Und fürchtet keine Finsternis
schnell bewegte. Etwas aus dem Nichts traf hart mein linkes Schienbein. Ich verlor die Balance, wankte. Ein Spieß kam auf mich herabgesaust, und ich schlug ihn gerade noch rechtzeitig zur Seite.
»Nimm das«, sagte Markos, und ein weiterer ihrer Spießträger fiel. Der Höller grinste, obwohl die Seite seines Kopfes ganz blutig war und es so aussah, als hätte er ein paar Zähne verloren. Es stand jetzt sechs von ihnen gegen vier von uns, und es sah so aus, als wären wir im Vorteil.
Dieses Mal griffen sie den Höller an. Jedenfalls sah es zuerst so aus. Ich bemerkte den Bolomann nicht, bis er sich zur anderen Seite gearbeitet hatte und Pancho am Bein erwischte.
»Carl«, rief er. Er wurde aus der Formation gezerrt.
Wir wechselten den Platz, um zu versuchen, ihm etwas Schutz zu geben, aber die anderen waren ganz wild auf uns. B'oosa schickte ihren anderen Bolospieler mit einem schnellen Stoß ans Kinn auf die Knie. Ein sanfter Klaps auf die Seite seines Kopfes ließ ihn stürzen. Der Kampfrichter hätte jetzt die Zeit anhalten müssen. Er tat es nicht.
Ihr Keulenmann hatte sich an Pancho herangemacht, walkte ihn richtig durch. Wo war dieser Kampfrichter? Alles, was Pancho tun konnte, war, sein Gesicht zu schützen. Der Keulenmann konnte sehen, daß wir nicht imstande sein würden, zu ihm herüberzukommen, und er nahm sich Zeit; offenbar hatte er seinen Spaß. Ich hörte etwas brechen - Rippen vielleicht oder ein Handgelenk. Pancho litt wirklich und wäre gefallen, wenn der Erdling von ihm abgelassen hätte. So aber hielt der Keulenmann ihn aufrecht und schlug ihn zusammen, bis ein Spießträger sich heranarbeitete. Der Spießträger erwischte Pancho im Magen und hob in von den Füßen. Beim Rückschwung erwischte er ihn übers Genick. Pancho ging schwer zu Boden und rührte sich nicht mehr.
Dann hielt der Kampfrichter die Zeit an.
Ich war wütend. Pancho war offensichtlich kampfunfähig gewesen, bevor der Spießträger dazugekommen war. Ich wollte protestieren, aber B'oosa und der Höller hielten mich zurück.
»Erinnerst du dich an das Armdrücken?« fragte Markos.
Ich nickte. »Genauso. Es gibt keine wirklichen Regeln. Man muß es nur tun.«
Noch fünf Minuten. Sie hatten uns, fünf gegen drei. Diesmal warfen sie alles gegen mich. Vermutlich glaubten sie, ich sei das schwächste Glied. Ich parierte die Bolo zweimal, ihre Spießträger hielten mich ganz schön auf Trab. Aber B'oosa hatte mich gut ausgebildet. Ich hielt stand. Aber ich sah wohl den Erdling mit der Vibrokeule nicht.
»Springer! Paß auf den Schmuck auf!« Plötzlich spürte ich, wie ein Ellenbogen mich zur Seite stieß. Es war der Höller, der sich zwischen mich und den Erdling warf. Dann wickelte sich die Bolo völlig um meinen Spieß, der andere Spießträger kam rasch herein, und in der Verwirrung wurden wir irgendwie getrennt. B'oosa und ich waren immer noch Rücken an Rücken, aber der Höller stand ganz allein, vornübergebeugt, dem Erdling gegenüber, Vibrokeule gegen Vibrokeule.
In einem Vibrokeulenkampf Mann gegen Mann zwischen zwei fähigen Gegnern scheint nicht viel an Aktion zu passieren, aber da täuscht man sich. Alles ist Stellungsspiel. Sie umkreisen einander, machen kleine Ausfallbewegungen, mit denen sie versuchen, den anderen aus der Balance zu bringen, ihn zu einer Handlungsweise zu verleiten, die ihn auf die Verliererstraße geraten läßt. So geht es meist eine ganze Weile, und dann kommt ein schneller Schlag durch die Verteidigung des Gegners. Der Erdling war gut, aber Markos war besser. Er machte eine komplizierte Bewegung und klapste den Erdling wie beiläufig, so daß dieser zu Boden ging. Der Kampfrichter hätte jetzt die Zeit anhalten müssen, aber er tat es nicht.
Einer der Spießträger und ein Keulenmann hatten Markos eingekreist. Der Spießträger schlenzte ihm die Vibrokeule aus der Hand. Wir versuchten hinüberzugelangen, um ihm zu helfen, aber die Bolo hatte mich am Bein erwischt. Ich versuchte, mich zu entwirren, und ihr anderer Spießträger prügelte auf meine Schultern ein.
Ohne eine Waffe hatte der Höller nicht die geringste Chance. Sie hätten es schnell und leicht beenden können, aber das taten sie nicht. Der Keuler rückte ihm zu Leibe und schlug den Höller bewußtlos. Stellte ihn für den Spießträger hin, der ihn hart am Nacken erwischte, zweimal, dreimal, viermal. Der Menge gefiel es.
»Er ist k. o.«, schrie ich. »Er ist k. o.«
Etwas knackte im Genick des Höllers, und sein Köpf
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