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Und führe uns nicht in Versuchung: Kriminalroman (German Edition)

Und führe uns nicht in Versuchung: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Und führe uns nicht in Versuchung: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Hanika
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Anneliese. »Die mögen die gar nicht essen. Aber sagen will ich auch nix. Wenn sie halt so gern was herschenkt.«
    »Da konnten sie natürlich unmöglich das Häusl verkaufen«, sagte ich. »Wo sollte sie denn sonst den ganzen Kaffee hintun.«
    Anneliese verdrehte die Augen.
    Als ich Anneliese vor ihrem Haus rausließ, hörten wir beide schon Kindergebrüll.
    »Wir könnten noch bei ihren Mails gucken«, schlug Anneliese vor. »Marlis war bei GMX.«
    »Und hatte ein Passwort«, sagte ich frustriert.
    Anneliese grinste. »Ich glaub, ich weiß ihr Passwort. Sie hat mal gesagt, ihr Passwort sei …« Sie senkte die Stimme. »Der Name von, du weißt schon.«
    Ich wusste nicht.
    »Na ja, von seinem Pipimann.«
    »Der hatte einen eigenen Namen?«, fragte ich fassungslos. »Und wie, bitte schön?«
    »Big Gumola.«
    Oh. Wow. Gumola. Was sollte denn das sein.
    »Guten-Morgen-Latte«, grinste Anneliese.
    »Na denn«, sagte ich. »Übergib dich nicht gleich wieder.«
    Sie zwinkerte mir nur zu.
    Bevor ich mich weiter darüber ärgern konnte, dass Anneliese nicht früher an den E-Mail-Account von Marlis gedacht hatte, vibrierte mein Handy in der Handtasche.
    Es war Max. Ich legte den ersten Gang ein und fuhr los.
    »Wo bist du denn gerade? Maarten ist bei deiner Großmutter, und du läufst alleine durch die Gegend?«, fragte er.
    »Ich habe meine Weste an«, sagte ich und gab Gas.
    »Du weißt schon, dass du das nicht darfst? Telefonieren und Auto fahren?«, wollte er wissen.
    Ich fuhr trotzdem weiter.
    »Dann ruf halt nicht an«, schlug ich vor. »Ich muss jetzt weiter, nicht, dass ich erschossen werde.«
    »Also, die Sache mit dem Metzger und dem Friedhof ist jetzt geklärt. Wenn du willst, komm doch einfach bei mir vorbei, und ich erzähl dir alles.
    »Später«, sagte ich. Anscheinend hatte er die Sache mit Marlis’ Handy noch nicht herausbekommen.
    »Kein Interesse, die Frau«, moserte er ein wenig herum.
    Ich musste jetzt dringend nach Hause, diese blöde Schutzweste war echt die Pest.
    »Ich kann dich auch festnehmen lassen, wegen uneinsichtigen Telefonierens am Steuer«, schlug er vor.
    »Schmarrn.«
    »Ich bin ein Verhörprofi«, erläuterte er mir. »Ich häng mich da voll rein in so ein Verhör.«
    Ich konnte nicht verhindern, dass ich plötzlich ein breites Grinsen im Gesicht hatte, gab aber nur ein großmütterliches Tststs von mir.
    »Ach was«, ärgerte ich ihn. »Kann ich mir gar nicht vorstellen.«
    »Pass nur auf, ich habe dich gleich geortet«, hörte ich seine Stimme verführerisch dicht an meinem Ohr.
    Ich bremste vor unserem Garten.
    »Zu spät«, informierte ich ihn. »Ich bin da. Und jetzt erzähl schon.«
    »Bis später«, sagte er und drückte das Gespräch weg.
    Männer.
    Als ich nach Hause kam, lief gerade lautstark der Fernseher, und Großmutter und Maarten saßen einträchtig davor. Maartens Gesichtsfarbe war noch immer sehr ungesund, was aber auch daran liegen konnte, dass sie sich gerade »Rosen in Tirol« ansahen, mit dem von meiner Großmutter innig geliebten Jopie. Dafür ließ sie sich auch gerne mal von giftigen Fernsehwellen bestrahlen.
    »Was hast du denn gemacht?«, fragte mich Großmutter, während sich beide Hunde auf den Futternapf stürzten und sich dann ein Weilchen als Knäuel vor meinen Füßen verbissen. Irgendwie war ich zu alt für solche Turbulenzen. Vielleicht wurde auch zu oft auf mich geschossen. Aber im Moment hätte ich am liebsten beide Hunde erschlagen und Maarten dazu.
    »Der alte Schaller, der schnallt sich sein Bein ab und steigt dann in den Bäumen rum«, erzählte ich stattdessen und trat einen Schritt zurück. Ich würde beide Hunde zum Tierarzt bringen und wahlweise einschläfern, kastrieren oder mit Beruhigungsmitteln vollstopfen lassen. Ich zog mir ein kleines Ästchen aus den Haaren und warf es in den Müll.
    Großmutter stand auf und schüttelte den Kopf, mit einem Auge beim Fernseher. Maarten sah etwas gequält aus.
    »Das ist doch ein Quatsch«, schlug ich vor und öffnete die Besteckschublade. Dort hatte ich auch die Wasserpistole versteckt. Die beiden Hunde beendeten abrupt ihre Beißerei, meiner verzog sich unter den Tisch, und Resis Hund suchte Schutz bei Maarten.
    Großmutter seufzte einmal tief. »Natürlich macht der des so. Ja, meinst du, du kannst mit einem Holzbein im Baum rumkraxeln?«, rügte sie mich und drückte mir das Brot in die Hand, damit ich Scheiben abschnitt. »Da haut’s dich doch strecktalängs runter.«
    Auch wieder wahr.
    »Der

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