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Und ewig währt die Hölle (German Edition)

Und ewig währt die Hölle (German Edition)

Titel: Und ewig währt die Hölle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjetil Try
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prüfen.»
    Lykke nickte leicht. Die Puzzleteile begannen sich ineinanderzufügen. Die Indizien gegen den guten Gusev wurden immer erdrückender.
    «Gusev kannte Nadija und Lakshmi», fasste er zusammen, «aber das gilt auch für sehr viele andere, die in seinem Billardlokal gearbeitet haben oder dort Gäste waren. Es ist zu früh, den Blick darauf zu beschränken. Haltet die Augen in alle Richtungen offen.»
    «Was ist mit Fadil, Nadijas Bruder?»
    «Eben.»
    Lykke betrachtete Kuvås mit so etwas wie aufkeimendem Respekt. «Warum hat Nadija zweimal versucht, ihren Bruder anzurufen, den sie nach Angaben von Kvamme seit fünfzehn Jahren nicht mehr gesehen hatte? Unmittelbar bevor sie getötet wurde? Denkt nach!» Lykke sprach ungewohnt laut. «Sie hat nicht mehr mit ihrem Bruder gesprochen, seit sie Mitte zwanzig war. Warum jetzt? Beantwortet mir das!»
    «Sie könnte etwas gesehen haben, das mit ihrem Bruder zusammenhing», kam es von Ted Eriksen.
    «Wie zum Teufel kommst du denn auf die Idee?» Lykke gab sich keine Mühe, den beißenden Spott zu kaschieren.
    Sein Blick schweifte über den Tisch. «Wir betreiben die Suche nach Fadil in Bosnien weiter.» Bei Kuvås hielt er inne. «Vielleicht kannst du deine Freunde bei Kripos einspannen?»
    «Sicher.»
    «Was Neues über die beiden Neonazis aus Göteborg?»
    Lasse Viker fuhr sich durch die wirre Haartolle.
    «Haben beide ein wasserdichtes Alibi. Der eine war in Brasilien, der andere zusammen mit einem Dutzend Zeugen bei einer Theatervorstellung in Malmö.»
    «Dann brauchen wir auf die wenigstens keine Energie mehr zu verschwenden. Hast du ein paar gute Tipps von den ‹Lasermann›-Fahndern in Malmö erhalten?»
    Viker schüttelte den Kopf.
    «Keine besonders originellen. Sie haben gesagt: ‹Haltet die Augen in alle Richtungen offen.›»
    Lykke stand auf.
    «Vielleicht sind die Schweden doch nicht so dumm.» Er zwinkerte Parisa zu. «Also dann, an die Arbeit. Kuvås übernimmt Lakshmis Bruder, Sadegh die Geschäftsführerin, Viker und ich kümmern uns um Gusev. Wir werden Siri Røymark Fotos zeigen, vielleicht erkennt sie ihn wieder. Eriksen, du gehst noch einmal alle Videos aus den Geschäften durch. Jetzt weißt du ja, nach wem du Ausschau halten musst.»
    Lykke überhörte das Aufstöhnen des jungen Ermittlers und drehte sich zu Parisa um.
    «Noch irgendwas über Pay?»
    Sie schüttelte den Kopf.
    «Ruf die Bewacher zurück. Wir müssen jetzt los.»
    Parisa Sadegh sah ihn fragend an.
    «Wohin?»
    «Zur Beisetzung von Nadija Hadzic.»

[zur Inhaltsübersicht]
    Kapitel 48
    Lykke nahm das Faltblatt des Bestatters entgegen, zeigte seinen Dienstausweis vor und wandte sich der Treppe zu, die zur abgesperrten Galerie hinaufführte.
    «Bessere Übersicht von da oben», murmelte er und zupfte Parisa diskret am Ärmel.
    Sie ließen sich vorsichtig in der ersten Bankreihe nieder und blickten über die Brüstung. Die große Kapelle war knapp halb voll.
    «Ich dachte, Nadija war Muslimin», flüsterte Parisa.
    «Konvertiert, vielleicht?» Lykke spähte konzentriert hinunter auf die dünnbesetzten Bankreihen.
    «Muslime konvertieren eher selten …» Parisa wurde von der Orgel unterbrochen, die plötzlich hinter ihnen zum Leben erwachte.
    Lykke entdeckte den silbergrauen Hinterkopf von Gisle Kvamme vorn in der ersten Reihe. Neben ihm saß Nora, ganz in sich zusammengesunken. Selbst aus dieser Entfernung konnte Lykke sehen, wie der kleine Körper geschüttelt wurde. Er musste an Ida denken und spürte einen Druck in der Brust.
    Langsam ließ er den Blick durch die Kapelle schweifen. Er wusste nicht, wonach er Ausschau hielt, aber er rechnete damit, dass er es erkennen würde, wenn er es sah.
    Die Orgel spielte die letzten Töne des Air von Bach, und eine Pastorin trat an den Sarg. Lykke erhob sich, gab Parisa ein Zeichen, dass sie sitzen bleiben sollte, und bewegte sich langsam auf den linken Flügel der u-förmigen Galerie hinaus. Die meisten Trauergäste waren junge Norweger. Vermutlich Mitarbeiter der Werbeagentur.
    Lykke blieb stehen und starrte hinunter auf den weißen Sarg. In zwei Tagen muss ich zur Beisetzung von Darre, dachte er. Am Vortag hatte er eine Anfrage von Breiby auf dem Tisch gehabt. Ob er als Darres direkter Vorgesetzter eine kurze Rede halten könne. Lykke hatte keine Ahnung, was er sagen sollte.
    Er erkannte den Barkeeper aus Gusevs Pub in der letzten Bank. Wie hatte Parisa ihn noch genannt? Einen ziemlichen Volltrottel?
    Die Pastorin beendete ihre

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