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Und erlose uns von dem Bosen

Titel: Und erlose uns von dem Bosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patterson James
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sich nicht die Nase, mindestens eine Woche lang«, erklärte ihm die Chirurgin nachdrücklich. Sie bemühte sich, Würde und Kontrolle zu wahren.
    Der Wolf holte aus der Hosentasche ein Taschentuch. Dann steckte er es wieder ein. »Nur ein Scherz«, sagte er. »Haben Sie überhaupt Sinn für Humor, Doktor?«, fragte er.
    Â»Sie können auch nicht Auto fahren«, sagte die Ärztin. »Das kann ich unmöglich erlauben. Sie wären eine Gefahr für alle anderen .«
    Â»Nein, selbstverständlich nicht. Ich würde doch nie andere Menschenleben gefährden. Ich lasse mein Auto auf der Straße, damit es abgeschleppt wird. Jetzt will ich Ihnen Ihr Geld geben. Langsam wird es mir hier bei Ihnen langweilig.«

    Der Russe schwankte leicht, als er zu seinem Aktenkoffer ging. Dabei sah er sich zum ersten Mal in einem Spiegel. Sein Gesicht war schrecklich. Überall Blutergüsse und Schwellungen, soweit er das mit den Verbänden erkennen konnte.
    Â»Sie leisten gute Arbeit«, sagte er und lachte.
    Er öffnete den Aktenkoffer und holte eine Beretta mit Schalldämpfer heraus. Er schoss der verblüfften Schwester zweimal ins Gesicht. Dann wandte er sich Dr. Levine zu, die ihm so wehgetan hatte.
    Â»Noch irgendwas, das ich nicht tun sollte?«, fragte er. »Möchten Sie mir noch einen letzten Ratschlag geben?«
    Â»Meine Kinder. Bitte, töten Sie mich nicht«, flehte die Ärztin. »Sie wissen doch, dass ich Kinder habe.«
    Â»Die sind ohne dich weitaus besser dran, glaube ich, du elendes Miststück. Ich wette, sie würden mir zustimmen.«
    Er schoss ihr durchs Herz. Ein Gnadenschuss , dachte er, vor allem, wenn man bedachte, wie sie ihn gequält hatte. Außerdem konnte er dieses humorlose Weibsstück nicht ausstehen.
    Danach verließ der Wolf die Praxis und ging zu seinem Range Rover. Er dachte, dass jetzt wirklich niemand mehr wusste, wie er aussah. Kein einziger Mensch. Nirgends.
    Darüber musste er lauthals lachen. Das war sein Stück des Puzzles.

116
    Â»Da ist er – das muss er sein!«
    Â»Er lacht! Was ist so komisch? Schauen Sie sich ihn an. Ist das zu glauben?«
    Â»Er sieht aus, als hätte man ihn skalpiert und dann seine Haut gegeißelt«, sagte Ned Mahoney, als der Mann im grauen Mantel und den vielen Verbänden aus dem Backsteinhaus kam. »Er sieht wie ein gottverdammter Ghul aus.«
    Â»Unterschätzen Sie ihn nicht«, warnte ich Ned. »Und vergessen Sie nicht, er ist ein Ghul.«
    Wir beobachteten den Wolf – besser gesagt, den Mann, den wir für den Wolf hielten -, als er die Praxis einer Schönheitschirurgin in der East Side von Manhattan verließ. Wir waren gerade erst angekommen, keine sechzig Sekunden zuvor. Beinahe hätten wir ihn wieder verpasst.
    Â»Keine Angst, ich unterschätze ihn nicht, Alex. Deshalb steht ein halbes Dutzend Teams unsrer Leute bereit, um sich auf ihn zu stürzen. Wären wir früher gekommen, hätten wir ihn in der Praxis verhaften können.«
    Ich nickte. »Jetzt sind wir aber hier. Die Verhandlungen in England waren sehr schwierig. Klára Lodge und ihre Kinder sind jetzt irgendwo in Nordafrika. Sie hat ihren Teil beigetragen.«
    Â»Ja, angeblich hat der Wolf, seit er Russland verlassen hat, unter dem Schulterblatt einen Sender, durch den man ihn verfolgen kann. Das war doch die Geschichte, oder?«
    Â»Wir sind hier, oder etwa nicht? Laut Klára wusste Martin Lodge die ganze Zeit, wo sich der Wolf aufhielt. Das hat Lodge am Leben gehalten.«

    Â»Dann sind wir bereit? Wir können also zuschlagen?«
    Â»Wir sind bereit. Ich bin bereit.« Herrgott, war ich bereit! Ich wollte diesen Mistkerl unbedingt haben. Ich konnte es nicht erwarten, den Ausdruck auf seinem Gesicht zu sehen.
    Mahoney sprach in das Mikro, das mit den Kopfhörern verbunden war. »Festnahme vorbereiten. Aber denkt dran: Er ist extrem gefährlich.«
    Da hast du Recht, Neddo.

117
    Der schwarze Range Rover wurde an der Ampel an der Ecke von Fifth Avenue und Fifty-ninth Street gestoppt. Auf beiden Seiten hielten dunkle Limousinen. Ein dritter schwarzer Wagen blockierte die Kreuzung. Agenten sprangen aus den Autos. Wir hatten ihn!
    Plötzlich heftiges Gewehrfeuer von einem weißen Hummer vor dem Range Rover. Die Türen des Hummers flogen auf. Drei Männer mit automatischen Waffen kamen schießend heraus.
    Â»Wo zum Teufel kommen die

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