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UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER

UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER

Titel: UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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gebügelt und sein graumeliertes Haar adrett gescheitelt. Außerdem hatte er sich seinen Schnurrbart fein säuberlich gestutzt.
    „Du siehst großartig aus, Paps“, sagte sie und wiederholte es in der Gebärdensprache.
    „In deinem Cabrio wird alles wieder durcheinandergeraten“, grummelte er.
    „Wir fahren nicht mit dem Cabrio. Es hat ja nur zwei Sitze.“
    „Das weiß ich.“ Er nahm seinen Hut von der Garderobe.
    „Ich habe mir den Camry von Vince geborgt.“
    Wenig später saßen sie am Flughafen auf einer Bank in der Ankunftshalle und blätterten nervös in Rosas kleinem Fotoalbum, das sie immer bei sich trug. Rob hatte ihnen jedes Jahr zu Weihnachten Bilder von seinen Kindern geschickt. Rosas Neffe, Joseph Peter Capoletti, hatte als kleiner Knirps wie ein Engel ausgesehen. Als Nachzügler war er der ganze Stolz seiner Eltern gewesen.
    Als er dann zwölf geworden war, waren die Fotos weniger geworden. Rob und Gloria waren beide befördert worden und hatten noch mehr gearbeitet als früher. Rosa erinnerte sich an Joeys schüchternes Lächeln, seine verträumten braunen Augen, die langen, dichten Wimpern und seine panische Angst vor Spinnen.
    Die Maschine aus Detroit, in die Joey in L. A. umgestiegen war, war mittlerweile gelandet, und eine riesige Menschenmasse strömte in die Halle. Rosa merkte, wie aufgeregt ihr Vater war, als er in der Menge nach seinem Enkel Ausschau hielt. Es gab jede Menge Geschäftsreisende mit leichtem Gepäck, Familien, die mit Buggys und Windelbeuteln kämpften, und viele Schüler und Urlauber. Sie beobachtete, wie sich ein junges Paar in die Arme fiel und alles um sich herum zu vergessen schien. Die Frau schloss selig die Augen.
    Als die Menge sich schließlich aufzulösen begann, schwante Rosa Böses. Sie las sich noch einmal Joeys transpazifische Flugroute durch und wandte sich dann an ihren Vater: „Bestimmt hat er die Maschine verpasst.“
    Paps saß einfach nur da, völlig reglos, und starrte auf die Glastür, aus der die Passagiere geströmt waren. Der Einzige, der noch übrig war, war ein schlaksiger, hochaufgeschossener Unbekannter mit pinkfarbenem Irokesen, schwarzer Brille und jeder Menge Piercings im Gesicht. Paps stieß leise ein paar italienische Flüche aus, und Rosa musste ihn anstoßen, damit er sich wieder einkriegte. Aber sie konnte ihrem Vater wahrlich keinen Vorwurf machen. Sein entzückender kleiner Enkel hatte sich in einen Fremden verwandelt.
    Rosa betete, dass ihr Neffe ihren entsetzten Gesichtsausdruck nicht gesehen hatte, und rief fröhlich: „Joey! Du bist ja mindestens dreißig Zentimeter gewachsen!“ Sie breitete die Arme aus. Er ließ sich umarmen, aber nur kurz und nicht mehr so wie früher, als er sich wie ein Äffchen an sie geklammert hatte, das sie nie wieder loslassen wollte.
    „Hey, Tante Rosa“, murmelte er mit gesenktem Kopf, als läge irgendetwas am Boden, das er verloren hatte. „Hey, Grandpa.“
    „Paps versteht dich nur, wenn er dir von den Lippen lesen kann“, erinnerte sie ihn.
    Joey hob den Kopf und nahm betont langsam seine Sonnenbrille ab. „Hiya, Grandpa.“
    Rosa war froh, dass ihr Vater den sarkastischen Ton in Joeys Stimme nicht hören konnte. Paps packte den Jungen bei den Schultern, stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm nach guter alter italienischer Tradition zwei knallende Küsse auf die Wangen. Dann sagte er: „Du siehst aus wie ein absoluter Freak.“
    Joey, der wohl wegen des uncoolen Küssens in der Öffentlichkeit knallrot geworden war, guckte ihn finster an. „Hast du ein Problem damit?“
    „Nicht wenn du dich nicht benimmst wie ein Freak. Los, holen wir dein Gepäck.“
    Joeys Gepäck bestand aus einer Army-Reisetasche, die an einigen Stellen mit Klebeband zusammengeflickt war. Himmel, Rob, dachte Rosa, hättest du dem Jungen nicht wenigstens eine vernünftige Tasche kaufen können?
    Auf dem Weg zum Auto befühlte Paps die Stacheln der Punkfrisur. „Ich wette, deine Eltern wissen nichts davon.“
    Joey wurde rot bis über beide Ohren. „Das ist richtig.“
    „Sie werden dir den Hintern versohlen, wenn sie dich so sehen.“
    „Das riskiere ich.“
    Rosa bewunderte ihn insgeheim dafür. „Ich bin froh, dass du da bist, Joey“, sagte sie. „Das wird ein toller Sommer.“

18. KAPITEL
    Alex hatte keine besonders große Lust aufs Einkaufen, doch Rosas Lasagne, von der er immer noch träumte, war längst aufgegessen. Wenn er den Sommer hier im Haus am Meer verbringen wollte, wo es nun mal keine

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