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Und hinter dir die Finsternis

Und hinter dir die Finsternis

Titel: Und hinter dir die Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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du hast dir das gut überlegt. Carrington schleppt ganz schön viel Ballast mit sich herum.«
    Glenns Nachricht auf dem Band klang genau so, wie ich es von ihm erwartet hätte – besorgt und Unterstützung anbietend: »Kay, es tut mir furchtbar leid, das mit Peter zu hören. Nicht unbedingt das, was man sich zu Beginn einer Ehe wünscht. Ich weiß, dass du schon allein zurechtkommst, aber trotzdem, wenn ich dir irgendwie helfen kann, dann lass es mich wissen.«
    Es tat gut, Glenns Stimme zu hören, und ich dachte daran, wie gern wir zusammen ins Theater gegangen waren und dass wir – er, Peter und ich – vielleicht eines Tages zusammen essen gehen und anschließend eine Vorstellung besuchen könnten. Doch dann fiel mir ein, dass es gar keine Abende mehr geben würde, an denen Peter abends ausgehen könnte, es sei denn, er würde freigesprochen werden. Und das gilt dann ebenso für mich, wurde mir plötzlich klar, denn ich war mir in diesem Augenblick gewiss, dass ich Peter niemals an den Abenden allein lassen würde.
    Ich suchte ein paar Kleider aus dem Schrank zusammen und legte sie auf das Bett. Fast alle stammten von billigen Einkaufsketten. Undenkbar, dass man Elaine jemals in so etwas ertappen würde, kam mir in den Sinn. Auf unserer Hochzeitsreise hatte Peter mir eine Platinum Card von American Express geschenkt. »Jetzt kannst du einkaufen bis zum Umfallen«, hatte er lächelnd dazu gesagt.
    Zu meiner eigenen Überraschung brach ich in Tränen aus. Ich wollte keine Schränke voller Kleider. Hätte es in meiner
Macht gestanden, ich hätte das gesamte Geld der Carringtons hergegeben, wenn Peter im Gegenzug von jeder Schuld am Tod von Susan und Grace freigesprochen worden wäre. Ich hätte mir sogar gewünscht, dass er mit mir in diese Wohnung ziehen könnte und sich einschränken müsste, um sein Studiendarlehen abzubezahlen, so wie Glenn das tun musste. Alles hätte ich in Kauf genommen, wenn unser Leben dadurch einfacher geworden wäre.
    Ich wischte mir die Tränen fort und ging zur Kommode, um die Fotos einzupacken. Auf dem einen waren meine Eltern mit mir im Krankenhaus nach meiner Geburt zu sehen. Glücklich strahlten sie in die Kamera. Ich war in eine Decke gewickelt, ein Neugeborenes mit zerknautschtem Gesicht, das zu ihnen aufschaute. Meine Mutter sah sehr jung und sehr hübsch aus, ihre offenen Haare waren über das Kissen ausgebreitet. Mein Vater war damals zweiunddreißig, immer noch jungenhaft gut aussehend, und aus den Augen blitzte ein wenig der Schalk. Sie schienen noch ein ganzes Leben vor sich zu haben, und in Wirklichkeit hatte sie nur noch zwei Wochen zu leben, bevor die Embolie sie uns für immer nahm.
    Als ich von den Umständen ihres Todes erfuhr und dass ich noch an ihrer Brust lag, als mein Vater sie gefunden hatte, war ich ungefähr zwölf Jahre alt. Ich erinnere mich, dass ich meine Lippen schürzte und mir versuchte vorzustellen, wie es gewesen sein musste, von ihr gestillt zu werden.
    Ich hatte Peter das Bild aus dem Krankenhaus gezeigt, als er das erste Mal hier war, und er hatte dazu gesagt: »Ich hoffe, dass wir eines Tages auch solche Fotos von uns machen können, Kay.«
    Darauf hatte er das Bild meines Vaters in die Hand genommen, das kurze Zeit, bevor er mit dem Auto an diesen entlegenen Winkel fuhr und im Hudson verschwand, aufgenommen worden war. »Ich erinnere mich sehr gut an deinen Vater, Kay«, hatte Peter gesagt. »Ich habe mich sehr
dafür interessiert, warum und wie er die Pflanzen aussuchte. Wir hatten einige interessante Gespräche darüber.«
    Immer noch mit feuchten Augen ging ich zum Kaminsims, um auch dieses Foto mitzunehmen.
    Am Abend stellte ich mit Peters Einwilligung das Lieblingsfoto seiner Mutter und eines, auf dem er als Kind zusammen mit seinen Eltern abgebildet war, auf den Kaminsims im Salon unserer Schlafzimmersuite. Danach stellte ich die Fotos meiner Eltern dazu, die ich aus der Wohnung mitgebracht hatte. »Die Großeltern«, sagte Peter. »Eines Tages werden wir unseren Kindern von ihnen erzählen.«
    »Was soll ich ihnen über ihn erzählen?«, fragte ich und zeigte auf das Bild meines Vaters. »Soll ich sagen, das ist der Großvater, der sich davongemacht und sein Kind im Stich gelassen hat?«
    »Du musst versuchen, ihm zu vergeben«, sagte Peter leise. »Ich hab es versucht«, flüsterte ich, »aber ich kann es nicht. Ich kann es einfach nicht.«
    Ich starrte auf das Bild meines Vaters und, auch wenn es merkwürdig klingt, ich hatte in

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