Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER

UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER

Titel: UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
Vom Netzwerk:
nicht.“
    „Spielt es denn keine Rolle, was ich will? Du weißt ja nicht einmal, ob ich nicht schon vergeben bin.“
    „Das bist du nicht. Ich habe mich schlau gemacht.“
    Sie zog ihren Arm weg. „Du hast Nachforschungen über mich angestellt?“
    „Nein, ich habe nur geblufft. Aber du hast mir ja jetzt indirekt mitgeteilt, was ich wissen wollte.“
    Oops . „Ich brauche weder dich noch sonst irgendjemanden. Mein Leben ist wunderbar, so wie es jetzt ist“, fauchte sie.
    Er erwiderte ihren wütenden Blick mit einem gelassenen Lächeln. „Hoffentlich tue ich nie etwas, was dich richtig wütend macht.“
    „Zu spät.“ Sie lachte bitter. „Das hast du schon. Als du nämlich damals zu mir gesagt hast, für uns gäbe es keine gemeinsame Zukunft. Das waren doch deine Worte, nicht wahr? Ich nehme an, das gilt immer noch, oder?“
    Sein Blick verriet ihr, dass er sich an dieses Gespräch noch sehr wohl erinnerte – anscheinend genauso gut wie sie selbst. Sie wussten beide noch, was er an jenem Abend gesagt hatte, als er sie für immer aus seinem Leben ausschloss.
    „Glaubst du nicht, dass es im Leben eine zweite Chance gibt, Rosa?“
    Sie antwortete nicht, sondern sah ihn einen Moment lang so prüfend an, wie er es vorhin mit ihr getan hatte. Es hatte eine Zeit gegeben, in der sie immer genau wusste, was gerade in seinem Kopf vorging und was sein Herz sich wünschte. Wo war bloß dieser intelligente, einsame, wunderbare Junge geblieben, der ihr so nahegestanden und ihr alle seine Träume und Wünsche anvertraut hatte – genauso wie sie ihm? Einen Moment lang glaubte sie, in den Augen dieses erwachsenen Mannes, der ihr gegenüberstand, den Jungen von früher zu erkennen, doch wahrscheinlich war es bloß das Sonnenlicht, das ihr einen Streich spielte.
    „Also?“, fragte er.
    „Du wirst langsam zu dünn“, stellte sie fest. Es stimmte wirklich. Sein Gesicht war schmal, und er hatte dunkle Schatten unter den Augen. Ganz offensichtlich sorgte er nicht besonders gut für sich – so ganz allein in dem großen Sommerhaus. Rosa versuchte sich vorzustellen, wie es ihm wohl mit seiner Trauer gehen mochte. Bestimmt dachte er viel darüber nach, was seine Mutter dazu getrieben hatte, sich das Leben zu nehmen. „Du solltest mehr essen.“
    „Du könntest mich aufpäppeln.“
    „Reserviere einen Tisch im ‚Celesta’s‘.“
    „Deine Freunde dort sind mir nicht besonders wohlgesonnen, glaube ich.“
    „Es gibt noch andere Restaurants in der Stadt“, sagte sie. „Du könntest auch selber kochen lernen. Wäre das kein interessantes Projekt?“
    Er schüttelte den Kopf und zeigte auf den Eimer in seinem Wagen. „Ich habe andere Projekte am Laufen.“
    „Warum streichst du das Haus selbst? Hättest du dir nicht jemanden holen können, der das macht?“
    „Schau mal vorbei, dann erkläre ich es dir.“
    Rosa merkte, dass einige Leute sie und Alex bereits neugierig anstarrten. „Ich muss los.“ Sie drehte sich um und flüchtete in den Frisiersalon. Alex würde sich nicht trauen, ihr dorthin nachzugehen.
    Sie hatte sich getäuscht. Kaum war sie eingetreten, hörte sie das Glöckchen über der Tür erneut bimmeln. Sie brauchte sich gar nicht umzudrehen, um zu wissen, dass er es war.
    „Sieh mal, Alex, das geht doch …“
    „Ich sehe alles“, sagte er grinsend, nahm seine Malermütze ab und grüßte freundlich in die Runde. Twyla und ihre Kundinnen guckten ihn verdutzt an. „Entschuldigen Sie die Störung, Ladies, aber ich versuche nur, ein Date zu vereinbaren …“
    „Aber ich habe doch schon gesagt, dass ich nicht will“, fauchte Rosa ihn an.
    „Sind Sie verrückt?“, fragte eine der Frauen, die jede Menge Folienstreifen im Haar hatte. „Der Mann möchte mit Ihnen ausgehen.“
    „Dann gehen Sie doch mit ihm aus“, antwortete Rosa.
    „Ich habe aber dich gefragt, Rosa“, sagte Alex. „Und das nicht zum ersten Mal.“
    „Dann weißt du mittlerweile ja, dass du bloß deine Zeit verschwendest. Ich werde meine Meinung nicht ändern.“
    Die Kappe vor die Brust gedrückt, stand er ganz still vor ihr, und sie dachte, dass sie nun endlich zu ihm durchgedrungen war. Für einen kurzen Moment fühlte sie so etwas wie Bedauern.
    Dann grinste er wieder, setzte die Kappe auf und ging zur Tür. „Doch, das wirst du, Süße“, sagte er so laut, dass alle es hören konnten. „Das wirst du ganz sicher.“

16. KAPITEL
    „Meine Güte, Alex …“ Gina Colombo war gerade aus ihrem Mietwagen ausgestiegen und

Weitere Kostenlose Bücher