Â»Dort wurden die spektakulärsten Szenen des Hitchcock-Films gedreht«, fuhr Sandy fort. Sie deutete auf eine Parallelstraße, die sich zwischen den Klippen dahinschlängelte. Sie verlief ungefähr hundert Meter über der, auf welcher wir fuhren. In anderen Worten: sehr hoch und gefährlich aussehend.
    Â»Also, wir sind hier, um einen Massenmörder ohne Gewissen zu fangen«, sagte ich. »Nicht einen witzigen und liebenswerten Fassadenkletterer wie Cary Grant im Film.«
    Â»Du hast absolut Recht. Sorge dafür, dass ich bei der Sache bleibe, Alex«, gluckste Sandy. »Hier könnte ich leicht abgelenkt werden.« Ich wusste natürlich, dass sie voll bei der Sache war – immer. Deshalb kamen wir so gut miteinander aus.
    Der Aglionby-Besitz lag auf der Westseite von Cap-Ferrat, in Villefranche-sur-Mer. Auf der Fahrt auf der D125, dem so genannten Boulevard Circulaire, erhaschten wir ab und zu einen Blick auf die Villen, die hinter hohen Mauern versteckt
standen. Ein halbes Dutzend Autos und Vans folgten uns. Zweifellos sahen sie dasselbe, was wir sahen. Ein glänzendes blaues Rolls-Royce-Cabrio schob sich aus einer Einfahrt. Hinter dem Lenkrad eine Blondine mit Sonnenbrille und Kopftuch. Touristen genossen die Sonnenstrahlen auf der Terrasse des Grand Hotels du Cap-Ferrat. Ein Swimmingpool war beim Piscine de Sun Strand aus dem Felsen herausgehauen.
    Â»Meinst du, dass wir auf der falschen Fährte sein könnten, Alex?«, fragte Sandy.
    Â»Möglich. Aber so ist nun mal unsere Arbeit. Mal Treffer und mal null Punkte. Mal gewinnt man, mal verliert man. Momentan habe ich ein gutes Gefühl. Monsieur Aglionby muss irgendwie in den Fall verstrickt sein. Das steht für mich

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