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Und ewig seid ihr mein

Und ewig seid ihr mein

Titel: Und ewig seid ihr mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Rausch
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war?
    Sie hatte noch nicht mal Zeit gefunden, Lebensmittel einzukaufen. Eine gefrorene Pizza von der Tanke und eine Flasche Rotwein waren ihr mageres Abendessen.
    Sie schlurfte in den Gang zurück, löschte alle Lichter und hatte die Klinke der Schlafzimmertür schon in der Hand, als das Telefon läutete. Sie zögerte. Vielleicht war es wichtig, vielleicht war es das Wohnheim, wo ihre kleine Schwester Valerie untergebracht war. In der letzten Zeit kamen zu ihrem beruflichen Stress auch noch Nachrichten über den sich verschlechternden Gesundheitszustand Valeries hinzu. Die Beschwerden, die die Mukoviszidose auslöste, waren mittels Antibiotika kaum noch zu lindern. Eine Spenderlunge war längst beantragt. Michaelis hatte alle Hebel in Bewegung gesetzt. Bisher ohne Erfolg. Valerie blieben nur noch ein paar Jahre, bevor sie an ihrer eigenen Schleimproduktion zu ersticken drohte.
    Sie ging ins Wohnzimmer, schnappte sich den Hörer.
    «Ja?»
    «Spreche ich mit Frau Michaelis?», fragte eine Männerstimme zaghaft.
    Sie stutzte. Die Stimme kam ihr bekannt vor. Wo hatte sie sie schon mal gehört? «Das tun Sie. Was gibt es noch so spät?»
    «Sind Sie die Halterin eines blauen BMWs, der in der Virchowstraße 23 steht?»
    «Verdammt, ja. Was ist damit?» Böses ahnend ging sie zum Fenster, schob die Gardinen beiseite und blickte hinunter. Tatsächlich, ein Wagen hatte sich in die linke Tür ihres BMWs verkeilt.
    «Eine Nachbarin, die gerade ihren Hund spazieren führte, gab mir Ihre Nummer», sagte die Stimme kleinlaut.
    «Sind Sie in mein Auto gefahren?», fragte sie zornig.
    «Es tut mir Leid.»
    «Verdammt, der Wagen ist kein Jahr alt.»
    «Was sollen wir nun machen? Wollen Sie unbedingt die Polizei holen, oder können wir das nicht unter uns regeln?»
    «Die Polizei kommt noch früh genug», antwortete sie. «Ich komme runter und schau mir das an.» Sie klickte das Telefonat weg und nahm ihr Handy. Am Schreibtisch stand die Schublade halb offen. Der Lederriemen ihres Pistolenhalfters schaute hervor. Sie überlegte kurz, ließ es aber dann doch bleiben. Einen Verkehrsunfall regelt man nicht mit der Waffe, sagte sie sich.
    Im Bademantel auf der Straße angekommen, ging sie schnurstracks auf die beiden Autos zu. Der fremde Wagen war eine Art Kleinbus, der mit der Schnauze leicht versetzt an der linken Seite des BMWs klebte. Sie beugte sich über die Stelle, wo die Autos sich berührt hatten. Gott sei Dank keine Delle. Ein wenig könnte der Lack beschädigt sein. Doch in der Dunkelheit konnte sie keine Details erkennen.
    Erleichtert wandte sie sich der Fahrerkabine des Kleinbusses zu. Sie klopfte gegen die Scheibe. «Hallo. Steigen Sie bitte aus.»
    Nichts geschah. Wieder klopfte sie. Keine Reaktion.
    «Hallo, wo sind Sie?», rief sie und drehte sich um. Keine Spur. Dann ging sie um den Wagen herum ans Heck. Durch das Fenster schaute sie ins Innere des Wagens, konnte aber nichts erkennen.
    Es dauerte eine Sekunde, bis ihr etwas auffiel. Kleinbus. Van. Dunkel.
    In dieser Zeit wurde die Tür aufgestoßen, sie stolperte zurück. Sie sah ein Gesicht, den Bruchteil einer Sekunde.Ihre Augen öffneten sich weit, ein Fuß setzte zur Flucht an.
    «Lev   …»
    Der Faustschlag traf sie hart. Sie taumelte, hörte ein Knacken und spürte, wie das Blut durch die enge Nasenöffnung nach draußen schoss. Der zweite Schlag traf sie in den Bauch. Sie konnte nicht mehr atmen und kippte nach vorne über, direkt in die Arme des Angreifers.
    Er zog sie schnell über die Heckklappe ins Innere. Kurz darauf startete der Motor. Leise und ohne Aufsehen zu erregen, verschwand er im Dunkel hinter der nächsten Straßenbiegung.

18
    Guter, alter Thijs, erinnerte sich Jan.
    An jenem Abend vor drei Jahren hatte er zum ersten Mal, unter der Aufsicht von Thijs, seine Familie aufstellen dürfen. Die Gruppe bestand aus acht Leuten, fünf Männern und drei Frauen. Frank war einer von ihnen. Der Raum, in dem sie sich versammelt hatten, war bis auf einen Tisch und ein paar Stühle leer. Nichts sollte die Aufmerksamkeit mindern.
    Thijs stellte sich vor die Gruppe. «Frank ist neu in der Gruppe. Er wird uns heute seine Familie präsentieren.»
    Ein vorlauter Teilnehmer unterbrach. «Was ist sein Problem?»
    «Ich weiß es nicht, und ich will es auch gar nicht wissen. Genauso wie ihr wäre ich voreingenommen, wenn ich es wüsste. Damit die Aufstellung funktioniert, ist die Unkenntnis über seine Geschichte Voraussetzung. Das Einzige,das wir wissen müssen, ist, ob

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