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UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER

UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER

Titel: UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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Jahrhundert. „Hier könnte ich den Rest meines Lebens verbringen, Alex. Junge, Junge, was für ein Haus.“
    Als sie in der Küche angelangt waren, legte sie eine dicke Mappe auf die Fensterbank. „Gewinnberichte, Aktienprognosen, Besprechungsprotokolle … Nichts Dringendes. Ich war einfach furchtbar neugierig und habe die Mappe als Vorwand mitgenommen, damit ich mich hier mal umsehen kann.“ Sie verschränkte die Arme und musterte ihn.
    „Was ist?“
    „Du siehst nicht nur dünner, sondern auch irgendwie anders aus.“
    Er fuhr sich durchs Haar. „Ich müsste mal zum Friseur.“
    Sie runzelte die Stirn und legte den Kopf schief. „Nein, das ist es nicht. Es …“
    „Alex? Ich bin es, Rosa!“, tönte es von der Veranda.
    Gina zog eine Augenbraue hoch.
    Na toll, dachte Alex, während er zur Tür ging. Das konnte ja heiter werden. Seit seinem Auftritt im „Twisted Scissors“ hoffte er, dass Rosa bei ihm vorbeikam, und nun war es endlich so weit. Ihr Timing allerdings war denkbar schlecht. Eine Rosa, die zu einem ungünstigen Zeitpunkt hier auftauchte, war jedoch immer noch besser als gar keine Rosa.
    Er hielt ihr die Tür auf, und sie trat mit einem in Alufolie verpackten Etwas, das sie wie eine Opfergabe vor sich hertrug, ein.
    „Ich habe dir etwas zu essen mitgebracht“, verkündete sie.
    Aha, dachte er. So ist das also. Rosa erträgt den Gedanken nicht, dass hier vielleicht ein Mann am Verhungern ist. Alex konnte nicht anders: Er musste lachen. „Du willst mich tatsächlich aufpäppeln?“
    Sie quittierte seine Frage mit einem verächtlichen Schnauben und marschierte schnurstracks in Richtung Küche. „Tja, selber bist du ja anscheinend nicht in der Lage zu kochen. Du musst mir versprechen, dass du heute noch alles aufisst. Meine Mutter hat immer gesagt, eine gut gemachte Lasagne vertreibt Kummer und Sor… Oh!“ Sie blieb abrupt in der Tür stehen und starrte Gina an. „Hallo.“
    So, wie die beiden sich nun gegenüberstanden, war die Ähnlichkeit geradezu verblüffend. Dunkelhaarig, kurvig und sehr, sehr weiblich. Die beiden zusammen waren der Traum jedes Mannes.
    „Rosa, darf ich dir meine Kollegin Gina Colombo vorstellen? Gina, das ist Rosa Capoletti, sie führt das …“
    „‚Celesta’s-by-the-Sea‘“, ergänzte Gina. „Ich habe in einem Unternehmer-Magazin einen sehr interessanten Bericht über Sie und Ihr Lokal gelesen. Ich glaube, der Artikel stand im ‚Entrepreneur‘, wenn ich mich recht erinnere.“
    „Wirklich?“ Rosa strahlte. „Vielen Dank, Sie haben ein gutes Gedächtnis.“ Sie deutete auf ihr Essenspaket. „Okay, ich lasse das hier und …“
    „Ich wollte gerade gehen“, unterbrach Gina sie und eilte zur Tür. „Ich muss heute noch nach Newport und ein paar Wohnungen besichtigen. Es war nett, Sie kennenzulernen, Rosa. Ich hoffe, wir sehen uns irgendwann mal wieder.“
    „Bin gleich wieder da“, sagte Alex und begleitete Gina nach draußen.
    Als er Gina die Autotür aufhielt, versuchte er, ihrem bohrenden Blick auszuweichen, doch es gelang ihm nicht.
    „Also“, sagte sie. „Ich höre.“
    „Fahr los, Gina. Fahr nach Newport, und ruf mich nächste Woche an.“
    „Ich will aber wissen, was …“
    „Da gibt es nichts zu wissen, okay?“
    „Ja, klar. Sie trägt Rot, sie bringt dir Lasagne, sie guckt dich ganz verliebt an … Das würde ich nicht gerade als nichts bezeichnen.“
    „Wie würdest du es denn bezeichnen?“
    „Hallo?“ Sie klopfte ihm scherzhaft an die Stirn. „Meinen Segen hättest du jedenfalls, Al. Sie ist nett.“ Dann sagte sie mit tiefer Stimme: „I’ll be back.“
    „Du bist nicht eingeladen.“
    „Als würde mich das stören.“ Sie umarmte ihn rasch, stieg ein und brauste mit laut aufgedrehten Boxen, aus denen ein Song von Eva Cassidy tönte, davon.
    Er ging zurück ins Haus. Rosa war immer noch in der Küche und sah aus dem Fenster hinaus auf den Garten, den ihr Vater jahrzehntelang gehegt und gepflegt hatte. Ihr Vater . Alex überlegte, ob er sie fragen sollte, wie es Pete ging. Doch er tat es – natürlich – nicht.
    Rosa drehte sich zu ihm um und stemmte die Hände in die Hüften – und Alex sah sie wieder vor sich, wie sie früher ausgesehen hatte, ein kleines, quirliges Mädchen mit strahlenden Augen und einem noch strahlenderen Lächeln. Damals hatte ihre Freundschaft etwas Magisches gehabt, von dem er jetzt allerdings nichts spürte. Sie war nichts weiter als eine hübsche, fremde Frau im leeren Haus seiner

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