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UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER

UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER

Titel: UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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vielen Jahren gerettet hatte, als sie mit der fürchterlichsten Frisur ihres Lebens zu ihr geflüchtet war. Seit jenem Tag war Twyla Rosas Friseurin.
    Auf dem Weg zum „Twisted Scissors“ fiel ihr ein großer Mann in Malerhosen, einem T-Shirt voller Farbkleckse und einer ebensolchen Kappe auf. Er schleppte gerade einen riesigen Eimer Farbe aus dem Baumarkt. Rosa blieb stehen. So eilig hatte sie es nun auch wieder nicht, dass sie sich diesen Anblick nicht gönnen durfte. Männer in Arbeitskleidung hatte sie immer schon ziemlich sexy gefunden.
    Sie begann gerade ernsthaft in Erwägung zu ziehen, ihre Wohnung neu streichen zu lassen, als sie erkannte, wen sie da gerade so fasziniert anstarrte. Als nämlich der Typ seinen Eimer in den Kofferraum eines Geländewagens hob, wusste sie plötzlich, dass dieser knackige Hintern nur einem einzigen Mann gehören konnte.
    Rosa zog den Kopf zwischen die Schultern und ging rasch weiter. Doch in ihrer schulterfreien türkisfarbenen Seidenrobe war sie keine gerade unauffällige Erscheinung, und als ein anerkennender Pfiff aus der Richtung des Wagens ertönte, wusste sie, dass sie gesehen worden war. Sie blieb stehen, damit er nicht noch einmal pfiff, denn einige Passanten begannen bereits, sie anzustarren. Er schloss die Heckklappe seines SUV und kam auf sie zu.
    „Hallo, Rosa.“ Alex sah sie von oben bis unten an. Zweimal. „Nettes Kleid.“
    Sein Blick war schuld daran, dass sie eine wohlige Gänsehaut bekam. Hoffentlich bemerkte er es nicht. „Vielen Dank, aber ich habe es ein bisschen eilig. Wenn du mich bitte entschuldigst …“ Sie wollte in Richtung Frisiersalon weitereilen.
    Er stellte sichihrin den Weg.„Ichhabeüberunser Gespräch nachgedacht … das von letzter Woche im Club.“
    Im Club . Wie das klang … „Ich habe es wirklich eilig.“
    „Es war mir ernst damit, dass ich dich gern wiedersehen möchte.“
    „Jetzt hast du mich ja gesehen.“ Sie breitete die Arme aus und sah ihn herausfordernd und selbstbewusst an – trotz ihrer unübersehbaren Gänsehaut, dem Brautjungfernkleid und dem Wissen, dass er Frauen kannte, die viel schöner waren als sie. In der Promi-Kolumne der „New York Times“ hatte sie gelegentlich Fotos von Alex und seinen Begleiterinnen gesehen. Er hatte immer einen ganz bestimmten Typ Frau an seiner Seite gehabt – blonde Töchter aus den reichen Familien Neuenglands, allesamt groß und so dünn wie ungekochte Spaghetti.
    Die Art und Weise, wie er Rosa gerade ansah, legte jedoch den Verdacht nahe, dass Alex doch nicht nur auf diesen einen Frauentyp fixiert war. Sie spürte seine Augen wie ein zartes Streicheln über ihre Lippen, dann ihren Hals entlang und schließlich über ihre Brüste wandern.
    „Das reicht mir nicht.“
    „Mehr kann ich dir nicht bieten.“ Sie versuchte, an ihm vorbeizugehen. „Ich muss jetzt weiter.“
    Er hielt sie sanft am Arm fest und zwang sie, ihn anzusehen. „Nicht so schnell.“
    Rosa hasste sich dafür, dass seine Berührung ihr durch und durch ging.
    „Das ist doch nicht zu viel verlangt“, sagte er. „Ich muss dich einfach wiedersehen.“
    Es ging – wie immer – um ihn und das, was er wollte. Nicht um ihre Bedürfnisse. Er hatte sich kein bisschen verändert. Rosa erinnerte sich daran, wie sehr sie sich damals nach ihm gesehnt hatte und wie unglücklich sie gewesen war, als er sie ohne eine Erklärung verließ. Zu ihrem Entsetzen waren all diese Gefühle plötzlich wieder sehr präsent. Sie überschwemmten sie regelrecht, und für einen Moment kam es ihr vor, als würde ihr der Boden unter den Füßen weggezogen.
    Wie war so etwas möglich?, fragte sie sich fassungslos. Wir haben uns doch verändert. Warum empfinde ich dann immer noch so viel für ihn?
    Eine neurolinguistische Programmierung, dachte sie. In einem Seminar in Kognitionswissenschaft hatte sie gelernt, dass durch ein bestimmtes Erlebnis in der Gegenwart vergangene Gefühle wieder aufleben konnten. Aber keine Wissenschaft der Welt konnte erklären, warum ihr verrücktes, dummes Herz eine derartige Macht über ihren gesunden Menschenverstand besaß. Lauf, Rosa, lauf, sagte sie sich und blieb doch wie angewurzelt vor ihm stehen. Wenn er sie nicht berührt hätte, wäre sie vielleicht in der Lage gewesen, einen klaren Gedanken zu fassen, aber so …
    „Lass mich los, Alex.“
    Er tat es nicht, sondern streichelte mit dem Daumen über ihre Armbeuge. Rosa merkte, wie sehr diese Berührung sie in Versuchung führte.
    „Ich will aber

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