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Und fürchtet keine Finsternis

Und fürchtet keine Finsternis

Titel: Und fürchtet keine Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe & Jack Haldeman
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Seele selbst, lockte mich, versuchte mich zu zerstören. Die Tür glitt auf. Mit einem letzten verzweifelten Schritt trat ich hinein, Pancho hinter mir herschleifend.
    Die Tür glitt zu, und das Lied verstummte. Doch obwohl das Lied nicht länger gesungen wurde, hallte es immer noch mit unglaublicher Intensität in meinem Geist wider.
    Pancho setzte sich einfach auf den Boden, Verzweiflung in den Augen. Wir saßen einen Augenblick lang da wie in Schalen, betäubt von dem, was wir erlebt hatten, unsere Gefühle dicht um uns wickelnd. Der Schlitten war immer noch da.
    Wir bestiegen ihn schweigend und fuhren zurück zum Schlafraum, ohne ein Wort zu sprechen.
    Alegrias Aufregung half, die überwältigende Verzweiflung zu vertreiben, die Pancho und ich fühlten. Sie und B'oosa waren in einem Sektor gewesen, der von schmetterlingsähnlichen Geschöpfen mit Stimmen bewohnt wurde, die wie Glocken klingelten oder wie Glockenspiele läuteten, je nach Sprecher und Gefühl. Ihre Welt war leicht und luftig, ihre Struktur unglaublich zerbrechlich aussehend und doch fester als Permastahl. Sogar B'oosa hatte seine reservierte Haltung fallengelassen. Es hatte ihn sichtlich beeindruckt.
    Pancho und ich fragten Führer über den zweiten Sektor aus, den wir besucht hatten, den, der uns so aus dem Gleichgewicht gebracht hatte.
    »Das ist das Reich des Talubar. Hat euch euer Aufenthalt dort gefallen?«
    »Nein«, sagte ich. »Es war deprimierend. Beängstigend.« Ich erklärte den anderen, was wir gesehen hatten, wie es uns mitgenommen hatte.
    »Das ist die Reaktion, die die meisten Lebensformen in diesem Sektor zeigen«, sagte Führer. »Er wird von einem einzelnen Talubar bewohnt, dem letzten Vertreter seiner
    Rasse. Ein Lebenserhaltungssystem hält seine Existenz in einer solchen Weise aufrecht, daß er wahrscheinlich noch mehrere Jahrhunderte lang nicht sterben wird. Er neigt dazu, recht melancholisch zu sein. Das wird durch die Tatsache verschlimmert, daß er ein ausstrahlender Empath ist. Viele Besucher auf dieser Ebene haben Selbstmord begangen.« Er bedeckte sein Gesicht und pfiff wieder. »Sie sind sehr lächerlich, wenn sie wie die Tiere handeln.«
    »Mir kam es alles andere als lächerlich vor«, sagte ich. »Es war eine überwältigende Erfahrung.«
    »Euch Menschen fehlt ein fein ausgebildeter Sinn für Humor. Aber macht euch nichts daraus, das ist typisch für die jüngeren, primitiveren Rassen.«
    Ich hatte ein paar Fragen über eine Rasse, die angesichts von Tod und Traurigkeit kichert, aber ich behielt sie für mich. Miko fing an, von einem Ort zu erzählen, wo er gewesen war, eine kalte Welt aus Eis und Schneematsch. Er berichtete uns gerade von den Wesen, die dort lebten, als mir plötzlich etwas auffiel.
    Dekan M'Bisa fehlte!
    Miko redete so, als seien er und Führer die ganze Zeit allein gewesen. Ich wußte mit Sicherheit, daß der Dekan mit ihnen gefahren war. Ich unterbrach Miko bei der ersten Gelegenheit, die sich mir bot.
    »Wo ist der Dekan, Miko?« fragte ich. »Ist er nicht mit dir zurückgekommen?«
    Miko sah mich mit einem seltsamen Ausdruck auf dem Gesicht an. »Er ist nicht mit mir zurückgekommen, ich dachte, er sei mit euch gefahren.«
    Ich blickte Pancho an. Er starrte auf Miko, als könne er nicht glauben, was er hörte.
    B'oosa meldete sich zu Wort. »Wir haben alle gesehen, wie er mit dir und Führer wegging. Was ist passiert?«
    Miko wirkte verwirrt. »Ich ... ich erinnere mich nicht«, sagte er. »Ich bin mir nicht sicher. Ich glaube, er war anfangs bei uns, so viel ich weiß. Ich meine mich zu erinnern, daß er einen Teil der Zeit dabei war und während der restlichen Zeit nicht. Vielleicht ist er alleine irgendwo hingegangen. Ich dachte eben, er wäre losgezogen, um euch beide zu suchen, oder er hätte etwas anderes zu erledigen. Er mußte aus irgendeinem Grund weg, warum genau, habe ich vergessen. Aber es muß ein guter Grund gewesen sein, weil es mir selbstverständlich vorkam, daß er nicht da war. Ich habe mir bis gerade eben keinerlei Gedanken über seine Abwesenheit gemacht.«
    B'oosa wandte sich an den Linguisten. »Wo ist der Dekan?« fragte er.
    »Ich kann euch keine Dinge verraten, die ihr selber herausfinden solltet«, sagte Führer.
    »Er ist mit euch weggefahren, richtig?« fragte ich ihn.
    »Ja.«
    »Ist er auch mit euch zurückgekommen?«
    »Nein.«
    »Dann muß er irgendwo unterwegs weggegangen sein«, sagte ich.
    »Das ist eine vernünftige Annahme.«
    »Wo?«
    »Vielleicht weiß

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