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Und fürchtet keine Finsternis

Und fürchtet keine Finsternis

Titel: Und fürchtet keine Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe & Jack Haldeman
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hatte. Zum einen sprach jeder Englisch. Es war nicht überfüllt oder schmutzig, und man konnte die Salzluft von überall in der Stadt aus riechen.
    Die »Haifisch-Shows« wurden von einer Organisation namens Underseas Entertainments, Inc. gemanagt. Sie befand sich in einem Wolkenkratzer direkt vor der Küste, einem altmodischen Gebäude halb unter der Wasserlinie. Wir sahen unseren ersten Hai, während wir auf einem überdachten Bürgersteig, der den Wolkenkratzer mit dem Land verband, über das Wasser glitten.
    »Da ist einer«, sagte Pancho und deutete nach links.
    Er schwamm unter der Oberfläche dahin, wobei eine Finne aus dem Wasser ragte. Er war grau und sah ledrig aus und war nur ein bißchen kleiner als ich. Ganz schön groß für einen Fisch.
    »Gab eine hübsche Mahlzeit ab«, sagte ich mit einem nervösen Lachen.
    »Du oder er?« fragte Pancho. Wir starrten beide auf die Finne, die glatt das Wasser durchteilte. Ich antwortete ihm nicht.
    Da ich vorher angerufen und einen Termin festgemacht hatte, wurden wir schon erwartet. Ein junger Mann am Empfangstisch hieß uns, mit dem Lift in die »Minus zwei«- Ebene zu fahren, zwei Stockwerke unter der Wasserlinie.
    Als wir aus dem Lift traten, fanden wir uns vor einer durchsichtigen Wand wieder. Sie schreckte uns auf; wir blieben beide abrupt stehen und starrten. Ich versuchte nicht einmal, die Haie auf der anderen Seite des Plastiks zu zählen. Die meisten von ihnen waren ungefähr einen Meter lang, manche ein bißchen weniger. Aber es gab auch fünf oder sechs von der Größe desjenigen, den wir oben gesehen hatten, und sie alle sahen hungrig aus.
    Das Seltsame an diesen Haien war, daß sie sich ständig in Bewegung befanden; sie hielten nie an, sie ruhten nie aus. Es ließ sie weniger wie Fische wirken, mehr wie irgendeine stromlinienförmige Freßmaschine. Auf Springworld hatte ich Stunden damit zugebracht, Fische zu beobachten, aber alle Fische, die ich jemals gesehen hatte, verbrachten einen Gutteil ihrer Zeit damit, einfach nur mit umherwedelnden Kiemen an einem Platz zu treiben, als würden sie ausruhen oder nachdenken. Diese Geschöpfe schnellten und wanden sich ununterbrochen, als würden sie dauernd nach etwas suchen. Vielleicht nach dein Mittagessen. Sie besaßen eine schreckliche Art von Schönheit, eine Mischung aus Anmut und Bösartigkeit - die großen, unerschrockenen Augen, das riesige Halbmondmaul. Einer schwamm mit teilweise geöffnetem Maul vorbei; es war voller bedrohlich aussehender, dreieckiger Zähne.
    »Das ist schon ein Anblick - was, Jungs?« Ich drehte mich um, erschrocken. Es war der Mann, mit dem ich am Phon gesprochen hatte; ich erkannte seine schreiend blutrote Tunika. Mr. DeLavore.
    »Sie müssen Mr. Bok sein.« Er ergriff meine Hand mit seiner winzigen und schüttelte sie auf und nieder. Er wandte sich Pancho zu. »Und ... äh ...«
    »Señor Bolivar«, sagte Pancho.
    »Gut, gut.« DeLavore ließ Panchos Hand die gleiche Behandlung zuteil werden, während er sich vorstellte. »Sie müssen Mr. Boks Partner sein. Wenn Sie beide mir bitte folgen.«
    Wir folgten ihm durch eine Tür, einen Korridor entlang zu einer weiteren Tür, diese mit seinem Namen darauf. Wir schritten durch ein leeres Vorzimmer in ein Plüschbüro.
    »Setzen Sie sich, bitte, setzen Sie sich.« Er stand hinter seinem Schreibtisch, während Pancho in einen tiefen Sessel sank. Ich ließ mich vorsichtig auf der Lehne eines anderen nieder, und sie brach nicht.
    Er machte es sich hinter seinem Schreibtisch bequem und legte die Finger zu einem Dach zusammen, musterte es einen langen Augenblick. Eine unerwartete Furche erschien auf seiner glatten Stirn, und er räusperte sich.
    »Mein Geschäft ist es nicht, Leute davon abzubringen, sich unserem Haifisch-Showteam anzuschließen. Aber bevor jemand unterschreibt, muß ich sichergehen, daß ... daß er ganz genau weiß, auf was er sich da einläßt.«
    »Ich weiß, daß es gefährlich ist«, sagte ich. Ein Versuch, ihm behilflich zu sein.
    »Aber Sie sind ein Außenweltler. Sie sind beide Außenweltler. Haben Sie jemals eine Haifisch-Show gesehen?« Wir hatten natürlich nicht.
    »Ich vermute nein. Unsere Außenwelt-Konzession erstreckt sich nur auf einen Planeten außerhalb des Erdsystems. Und keiner von Ihnen ist offensichtlich ein Höller.
    Gegen Haifische zu kämpfen, nun ... hier.« Er nahm zwei Gegenstände aus einer Schublade und legte sie auf seinen Schreibtisch. Waffen. »Sie haben sicher schon Vibrokeulen

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