UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER
das wusste ich nicht. Es interessiert mich auch nicht.“
„In der Zeitung hat gestanden, dass Mrs. Montgomery vor eineinhalb Wochen in Providence beerdigt worden ist“, fuhr Butch, völlig unbeeindruckt von ihrer Reaktion, fort.
„Aha.“ Sie versuchte, möglichst desinteressiert zu wirken. „Und?“
„Der Gedanke, dass sich die eigene Mutter das Leben genommen hat, muss furchtbar sein.“
Rosa wurde es eiskalt. „ Was? “
„Suizid. Es stand heute in der Zeitung.“
Sie starrte ihn entsetzt an. „Kannst du hier allein weitermachen? Ich muss gehen.“
Er sah sie vorwurfsvoll an. „Wo ist dein Stolz geblieben, Rosa? Warum kriechst du zu ihm zurück?“
„Ich krieche nicht, ich laufe.“
Ein Schwarm Möwen flatterte aufgeregt davon, als sie zum Parkplatz stürmte und eilig in ihren Wagen sprang. Sie musste Alex finden, und zwar schnell.
Cioppino – Suppe mit frischen Meeresfrüchten
Viele Leute glauben, dass es ziemlich viel Arbeit macht, eine italienische Suppe selbst zuzubereiten. Aber das stimmt überhaupt nicht. Ein paar Kräuter aus den Blumentöpfen am eigenen Fensterbrett sind schon mal ein guter Anfang. Und wenn man frische Meeresfrüchte verwendet, verleihen nicht zuletzt deren Schalen der Suppe ein hervorragendes Aroma. Wichtig ist übrigens, jede Menge Servietten zur Verfügung zu stellen. Roberto und Sal haben immer mächtig gekleckert, weil sie sich während des Essens mit den klappernden Muschelschalen gern als Bauchredner versucht haben.
Suppe:
6 Esslöffel Olivenöl
ca. 6 Sardellen, gehackt
4 Knoblauchzehen, gehackt
2 Lorbeerblätter
1 Stange Sellerie, gehackt
1 Zwiebel, gehackt
1 angebratene rote Paprika, gehackt
¼ Liter Chianti + 2 Esslöffel Rotweinessig
1 Liter Fischbrühe
6–8Tomaten (wenn man keine frischen Tomaten hat, tun’s
auch die aus der Dose)
gehacktes Basilikum und eine großzügige Prise Safran
2 Esslöffel Worcestersauce
Petersilie, gehackt
2–3 Esslöffel Zitronensaft
Salz
1 Teelöffel Cayennepfeffer
2 Esslöffel getrockneter Oregano – bei frischem Oregano nimmt man die doppelte Menge
1 Teelöffel Fenchelsamen, den man mit dem Messer vorher zerdrückt
1 Rosmarinzweig
Meeresfrüchte:
Am besten nimmt man ca. 150 Gramm (oder mehr) von allem, was gerade frisch zu haben ist: Garnelen, Hummer, Jakobsmuscheln, Miesmuscheln, in kleinere Stücke geschnittenen Fisch (Kabeljau, Heilbutt, Barsch), frische Austern (ohne Schale) und Calamari (für besonders experimentierfreudige Köche und Köchinnen).
Das Olivenöl und die Sardellen in einem großen Topf erhitzen. Dann Zwiebel, Lorbeerblätter, Knoblauch, Sellerie und Paprika sowie ungefähr ein Viertel der Kräuter dazugeben und umrühren. Mit Wein, Essig und der Worcestersauce aufgießen und so lange köcheln lassen, bis die Hälfte der Flüssigkeit verdampft ist. Die Tomaten, das Basilikum und den Rest der Kräuter in den Topf geben. Mit Fischbrühe aufgießen, den Zitronensaft beigeben und alles zum Kochen bringen. Dann die Meeresfrüchte dazugeben und zugedeckt ungefähr sieben bis zehn Minuten kochen lassen. Alle Muscheln, die sich nicht geöffnet haben, entfernen. In Suppentellern anrichten und mit Petersilie bestreuen. Dazu ofenfrisches Weißbrot servieren.
13. KAPITEL
Rosa klopfte mehrmals und auch laut an die Tür des Hauses in der Ocean Road, doch Alex schien nicht daheim zu sein. Schließlich schob sie einen Zettel mit ihrer Telefonnummer in den Türspalt – Ruf mich an, Rosa.
Enttäuscht stieg sie wieder in ihren Wagen. Sie hatte heute jede Menge zu erledigen, doch sie konnte sich auf nichts konzentrieren. Ständig musste sie an Alex denken – und daran, dass die Presse Informationen veröffentlicht hatte, die zur absoluten Privatsphäre der Montgomerys gehörten. Sie ließ den Motor an und fuhr die Küstenstraße entlang.
Dann blieb sie – einer inneren Eingebung folgend – stehen, stieg aus und lief den kleinen Weg zum Meer hinunter, der zu einem Teil des Strands führte, an dem sie schon lange nicht mehr gewesen war. Alex kannte diesen Strand; vielleicht war er ja hier.
Langsam ging sie an dem verfallenen alten Steinhaus vorbei, das mit seinen eingestürzten Wänden im Laufe der Jahre zu einer Art Mahnmal geworden war und davon zeugte, wie gefährlich es war, so nahe am Meer zu leben. Ja, im Sommer, wenn das Wetter schön war, mochte es vielleicht problemlos sein, hier zu wohnen. Doch wer auch immer dieses Steinhaus gebaut hatte, hatte wahrscheinlich vorher nie einen
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